Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 13.09.2020

  • 00:05 Uhr

    „Castles Made Of Sand“
    Eine Lange Nacht zum 50. Todestag von Jimi Hendrix
    Von Michael Frank
    Regie: Jan Tengeler
    (Wdh. v. 25./26.11.2017)

    Schon auf der ersten LP der Jimi Hendrix Experience 1967 gab es deutliche Jazz-Anklänge, eine traditionelle 12-taktige Blues-Nummer, Klangexperimente, wie sie damals nur im Studio zu realisieren waren, Hard-Rock und eine zart dahinfließende, ätherische Ballade. Einem Reporter erzählte Hendrix damals, diese Musik sei „wie ein Glas voller Süßigkeiten, alles wild durcheinander. Eine Musik, die sich noch in der Entwicklung befindet, die gerade anfängt - die Musik der Zukunft. Wenn sie schon einen Namen tragen muss, wie wäre es mit ,Free Feeling’?“ 1969 hatte ihm seine Fantasie dann den Begriff „Electric Church Music“ zugeflüstert - Musik als eine Art Religion. Mit 24 Jahren schrieb er den Song „Castles Made Of Sand“ über die Vergänglichkeit menschlichen Strebens und Fühlens. In dessen Fatalismus offenbarte sich aber auch die Hoffnung auf ein Wunder. Als Jimi Hendrix vor 50 Jahren, am 18. September 1970 im Alter von 27 Jahren starb, hatte er hunderte Konzerte gegeben, drei Studioalben, ein paar Singles und eine Live-Platte veröffentlicht. In dieser „Langen Nacht” werden die verschiedenen Seiten dieses Ausnahmemusikers hörbar: sein abenteuerlicher Umgang mit den Klangmöglichkeiten einer elektrisch verstärkten Gitarre, die Fantasie beim Erfinden von Klanggemälden im Studio, seine Individualität als Sänger und seine Sensibilität als Komponist und Textdichter.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Heinz Holliger
    2 Linien, sich findend

    Toshio Hosokawa
    Gebet aus: 3 Engel-Lieder für Sopran und Harfe

    Rose Weissgerber, Sopran
    Karolina Provatorova, Harfe

    Konzertmitschnitt vom 25.1.2019 aus dem Japanischen Kulturinstitut Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Peter Tschaikowsky
    'Souvenir de Florence'. Sextett für 2 Violinen, 2 Violen und 2 Violoncelli d-Moll, op. 70

    Quartettsatz für zwei Violinen, Viola und Violoncello B-Dur

    Quatuor Danel
    Vladimir Bukač, Viola
    Petr Prause, Violoncello

  • 06:05 Uhr

    Neues Nordirlandgesetz: Für den Brexit riskiert Boris Johnson den Rechtsbruch

  • 06:10 Uhr

    Antonio Caldara
    Chaconne B-Dur
    Musica Antiqua Köln
    Leitung: Reinhard Goebel

    Johann Schelle
    'Durch Adams Fall ist ganz verderbt'. Kantate am 14. Sonntag nach Trinitatis
    La Capella Ducale
    Musica Fiata
    Leitung: Roland Wilson

    Jehan Alain
    Le jardin suspendu
    Marie-Claire Alain, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Jesu, der du meine Seele'. Kantate zum 14. Sonntag nach Trinitatis, BWV 78
    Letizia Scherrer, Sopran
    Gerhild Romberger, Alt
    Werner Güra, Tenor
    Thomas E. Bauer, Bariton
    RIAS Kammerchor
    Akademie für Alte Musik Berlin
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Last Night of the Proms" - Abschlusskonzert ohne Publikum und Fähnchen

    Innere Emigration oder Engagement? Ein Interview mit dem Autor Anatol Regnier

    Leidenschaft für Demokratie - Ein Interview mit dem Theologen und Philosophen Jürgen Manemann

