Donnerstag, 18. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 10.11.2019

  • 00:05 Uhr

    Kindheitsmuster, Herkunftsmonster
    Eine Lange Nacht über Christa Wolf und Franz Fühmann und ihre deutsche Vergangenheit
    Von Uwe Wittstock
    Regie: Rita Höhne

    In den Jahren nach dem Fall der Mauer gerieten etliche westdeutsche Intellektuelle wie Günter Grass, Martin Walser, Walter Jens und andere ins Zwielicht, weil sie zeitlebens verschwiegen hatten, wie nahe sie als Jugendliche dem Nationalsozialismus gestanden hatten. Das warf und wirft bis heute ein besonderes Licht auf zwei miteinander befreundete Schriftsteller aus der DDR, die offen mit ihrer Vergangenheit als Parteigänger des NS-Regimes umgegangen waren: Christa Wolf (1929 - 2011) und Franz Fühmann (1922 - 1984). Die Lange Nacht erzählt von ihren literarischen Expeditionen in die eigene Vergangenheit. Als Kinder zu Anhängern Hitlers erzogen, wurden sie schnell zu glühenden Verfechtern des Sozialismus. Später gehörten Wolf und Fühmann zu den profilierten Kritikern des DDR-Regimes. Diese radikalen literarischen Selbstprüfungen gewinnen eine besondere Aussagekraft in einer Zeit, in der politische Extreme erneut die Liberalität des Landes bedrohen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Joseph Haydn
    Sinfonie Nr. 100 G-Dur ,Militär-Sinfonie'

    Anton Bruckner
    Messe Nr. 3 f-Moll für Soli, Chor und Orchester

    Camilla Nylund, Sopran
    Christa Meyer, Alt
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Günter Groissböck, Bass
    MDR-Rundfunkchor
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Marek Janowski

    Aufnahme vom 20.10.2018 aus dem Kulturpalast Dresden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Johann Sebastian Bach
    Konzert für Klavier, Streicher und Basso continuo Nr. 1 d-Moll, BWV 1052. Fassung für Klavier, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass

    Konzert für Klavier, Streicher und Basso continuo Nr. 5 f-Moll, BWV 1056. Fassung für Klavier, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass

    5 Tangos im Stil von Horacio Salgán

    Jonian Ilias Kadesha, Violine
    Thomas Reif, Violine
    Nora Romanoff-Schwarzberg, Viola
    Karel Bredenhorst, Violoncello
    Lars Olaf Schaper, Kontrabass
    Andreas Rokseth, Bandoneon
    Christian Gerber, Bandoneon
    Martin Klett, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Zweite Chance für Hartz IV. Das Urteil der Verfassungsrichter

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Vor deinen Thron tret' ich hiermit'. Choralbearbeitung für Orgel, BWV 668
    Ton Koopman, Orgel

    Samuel Ebart
    'Miserere, Christe, mei'. Geistliches Konzert für Sopran, Violine, Viola da gamba und Basso continuo
    Ruth Ziesak, Sopran
    Berliner Barock-Compagney

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Fantasie für Orgel a-Moll, PD 57
    Bernard Winsemius, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Mache dich, mein Geist, bereit'. Kantate für Soli, Chor, Flöte, Oboe d'amore, Horn, Streicher und Basso continuo, BWV 115
    Dorothee Mields, Sopran
    Damien Guillon, Countertenor
    Thomas Hobbs, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Narrating Africa" - Eine Ausstellung zu deutscher Kolonialliteratur im Literaturarchiv Marbach

    Präsidentschaftswahl in Rumänien - Ein Interview mit dem Publizisten Robert Schwartz

    Wendezeit - Ein Interview mit der Historikerin Kristina Spohr

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Die Grenzen der Toleranz - Ein Interview mit dem Philosophen Rainer Forst

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin und Regisseurin Nino Haratischwili

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Mauern. Mit meinem Gott springe ich darüber
    Von Pfarrer Martin Vorländer, Frankfurt am Main
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Die Kinderserie ,Sesame Street' startet im amerikanischen Fernsehen

