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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 08.01.2017

  • 00:05 Uhr

    "Launisch wie eine Feder im Wind"
    Eine Lange Nacht über Frauenstimmen in der italienischen Musik
    Von Cristiana Coletti und Wolfgang Hamm
    Regie: Cristiana Coletti und Wolfgang Hamm

    Italien ist vielleicht das einzige Land in Europa, in dem zwischen traditioneller Volksmusik, populären Canzoni und hochkultureller Oper keine Welten liegen. Opernarien wurden auf der Straße gesungen, Komponisten ließen sich von der Volksmusik inspirieren. Und Sängerinnen wurden in jeder Verkörperung - als Primadonna, als Volkssängerin, als Cantante geliebt. 'La Donna è mobile' ('Oh wie so trügerisch sind Frauenherzen') singt aus dem Blickwinkel des Mannes der Tenor in Verdis 'Rigoletto'. Gemordete und dem Wahnsinn verfallene, verführte und verlassene, vergiftete und misshandelte Heldinnen - die italienische Oper ist reich an tragischen Frauengestalten. Ein ganz anderes Frauenbild zeigt dagegen die italienische Volksmusik in Arbeits-, Liebes- und Wiegenliedern, in Totenklagen oder Tänzen wie der Tarantella. Ob Göttin oder Mutter, Heilige oder Geliebte - seit Jahrhunderten diente die Frau den Künstlern, Komponisten und Poeten als Projektionsfläche. Eine lange Tradition, an die auch die Popmusik Italiens anknüpfte. Im Laufe der Zeit lernten selbstbewusste Frauen, mitzureden und sich gegen das überkommene Frauenbild zu wehren. Doch was hat der italienische Medienbetrieb heute aus ihrer Emanzipation gemacht? Eine 'Lange Nacht' u.a. mit der Opernsängerin Desirée Rancatore, der großen alten Dame des italienischen Folkrevivals Giovanna Marini, mit Sängerinnen wie Lucilla Galeazzi, Etta Scollo, Floriana Cangiano, der Komponistin Caterina Calderoni, dem Canzone-Spezialisten Felice Liperi und der Publizistin Lorella Zanardo.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Rheingau Musik Festival 2015

    Peter Tschaikowsky
    Sinfonie Nr. 5 e-Moll, op. 64

    San Francisco Symphony
    Leitung: Michael Tilson Thomas

    Aufnahme vom 3.9.15 aus dem Kurhaus Wiesbaden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Morgenstern Trio - Piano Trios

    Jacqueline Fontyn
    Klaviertrio

    Maurice Ravel
    Klaviertrio a-Moll

    Morgenstern Trio:
    Stephan Hempel, Violine
    Emanuel Wehse, Violoncello
    Catherine Klipfel, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Giovanni Battista Tibaldi
    Sonata da chiesa für 2 Solo-Instrumente und Basso continuo d-Moll, op. 2 Nr. 3
    Parnassi musici

    Georg Philipp Telemann
    Kantate 'Am Sonntag nach dem Neuen Jahr' für Sopran, Oboe und Basso continuo
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Il Concertino Köln

    César Franck
    Choral für Orgel Nr. 2 h-Moll (M 39)
    Daniel Roth, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Schau, lieber Gott, wie meine Feind'. Kantate am Sonntag nach Neujahr, BWV 153
    Robin Blaze, Countertenor
    Gerd Türk, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Rechte Parteien und die Kultur - In Thüringen wird zum Boykott gegen Theater aufgerufen

    Alte Feindschaft, neue Freundschaft? Die USA und Russland - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Henning Riecke

    Schreibt der Zufall Geschichte? Ein Interview mit dem Publizisten Jörg Link

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Die Türkei und der Terror - Ein Interview mit der Politikwissenschaftlerin Gülistan Gürbey

    Denk ich an Deutschland: der Musiker und Klarinettist Giora Feidman

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Zukunft: Goldene Zeiten oder apokalyptischer Horror
    Von Johannes Schießl, München
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 275 Jahren: Der Begründer des modernen Zirkus Philip Astley geboren

  • 09:30 Uhr

    Japan Projektionen (1/3)
    Der Reisende im Reich der Zeichen
    Von Stefanie Diekmann
    (Teil 2 am 15.1.17)