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Zerbricht die EU an der Flüchtlingsfrage? Ein Interview mit dem Migrationsforscher Jochen Oltmer

    Denk ich an Deutschland: der Musiker und Kabarettist Rainald Grebe

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Rut und Noomi. Vom Starkwerden in der Krise
    Von Pastorin Andrea Schneider
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 1950 Jahren: Jerusalem wird von den Römern zerstört

  • 09:30 Uhr

    30 Jahre Wiedervereinigung
    Die Ost-West-Rolle (2/6)
    Die Schriftstellerin Heike Geißler im Gespräch mit Miriam Zeh
    (Teil 3 am 20.9.2020)

    Heike Geißler, bekennende Sächsin, wuchs in Riesa und Karl-Marx-Stadt/Chemnitz auf. Für das Romanprojekt „Rosa“ erhielt sie den Alfred-Döblin-Förderpreis. Am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt nahm sie 2008 teil und las dort aus ihrem zweiten Buch „Nichts, was tragisch wäre“: „Wenn man eine Wohnung sucht, dann wird Laminat angepriesen, obwohl möglicherweise das ursprüngliche PVC dann irgendwie doch noch adretter wäre und ehrlicher.“ „Saisonarbeit“, ihr vielbeachtetes Buch aus dem Jahr 2014, ging aus einem Hörtext hervor und erzählt von eigenen Erfahrungen mit der Unfreiheit heutiger Arbeit. Als 2019 in Sachsen fast jeder Dritte die AfD gewählt hat, erklärte Heike Geißler in der SZ, warum sie mit Rechtsradikalen nicht mehr spricht: „Ich bin nach wie vor dafür, dass mit allen gesprochen wird. Aber ich kann das nicht mehr leisten.“ Sind wir wiedervereinigt? Zahlreiche Diskurse haben die Gesellschaftsbildung der deutschen Einheit über 30 Jahre in Ost und West begleitet, kontrovers diskutiert, auch skeptisch hinterfragt - alle fünf Jahre ergab sich dadurch ein neues Bild über das Zusammenwachsen. Was sehen wir heute? „Essay und Diskurs” führt Gespräche zu Einheits- und Zukunftsfragen mit Literatur-, Kulinarik-, Popkultur- und Wende-Menschen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Magdalena in Herzogenaurach
    Zelebrant: Pfarrer Helmut Hetzel
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Gerd Müller, CSU, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Im Land des Donnerdrachens
    Bhutan zwischen Tradition und Moderne

    Magischer Ort
    Bad Saarow am Scharmützelsee

    Über den Hörnligrat bis auf den Gipfel
    Das Matterhorn und sein „Wächter“

    Mathematisch gesehen
    Besonderer Spaziergang durch Gießen

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Kabarettist Thomas Pigor im Gespräch mit Klaus Pilger
    (Wdh. v. 4.11.2018)

    "Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten" - Als Kabarettist mit seinem Partner Benedikt Eichhorn ist Thomas Pigor seit 25 Jahren ein Begriff. Neun gemeinsame Programme haben die beiden auf die Bühne gebracht. Pigor, der oft als Erneuerer des kabarettistischen Chansons bezeichnet wird, ist aber auch ein erfolgreicher Musicalkomponist - für Erwachsene und für Kinder.
    Thomas Pigor, Jahrgang 1956, wuchs in Unterfranken auf. Er schloss sein Studium als Diplom-Chemiker in Würzburg ab, hat aber nie in diesem Beruf gearbeitet. Schon als Student machte er mit "Knacko und Konfetti" Straßenmusik. Danach wurde er Mitglied der Musiktheatertruppe "College of hearts". Pigor, der seit 1985 in Berlin lebt, wurde unter anderem mit dem "Deutschen Kleinkunstpreis" und 2018 mit dem "Salzburger Stier" ausgezeichnet. Deutschlandfunk-Hörer kennen Pigor durch die frühere monatliche Musikkolumne "Chanson des Monats" in der Sendung "Corso - Kunst und Pop" und als einer der Macher der "Wurfsendung" bei Deutschlandfunk Kultur.