  • 09:30 Uhr

    Über das Geld (1/3)
    Die Erfindung des Geldes
    Von John Lanchester
    Aus dem Englischen von Nadja Sadeghin
    (Teil 2 am 17.11.2019)

    ,The Invention of Money’: In seinem Essay über die Geschichte des Finanzwesens blickt John Lanchester auf Erfindungen zurück, die die Wirtschaft bis heute prägen und dokumentiert die fortwährende Suche der Menschen nach neuen Formen des Geldes. Was genau ist eigentlich Geld, wie definiert sich sein Wert und wer garantiert diesen? In Krisenzeiten wird hinterfragt, was sonst als selbstverständlich scheint in Hinblick auf die Existenz von Zahlungsmitteln und die Rolle der Banken im Wirtschaftsgeschehen. Dabei sind die „Instrumente des Handels und der Finanzen Erfindungen, Produkte der menschlichen Vorstellungskraft”, die stark vom Vertrauen in sie abhängig sind, so John Lanchester in seinem Essay über die ,Erfindung des Geldes’. Diese faszinierende Zeitreise durch die Evolution des Finanzsystems schlägt einen Bogen von Marco Polos Berichten zur Einführung des Papiergeldes unter Kublai Khan im 13. Jahrhundert, über König Wilhelm III. und die Geburtsstunde der Bank of England bis hin zur Etablierung von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Facebooks Libra. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf zwei prominenten Protagonisten der Geschichte des Geldes. Da ist zum einen der viktorianische Bankier und Finanztheoretiker Walter Bagehot, der die Idee der Zentralbank vorantrieb und großen Einfluss auf die englische Politik hatte. Und zum anderen der schottische Nationalökonom John Law, der - um die französische Krone vor dem Bankrott zu bewahren - für Ludwig XIV. ein Finanzsystem errichtete, das dem heutigen gar nicht so unähnlich ist und der als reichster Unternehmer seiner Zeit galt, bevor das Glück ihn wieder verließ.
    Der britische Schriftsteller und Journalist John Lanchester wurde 1962 in Hamburg geboren und wuchs in Ostasien auf, bevor er in England zunächst als Redakteur (Penguin Books, später London Review of Books) arbeitete; 1996 erschien sein erster Roman ,The Debt to Pleasure’, der zahlreiche Auszeichnungen erhielt. In seinen späteren Werken wandte er sich verstärkt dem Thema Finanzen und den Ursachen und Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise zu. Der Essay ,The Invention of Money’ erschien im August 2019 erstmals im New Yorker.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Bonifatius in Böhmfeld
    Zelebrant: Pfarrer Anton Schatz
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Robert Habeck, Bundesvorsitzender Bündnis 90/ Die Grünen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Frieden in der Natur
    Unterwegs entlang der koreanischen demilitarisierten Zone

    Gefährlichste Reise
    Fluchtgeschichten aus der deutschen Teilungszeit

    Wo der Viermaster "Peking" wieder flott gemacht wird
    Besuch in der Werft Wewelsfleth

    Augsburg und Salzburg
    Auf den Spuren von Leopold Mozart

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Fußball-Legende Ewald Lienen im Gespräch mit Joachim Scholl

    „Ich war schon immer ein Rebell“, sagt Ewald Lienen von sich in seiner gleichnamigen Autobiografie. Sein Fußballtalent machte ihn ebenso berühmt wie sein politisches und soziales Engagement. Er war einer der besten Flügelflitzer in der Bundesliga, feierte vor allem mit Borussia Mönchengladbach viele Erfolge. Als politisch ‚linker‘ Spieler durchbrach er das Klischee vom konformistischen, nur auf Ruhm und Geld abonnierten Sportler. Jenseits des Platzes setzte er sich schon in jungen Jahren für behinderte Menschen ein, ein Engagement, das ihm bis heute eine Herzensangelegenheit ist. Von einem bewegten Fußball-Leben, auch als Trainer und jetzt als Technischer Direktor des FC St. Pauli, erzählt Ewald Lienen in den ,Zwischentönen’.

