Dienstag, 23. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 08.09.2019

  • 00:05 Uhr

    Alles nur Routinen!
    Geschichte(n) der Programmiersprachen in einer Langen Nacht
    Von Florian Felix Weyh
    Regie: Philippe Brühl

    Programmiersprachen sind jung, veralten aber rasch. Das Wissen über frühe Programmiersprachen stirbt aus, doch eigentlich braucht man dieses Wissen noch. Der Terminus „Sprache“ ist irreführend: Niemand kann sich in Programmiersprachen unterhalten! Doch längst steuern sie unser Leben bis in private Details hinein. Höchste Zeit, sich auch als Laie einmal damit zu beschäftigen! Auf den ersten Blick abschreckend technisch und mathematisch, steckt das Feld voller erzählenswerter Geschichten, nicht zuletzt, weil es von exzentrischen Persönlichkeiten geprägt wurde. Darunter an maßgeblicher Stelle Frauen wie Grace Hopper, die als erste überhaupt einen Zugang zum Maschinencode von 0 und 1 über Wortbefehle entwickelte. „Amazing Grace“ (so ihr Spitzname) hat dem Computer das „Sprechen“ beigebracht. Von lochkartengesteuerten Webstühlen im 19. Jahrhundert bis zum „Spaghetticode“ des mit dem ersten Homecomputer C64 populär gewordenen „Basic“, vom russischen Ternärcomputer mit dreiwertiger Logik bis zur Utopie des „schönen Codes“ reicht das Spektrum dieser ,Langen Nacht'. Der lötende Literaturwissenschaftler Friedrich Kittler belegt, dass die Informationstechnologie schon früh die Kulturwissenschaften faszinierte. Am Ende weiß man vom „Plankalkül“ des Konrad Zuse über die Kinder-Programmiersprache „Logo“ bis hin zur fast unsterblichen Universalsprache „C++“: Das sind alles nur nachvollziehbare Routinen! Wer Angst davor hat, entmündigt sich selbst.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2018

    Franz Liszt
    Etudes d'exécution transcendante für Klavier, S 139 (Auszüge)

    George Perle
    Perpetuum mobile
    aus: Six New Etudes

    Alexander Skrjabin
    Etüde cis-Moll. Andante
    aus: 3 Stücke für Klavier, op. 2

    Boris Giltburg, Klavier

    Aufnahme vom 14.6.2018 aus dem Residenzschloss Ludwigsburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Sándor Veress
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 2

    Trio für Violine, Viola und Violoncello

    DoelenKwartet Rotterdam

  • 06:05 Uhr

    Lehren aus dem Missbrauchsfall - Lügde ist überall

  • 06:10 Uhr

    Johann Kuhnau
    'Lobe den Herren, meine Seele'. Kantate für Alt, Bass und Orchester
    David Erler, Countertenor
    Friedemann Klos, Bass
    Camerata Lipsiensis
    Leitung: Gregor Meyer

    Johannes Brahms
    Fuge für Orgel as-Moll, WoO 8
    Gerd Zacher, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Geist und Seele wird verwirret'. Kantate am 12. Sonntag nach Trinitatis für Alt und Instrumentalensemble, BWV 35
    Damien Guillon, Altus
    Le Banquet Céleste
    Leitung: Damien Guillon

  • 08:35 Uhr

    Über eine sehr spezielle Heilige: Sankt Kümmernis, die Fürsprecherin am Kreuz
    Von Sabine Schleiden-Hecking
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 90 Jahren: Der erste Vorabdruck von Döblins Roman "Berlin - Alexanderplatz" erscheint

  • 09:30 Uhr

    DigiKant oder: Vier Fragen, frisch gestellt
    Von Florian Felix Weyh
    (Wdh. v. 28.2.2016)