  • 15:05 Uhr

    Die Harten im Englischen Garten
    1970 als Schlüsseljahr der Rockmusik
    Von Fabian Elsäßer

    Größer, schneller, weiter? Härter! Während in Deutschland James Last eine Beach Party auf Michael Holms „Straße nach Mendocino“ vor sich hin plätscherte, war in England einiges mehr los: Im Jahr 1970 erschienen drei wegweisende Alben, die neue Standards setzen sollten: Mit „In Rock“ veröffentlichte Deep Purple ein in Stein gemeißeltes Monument der harten Gangart, darauf die (Gitarren-)verzerrte Orgie mit dem Titel „Speed King“ oder das unverwüstliche „Child In Time“. Auch die britischen Kollegen von Led Zeppelin waren produktiv und brachten ihr Album „III“ heraus. Es enthält mit dem „Immigrant Song“ einen Opener, der den Maßstab durchgeknüppelter Bassdrum-Tiraden mit nur einer Fußmaschine für alle Zeiten sehr hoch legte, und überhaupt gilt John „Bonzo“ Bonhams expressives und lautes Schlagzeugspiel als prototypisch für Generationen von Rock ‘n’ Roll-Trommlern - und vielleicht ist seine Fußarbeit der Grund, warum diese Fußmaschine im 6/8- Blues „Since I’ ve Been Loving You“ hörbar quietscht. Ausgeleiert? Mit „III“ jedenfalls verschmolzen Led Zeppelin Folk und Blues deutlich in Richtung harten Bluesrocks. Und apropos Quietschen: Robert Plant sang sich in ähnliche Höhen, die Deep Purples Ian Gillan längst erreicht hatte. Und dann waren da ja auch noch Black Sabbath, die Band, die mit „Paranoid“ dem Heavy Metal Leben einhauchte bzw. im Fall von Sänger Ozzy Osbourne: einkeifte. Ein spannendes Jahr also, ein lautes!

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Giorgio Agamben: „Der Gebrauch der Körper“
    Aus dem Italienischen von Andreas Hiepko, Michael von Killisch-Horn
    (S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main)
    Ein Beitrag von Thomas Palzer

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Zartes Zittern, kosmische Ausbeute
    Fünf Jahre Gravitationswellen
    Von Frank Grotelüschen und Christiane Knoll

    Am 14. September 2015 sorgte ein winziges Messsignal für eine physikalische Sensation: Kilometerlange Laserdetektoren in den USA hatten für einen kurzen Augenblick eine winzige Delle in der Raumzeit registriert - eine Gravitationswelle. Die Fachwelt war elektrisiert, schließlich war damit eine hundert Jahre alte Prophezeiung von Albert Einstein bewiesen: Die Schwerkraft kann sich als Welle durch Raum und Zeit fortpflanzen. Messbar ist das nur, wenn gewaltige Massen im Spiel sind, etwa wenn unfassbar schwere und kompakte Himmelskörper zusammendonnern. Doch die Bestätigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie war nur der Anfang. Seit 2015 konnten die Gravitationswellendetektoren Dutzende kosmischer Kollisionen aufspüren: Schwarze Löcher, die ungesehen miteinander verschmelzen ebenso wie Sternleichen, die beim Zusammenprall ein wahres Feuerwerk an Signalen zünden. Die wissenschaftliche Ausbeute ist reich - vom Beweis, dass Schwarze Löcher wirklich existieren bis zur Erklärung, wie schwere Elemente wie Gold und Platin in diese Welt kamen. Und in Zukunft sollen die Gravitationswellen weitere Rätsel lösen: Wie spielte sich der Urknall im Detail ab?

