Inneres Glühen
Die Cellistin Natalia Gutman (*1942)
Von Norbert Hornig
Sie holte sich den letzten Schliff bei Mstislaw Rostropowitsch, und es dauerte nicht lange, da gehörte Natalia Gutman selbst zu den bedeutendsten Cellistinnen in Russland. Als Preisträgerin renommierter Wettbewerbe stand sie schon früh im Rampenlicht, der 1. Preis beim ARD-Wettbewerb in München 1967 bedeutete dann den internationalen Durchbruch. Bereits zwei Jahre später gab sie ihr Amerika-Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Während der folgenden Jahrzehnte profilierte sich Natalia Gutman als eine hoch expressive, tief nach innen blickende Musikerin, die nicht nur das Standardrepertoire souverän beherrschte, sondern auch Komponisten anregte, neue Werk für Cello zu schreiben, wie Edisson Denissow, Sofia Gubaidulina und Alfred Schnittke. 1990 gründete sie mit ihrem Mann, dem Geiger Oleg Kagan, in Wildbad Kreuth ein Musikfestival, das nach seinem Tod in dessen Gedenken bis 2012 als Oleg-Kagan-Musikfest weitergeführt wurde. Am 14. November hat die Cellistin ihren 75. Geburtstag.