    Was kann ich wissen?
    Was soll ich tun?
    Was darf ich hoffen?
    Was ist der Mensch?
    Sie klingen einfach, die vier Fragen, aus denen Immanuel Kant seine Philosophie der Aufklärung entwickelte. Doch so simpel muss Philosophie fragen, will sie den Dingen auf den Grund gehen - und sie muss die gefundenen Antworten immer wieder über Bord werfen. So wie sich die Aufklärer von der Religion als Welterklärungsmuster verabschieden mussten, müssen wir von gewohnten Positionen Abstand nehmen. Sind Privatsphäre, Individualität und ähnliche Errungenschaften nicht quasi-religiöse Dogmen, die von der technischen Wirklichkeit ad absurdum geführt werden? Betreiben wir, wenn wir die Digitalität als kontrollierbare Anwendertechnologie begreifen, nicht einen ähnlichen Selbstbetrug wie ein Teufelsaustreiber des 18. Jahrhunderts, der sich gegen die wissenschaftliche Medizin wendet? Vier Fragen fordern den Autor Florian Felix Weyh zu einer vorläufigen Antwort darauf heraus, wo der Mensch stehen wird, wenn sich die Welt nur noch als Code definiert und nicht mehr als Glaubens- oder Vernunftzusammenhang.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Johann zu Oberneuland in Bremen
    Predigt: Pastor Frank Mühring
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Joachim Stamp, FDP, stellvertretender NRW-Ministerpräsident sowie Integrationsminister

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Meine Fahrten mit der "Pappe"
    Persönliche Erinnerungen an den Trabant 601
    Studiogespräch mit Sören Marotz, DDR Museum

    Maigrets Schöpfer
    Lüttich auf den Spuren von Georges Simenon

    Leben, schlafen, reisen
    Mit dem Nachtzug durch Russland

    In zerklüfteter Landschaft
    Das Nordische Aquarellmuseum auf der westschwedischen Insel Tjörn

    Der unbestimmbare Ort
    Das kuriose Dorf Portmeirion in Nordwales

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Filmproduzentin Regina Ziegler im Gespräch mit Klaus Pilger
    (Wdh. v. 25.2.2018)

    ,Ich dachte, ich wäre tot' war im Jahr 1973 der erste Film, den die junge Filmproduzentin Regina Ziegler mit ihrer frisch gegründeten Firma in die Kinos brachte. Damit gewann sie sofort den Bundesfilmpreis. Es war gleichzeitig die erste Regiearbeit ihres späteren Ehemanns, des Regisseurs Wolf Gremm. Regina Ziegler hat seit damals rund 500 Filme für Kino und Fernsehen produziert. Sie gilt als „patente Prachtfrau“ (Tagesspiegel), die mit Mut und Optimismus in der Männerdomäne Filmproduktion erfolgreich ist. ,Ein Jahr der ruhenden Sonne' von Krzysztof Zanussi gewann 1984 den Goldenen Löwen beim Filmfestival in Venedig, ,Fabian' von Wolf Gremm und ,The Dutch Master' von Susan Seidelman wurden für einen Oscar nominiert. Regina Zieglers Produktionen erhielten mehrere Grimme-Preise, u.a. die Fernsehmehrteiler ,Die Wölfe' und ,Weissensee'. 2017 erschien ihre Autobiografie mit dem programmatischen Titel ,Geht nicht, gibt’s nicht - Mein filmreiches Leben'.

  • 15:05 Uhr

    Die Zukunft des Blues?
    Der amerikanische Gitarrist Gary Clark Jr.
    Von Tim Schauen

    Gary Clark Jr. stand und steht mit den Größen der Branche auf der Bühne - und er ist selbst längst ein Star seiner Zunft. Als Teenager wurde er von Jimmie Vaughan in seiner Heimat Austin unter die Fittiche genommen, beim Crossroads-Gitarrenfestival von Eric Clapton ist er ebenfalls feste Größe - in den USA ist der 35-Jährige längst im Establishment angekommen, spätestens seit seinem internationalen Durchbruch 2013 und dem Grammy-Award. Er sei "die Zukunft des Blues" ist immer wieder zu lesen, er selbst jedoch sagt, die alten Geschichten von Baumwollarbeitern hätten heute keine Relevanz mehr. Clark mischt auf seinem aktuellen, fünften Album munter die Musikstile, auch er ist mit Hip-Hop großgeworden, lässt aber auch Country-Sounds zu. Wie also steht es um den Texaner und vor allem um die Zukunft des Blues? Kann man damit noch Karriere machen?