  • 15:05 Uhr

    Aufstieg, Krise, Wiedergeburt
    Die New Yorker Band DIIV
    Von Anke Behlert

    Die Band DIIV begann als Projekt von Zachary Cole Smith. Der Gitarrist der Brooklyner Surfrock-Combo Beach Fossils stieg dort 2011 aus, um Solowege zu beschreiten. Allein im Schlafzimmer schrieb er sämtliche Songs und nahm später auch das Debütalbum ,Oshin’ eigenverantwortlich auf. Die Stücke zwischen Shoegaze, Dreampop und Postpunk kommen gut an, das Album landete 2012 in diversen Jahresbestenlisten. Um die Songs live spielen zu können, rekrutierte er weitere Bandmitglieder. 2016 erschien das zweite Album ,Is The Is Are’, das von Fans und Kritikern hochgelobt wird. Währenddessen geht es in Smiths Privatleben drunter und drüber, er nimmt Heroin, lässt sich beim Fahren ohne Führerschein erwischen. Mittlerweile hat der Musiker die destruktive Phase hinter sich gelassen und DIIV legt mit dem neuen, dritten Album ,Deceiver’ einen Neustart zwischen robusten Gitarrenriffs und metallischen Soundwänden hin.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Steffen Kopetzky: „Propaganda“
    (Rowohlt Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Tobias Lehmkuhl

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Daten säen, Daten ernten
    Die Landwirtschaft kämpft mit der Digitalisierung
    von Jan Rähm und Peter Welchering

    Ein Bauer ernährt heute durchschnittlich 144 Menschen. Das haben die Experten im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung genau nachgerechnet. Soll der Hunger in der Welt nachhaltig bekämpft werden, dann muss der Durchschnittsbauer demnächst mehr als 200 Menschen ernähren. Er muss also mehr Getreide, Reis, Kartoffeln oder Fleisch produzieren. Dabei darf er aber nicht wesentlich mehr Dünger, Medikamente oder Pflanzenschutzmittel verwenden. Mit dem Tablet auf dem Traktor, Sensoren im Acker und der Hofverwaltung in der Cloud sollen Landwirte künftig bis zu 30 Prozent der heute notwendigen Betriebsmittel einsparen und dennoch größere Erträge erwirtschaften.
    Doch wer ist Herr der Bauern-Cloud? Denn Big-Data-Analysen für den Kartoffel- oder Getreideanbau, die Milchwirtschaft oder die Schweinezucht erfordern leistungsstarke Analyserechner mit Spezialsoftware. IT-Hersteller witterten hier vor Jahren schon das große Geschäft. Sie wollten dem Landwirt Digital Farming aus einer Hand anbieten. Doch die digitale Landwirtschaft entwickelt sich derzeit in eine andere Richtung.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Occupy history? Thomas Oberenders Plädoyer für eine andere Erzählung über den Osten

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Best of Bühne - Der FAUST Theaterpreis wurde in Kassel verliehen

    Der montierte Mensch - Kunst und Technik im Museum Folkwang in Essen

    “Narrating Africa" - Eine Ausstellung zu deutscher Kolonialliteratur in Marbach

    Als Oscar das gesunde Volksempfinden verletzte - Die Sesamstraße wird 50 Jahre alt

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Mythos Antifa: Zwischen zivilgesellschaftlichem Engagement linksextremer Gewalt

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 11. Spieltag:
    Borussia Mönchengladbach - SV Werder Bremen
    VfL Wolfsburg - Bayer 04 Leverkusen
    SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

    Antisemitismus - Gedenkveranstaltung im Deutschen Fußballmuseum

    2. Fußball-Bundesliga, 13. Spieltag:
    1. FC Nürnberg - Arminia Bielefeld
    1. FC Heidenheim - Hannover 96
    SV Darmstadt 98 - Jahn Regensburg