    Wenn es Japan nicht gäbe, müsste man es erfinden. Ungefähr so ließe sich die Begegnung des Essayisten Roland Barthes mit 'Japan' beschreiben, einem Land, das gleich zu Beginn seines Reiseberichts in Anführungszeichen auftritt, da es zwar real existiert, aber auf den Seiten des Berichts noch eine zweite Existenz führt, die ganz aus der Projektion und dem Begehren entsteht. Japan, das Reich der Zeichen, ist das Land, in dem der Reisende als Leser unterwegs ist und im Theater und in der Kalligrafie, in den Restaurants und Kaufhäusern, im Straßenverkehr und in den Spielhallen vor allem eines entziffert: dass die Zeichen auf ihn gewartet haben. Stefanie Diekmann betrachtet in ihrem Essay 'Japan Projektionen' das Verhältnis von Entdeckung und Verkennung Japans durch seine westlichen Besucher, ausgehend von den Miniaturen in dem Buch 'Das Reich der Zeichen', das Roland Barthes 1970 publiziert hat. Stefanie Diekmann, Professorin für Medienwissenschaften, lehrt seit 2012 an der Stiftung Universität Hildesheim, war zuvor Professorin für Medien und Theater an der LMU München und hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zu den Themen Film, Fotografie, Intermedialität und Dokumentation publiziert.

  • 10:05 Uhr

    Alt-Katholischer Gottesdienst
    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Willibrord in München
    Predigt: Kurat Peter Priller

  • 11:05 Uhr

    Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Bundestags-Fraktion Die Linke

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Mit dem Zug durch Mexiko
    Eine Reise auf der legendären Bahnstrecke "El Chepe"

    Das Wasser des Lebens
    Rundgang durch das Whiskey-Museum Dublin

    Echte Pferdestärken
    Die Döbelner Pferdetram in Sachsen

    Kampf gegen den schlechten Ruf
    Ein alternativer Spaziergang durch Brüssels Stadtteil Molenbeek

    Am Mikrofon: Mike Herbstreuth

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Frank Witzel im Gespräch mit Michael Langer

    Frank Witzel ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Musiker und Illustrator. Geboren 1955 in Wiesbaden, ließ er sich zunächst am dortigen Konservatorium ausbilden. Es folgten ab 1975 erste literarische Veröffentlichungen, zuerst Poeme in alternativen Literaturzeitschriften, dann drei Jahre später der erste Gedichtband 'Stille Tage von Cliché'. Im Jahr 2001 erschien sein erster Roman unter dem Titel 'Bluemoon Baby'. 2015 wurde er schließlich mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet für sein opulentes Prosawerk 'Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969'. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Philipp Felsch den Band 'BRD Noir'.

  • 15:05 Uhr

    Was bleibt, ist Sternenstaub - ein Jahr ohne David Bowie
    Von Fabian Elsäßer

    2017 wird das Debütalbum von David Bowie 50 Jahre alt. Viele seiner Zeitgenossen und Weggefährten, Mick Jagger beispielsweise, können inzwischen als Rockveteranen auf ein solches Jubiläum zurückblicken, David Bowie war es nicht vergönnt. Doch der Rückblick war seine Sache ohnehin nie. Anlässlich seines 70. Geburtstags (8. Januar) und ersten Todestags (10. Januar) blicken stattdessen wir zurück - auf ein außergewöhnliches Künstlerleben zwischen Musik, Film und Mode, auf ein verblüffendes Spätwerk und auf die vielen Spuren, die 'Ziggy Stardust' in der Popkultur hinterlassen hat.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Elena Ferrante: Die Geschichte eines neuen Namens
    Band 2 der Neapolitanischen Saga
    Aus dem Italienischen von Karin Krieger
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Vorgestellt von Maike Albath

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Stephen Hawking Superstar
    Die Physik-Ikone wird 75
    Von Arndt Reuning und Frank Grotelüschen