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    „Bettine von Arnims Letzte Liebe. Das unbekannte Briefbuch“
    Ediert, mit Anmerkungen und einem Nachwort von Wolfgang Bunzel
    (Die Andere Bibliothek, Berlin)
    Ein Beitrag von Katharina Teutsch

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Einsteigen bitte
    Die Chancen des autonomen Verkehrs auf der Schiene

    Beim Thema „Fahrerloses Fahren“ hat die Schiene nach Ansicht von Fachleuten mehr als 30 Jahre praktische Erfahrung und Vorsprung gegenüber dem Straßenverkehr. Und den wollen die Bahnunternehmen nutzen, um Züge demnächst ohne Lokführer fahren zu lassen - bevor die Autoindustrie autonom fahrende PKW und LKW auf die Straße bringt.
    Aber der einstige Pionier Schiene gerät beim Thema „Autonomes Fahren“ gegenüber der Straße zunehmend ins Hintertreffen. Nicht nur was die mediale Aufmerksamkeit anbetrifft, sondern auch die Förderung von Forschung und Entwicklung. Denn bislang gibt es beispielsweise in Deutschland, im Gegensatz zu PKW und LKW, kein von der Bundesregierung gefördertes „Testfeld Schiene“ für das autonome Fahren. Schmilzt der Vorsprung der Schiene gegenüber der Straße wie der Schnee im Sommer?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Wir ohne uns - Der Soziologe Armin Nassehi zum Kulturkampf um Diversität im Gespräch mit Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Gut gebrüllt, Löwe? Zum Abschluss der Filmfestspiele Venedig

    Leeres Gesicht - Karin Beier und Kent Nagano bringen in Hamburg Schostakowitschs "Die Nase“ auf die Bühne

    "Baal" - Ersan Mondtag inszeniert Brechts Drama am Berliner Ensemble

    Kosmos - Fotografien von Antanas Sutkus in Mannheim

    Dianas Liste - Preisgekrönter Film löst Debatte über kroatische Vergangenheitspolitik aus

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Guatemala ein sicherer Drittstaat?
    Wie die USA mittelamerikanische Migranten fernhalten

  • 19:10 Uhr

    Sexueller Missbrauch: Wie Sportvereine mit der Gefahr umgehen

    Sexueller Missbrauch: Interview mit Birgit Palzkill vom Landessportbund NRW

    Tischtennis-EM in Nantes: Finale

    Basketball-WM: Der Star sitzt auf der Bank - Porträt des US-Teams

    Basketball-WM: Zwischenbilanz der WM

    Basketball - Auszug aus dem Sportgespräch mit DBB-Präsident Ingo Weiß

    Sportpolitik: Deadline für IOC Athletenkommission am Montag

    Sportpolitik: Interview mit Max Hartung zur IOC Athletenkommission

    Formel 1 - Großer Preis von Italien in Monza

    Tennis - US Open in New York: Finale Herren

    DFB - Ankunft der Mannschaft zum EM-Qualifikationsspiel in Belfast

    Fußball: Französischer Verband geht gegen Homophobie vor

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Sexy, nett und sie kocht auch gut
    Die künstliche Frau - Kulturgeschichte einer Männerfantasie
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Rita Höhne
    Produktion: Dlf 2005

    Makellos, sexy, gefügig. Wenn sie nicht gebraucht wird, steht sie ruhig in der Ecke. Die Roboterfrau. Kein Wunder, dass manche Männer sich welche anschaffen wollen. Bereits in der Antike wurden künstliche Frauen erwähnt. Hesiod erzählte 700 vor Christus von Pandora. Sie wurde geschaffen von Hephaistos, dem Gott der Schmiedekunst und war somit eine der ersten künstlichen Frauen. Als sich die Menschen im 17. Jahrhundert den Körper als Maschinen vorstellten, lag die Fantasie einer mechanischen Frau nahe. E.T.A. Hoffmanns künstliche Schönheit Olimpia stammelte zwar nur, aber das reichte, damit sich der Held heftig in sie verliebte. Der Maler Oskar Kokoschka ließ sich die unerreichbare Alma Mahler, Gattin des Komponisten, von einer Puppenmacherin nachbauen. Mit dem technischen Fortschritt seit Ende des 19. Jahrhunderts perfektionierten sich die Frauenpuppen in den literarischen Männerfantasien zu Frauenalternativen. In der Science-Fiction-Literatur des 20. Jahrhunderts ist die künstliche Frau von der natürlichen nicht mehr zu unterscheiden. In ihrer Funktionalität entlarvend sind die künstlichen Frauen dann, wenn sie für 39,80 Euro im Erotikfachhandel zu erwerben sind.

  • 23:30 Uhr

    Abschneiden der deutschen Basketballer bei der WM in China

    mit Ingo Weiß, DBB-Präsidenten und Ex-Bundestrainern Dirk Bauermann
    und Svetislav Pešić

    Die Fragen stellt Maximilian Rieger