    Nationale Profilschärfung - Welche Rolle spielt Fußball im Kosovo?
    Fußball - Neues Jugendfußball-Konzept "Funino"

    Nike Oregon Projekt - Ermittlungsakten belasten Klosterhalfen-Coach
    Para-Leichtathletik - WM in Dubai

    Handball - Bundesliga: SG Flensburg-Handewitt - Frisch Auf! Göppingen

    Eishockey - Deutschland-Cup in Krefeld: Deutschland - Slowakei

    Tennis - ATP-Finale in London

    Medaille über Bord - Wenn Marokkos beste Sportler*innen die Flucht ergreifen

    Robert Enke - 10. Todestag

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Lauschen ins All
    Wie spricht man mit Aliens?
    Von Ulrich Biermann und Veronika Bock
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Dlf 2019

    Ist da oben jemand? Höchst wahrscheinlich. Seit Jahrzehnten wird nach Leben im All gesucht, mit immer besserer technischer Ausrüstung. Auch die Kontaktaufnahme wird vorbereitet, mögliche Kommunikationsformen ergründet, Konsequenzen erörtert. Denn unvorbereitet will kein Mensch sein. Muss man Außerirdischen eine Landeerlaubnis auf der Erde erteilen oder sie notfalls retten, wie es der internationale Weltraumvertrag vorsieht? Wir haben außerirdisches Leben zwar noch nicht gesehen, dessen Existenz ist aber sehr wahrscheinlich. Wie können wir Kontakt aufnehmen? Wie kommunizieren? Welche Folgen würde das haben? Die Zukunftsforschung erkundet die Soziologie der Fremdheit und entwirft Modelle für Interspezies-Kommunikation. Exosoziologie heißt der neue Forschungsbereich. Dabei werden Entstehungsbedingungen und mögliche Eigenschaften unbekannter außerirdischer Zivilisationen erörtert sowie über Kontaktszenarien nachgedacht. Mit den rechtlichen Konsequenzen beschäftigt sich die Europäische Weltraumorganisation ESA. Nun wird also auch wissenschaftlich erforscht, was in der Fiktion in Literatur und Film längst an Szenarien und Möglichkeiten aufgezeigt wurde. Denn wir wollen ja vorbereitet sein auf das Zusammentreffen mit den Aliens.

  • 21:05 Uhr

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sinfonie Nr. 38 D-Dur, KV 504 ,Prager'

    Bohuslav Martinů
    Sinfonie Nr. 3

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Sir Roger Norrington

    Aufnahme vom 3.11.2019 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Marie König

    „Die dritte Sinfonie ist mein Stolz. Sie ist tragisch in der Stimmung, und ich hatte sehr viel Heimweh, als ich sie schrieb. Ich halte diese Sinfonie für meine erste richtige Sinfonie.” 1945 wurde Bohuslav Martinùs Dritte in Boston uraufgeführt. Der tschechische Komponist war vor den Nationalsozialisten dorthin geflohen. Obwohl er herzlich aufgenommen wurde und mit dem Boston Symphony Orchestra einen prominenten Interpreten seiner Werke gefunden hatte, plagte ihn das Heimweh nach Polièka, seinem Geburtsort in Ostböhmen. Von Heimweh konnte bei Mozart keine Rede sein, als er im Jahr 1787 nach Prag reiste, um selbstbewusst seine Sinfonie in D-Dur zu präsentieren. Verglichen mit den Wienern, waren die Prager ohnehin seine größeren Fans. Vielleicht liegt es am dramatischen Ton der D-Dur Sinfonie, dass auch dieses Werk von den opernliebenden Böhmen umjubelt wurde. Mozart-Forscher Martin Geck ist der Meinung, dass der „Kopfsatz als vorweggenommene Ouvertüre zum ,Don Giovanni’ durchgehen könnte.“

  • 23:30 Uhr

    Sportpsychiater Markser:

    „Wir müssen uns um die seelische Gesundheit kümmern“

    Zum 10. Todestag von Robert Enke: Valentin Markser im Gespräch mit Marina Schweizer.