    Seine kurze Geschichte der Zeit gehört wohl zu den am wenigsten gelesenen Bestsellern der Literaturgeschichte. Förmlich über Nacht hatte das populärwissenschaftliche Buch seinen Autor weltberühmt gemacht: Den Physiker Stephen Hawking, der infolge einer Muskelkrankheit nahezu vollständig gelähmt ist und sich nur über einen Sprachcomputer verständigen kann. Die Ärzte hatten ihm prophezeit, dass er nur noch zwei Jahre zu leben hätte. Das war im Jahr 1963. Jetzt feiert der Brite seinen 75. Geburtstag.
    Ein überlegener Geist in einem hinfälligen Körper - der Theoretiker wandelte sich im Lauf der Zeit zu einem Superstar der Kosmologie, zu einer Ikone der Physik. Er hat Auftritte in Star Trek und in den Simpsons. Seine synthetische Stimme erklingt auf Alben von Pink Floyd. Er warnt vor dem Brexit. Seine wissenschaftliche Arbeit selbst tritt jedoch hinter seiner Person zurück. Für welche Ideen und Modelle steht Stephen Hawking? Und wie hat er die moderne Physik beeinflusst? 'Wissenschaft im Brennpunkt' spürt der Person und dem Werk des genialen Kosmologen nach.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Das Ende des Westens? Der Althistoriker David Engels über die Verwerfungen in Europa

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "High (du weißt wovon)" - Das neue Stück von René Pollesch am Schauspielhaus Zürich

    Kopf oder Bauch? Die Lyrikerin und Übersetzerin Monika Rinck über das Verhältnis von Vernunft und Gefühl im postfaktischen Zeitalter

    Rechte Parteien und die Kultur - In Thüringen wird zum Theater-Boykott aufgerufen

    Kolonialismus im Fokus - Lissabon wird "ibero-amerikanische" Kultur-Kapitale

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 19:10 Uhr

    Tour de Ski und Nordische Kombination
    Biathlon - Weltcup in Oberhof
    Biathlon - Ja oder Nein - die Zukunft von Oberhof
    Ski alpin
    Interview mit Nicole Resch, IBU-Generalsekretärin zu Boykottzwist und Russland
    Bob- und Skeleton-Weltcup in Altenberg
    Interview Oliver Roggisch, DHB-Teammanager, Vor der Handball-WM in Frankreich
    Olympia-Symbol Maracana verfällt im Rekordtempo
    Afrika-Cup - Bedeutung des Turniers für Ersatzgastgeber Gabun
    FIFA-Council - Vorbericht zum Treffen des Fußball-Weltverbandes in Zürich
    Mega-WM? - Kein Problem!

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    "Ich hab mich nie wieder so frei gefühlt"
    David Bowie in Berlin
    Von Christian Möller
    Regie: Thomas Leutzbach
    Produktion: WDR 2015

    Von 1976 bis 1978 lebte David Bowie in Westberlin. Mitte der 70er-Jahre war Bowie auf dem Höhepunkt seiner Karriere - und gleichzeitig ziemlich am Boden. Sein Speiseplan bestand aus Milch, Koks und Paprika. Er hatte Paranoiaanflüge. Und konnte den Rock 'n' Roll-Zirkus nicht mehr ertragen. Er wollte raus. Und musikalisch noch mal bei null anfangen. In Westberlin war das möglich. Statt in einer schicken Villa wohnte er in einer ranzigen Altbauwohnung, zeitweilig zusammen mit seinem Kumpel Iggy Pop. Und wenn er mit dem Hollandrad durch den Kiez fuhr, im SO 36 tanzen ging oder in der Eckkneipe sein Bier trank, konnte er das unbehelligt tun. Und erlebte zwei seiner glücklichsten Jahre. Wie er selbst sagte: "Ich hab mich nie wieder so frei gefühlt wie in Berlin."

  • 21:05 Uhr

    A cappella Festival Leipzig 2016

    Leveleleven
    Eine skandinavische Vokalformation der Superlative

    Aufnahme vom 24.5.16 im Gewandhaus Leipzig
    Am Mikrofon: Anja Lehmann-Tödt

    Sie sorgen weltweit für frenetischen oder beseelten Applaus nach ihren Konzerten - das schwedische Vokalensemble The Real Group und die finnische a-cappella-Gruppe Rajaton. Unter dem Namen Leveleleven treten beide Ensembles seit einiger Zeit gemeinsam auf. Rajatons Beseeltheit, sein warmer, voller Klang, trifft damit auf The Real Groups jazzig-poppige Klänge mit Herz, Verve und Esprit. Leveleleven - eine Vokalformation, die die Schönheit des Genres a cappella auf einem neuen Level präsentiert. Das Konzert vom 24. Mai 2016 innerhalb des a cappella Festivals Leipzig im Gewandhaus ist nachzuhören im 'Konzertdokument der Woche'.

  • 23:30 Uhr

    Die sächsischen Puckjäger Eishockey-Hochburgen des Ostens.

    Ein Beitrag von Wolf-Sören Treusch.
    (Whl.)