  • 17:05 Uhr

    "Verwahrlosung?"
    Politikwissenschaftler Rainer Forst zum Zustand der Demokratie im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Löwen vergeben
    Zum Abschluss der Filmfestspiele Venedig

    "Rule, Britannia"
    Die "Last night of the Proms" ohne Publikum

    Umkehr der Dinge
    Peter Fischli im Kunsthaus Bregenz

    "Schwarzwasser"
    Deutsche Erstaufführung des Textes von Elfriede Jelinek in Köln

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Die Maske - Ein politisierbares Symbol und gesellschaftliches Distinktionsmerkmal

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Interview mit US-Open-Siegerin Laura Siegemund

    Tour de France - 15. Etappe: Lyon - Grand Colombier (174,5 km)

    Radsport - Warum Jumbo-Visma die Tour dominiert

    Sportpolitik - Konsequenzen für den Iran nach der Hinrichtung des Ringers Afkari

    Fußball - Bundesweite Einigung zu Zuschauern in Stadien

    DFB-Pokal, 1. Runde:
    Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Norderstedt; Hansa Rostock - VfB Stuttgart
    Chemnitzer FC - TSG Hoffenheim; SV Elversberg - FC St. Pauli

    Fußball - Die Gefahren der Neuauflage der Copa Libertadores

    Paralympics - Sorge beim Deutschen Behindertensportverband

    Leichtathletik - ISTAF 2020 in Berlin

    Formel 1 - Hamilton siegt auch in Mugello

    Tennis - US-Open in New York: Vor dem Männerfinale

    Tennis - Günter Bresnik: "Gehe davon aus, dass das in 3 Sätzen durch ist"

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Glaube verwandelt Berge
    Die Pyramiden von Bosnien
    Von Patrick Batarilo
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk 2020

    Die ältesten Pyramiden der Welt befinden sich nicht in Ägypten. Sondern in Europa. Genauer: in Bosnien. Ja doch. Wirklich. Warum sonst würden Woche für Woche, Jahr für Jahr zehntausende Besucher aus aller Welt nach Zentralbosnien in die Stadt Visoko reisen?
    Seit ein selbsterklärter Archäologe aus den USA, mit bosnischen Wurzeln, zur Verwunderung der Ortsansässigen behauptet hat, dass die Berge um die Stadt eigentlich Pyramiden sind, ist in Visoko alles anders. In den Augen seriöser Archäologen mögen die bosnischen Pyramiden ein eindeutiger Fake sein - im Zentrum der von Armut und Arbeitslosigkeit geplagten Stadt wimmelt es trotzdem plötzlich von „Pyramiden“-Restaurants; in den Souvenirläden stapelt sich wundersam-heilkräftiges Pyramiden-Gestein.
    Die Pyramiden schaffen neue Arbeitsplätze und erzählen von einer glorreichen harmonischen Vergangenheit in einem immer noch von ethnischen Konflikten zerrissenen Land. Glaube versetzt Berge. In Bosnien verwandelt er sie in Pyramiden.

  • 21:05 Uhr

    Grundton D - Konzert und Denkmalschutz

    „Saxophonwelten“

    Gioachino Rossini
    Suite aus „Der Barbier von Sevilla“

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Quartett F-Dur, KV 370

    Christian Biegai
    Quartett für vier Saxophone

    Philip Glass
    Streichquartett Nr. 3 „Mishima“

    Camille Saint Saëns
    Der Karneval der Tiere

    clair obscur Saxophonquartett

    Aufnahme vom 20.8.2020 aus dem Hofgestüt Bleesern

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Eigentlich sollten zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals die zentralen Feierlichkeiten in Wittenberg stattfinden. Und eigentlich hätte traditionell ein Konzert der Benefizreihe „Grundton D“ von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz dort diesen Tag abgerundet. Doch durch die Corona-Pandemie findet der Tag des offenen Denkmals diesmal weitgehend im virtuellen Raum statt und das „Grundton D“-Konzert ohne Publikum, aber wie gewohnt mit den Mikrofonen des Deutschlandfunks.
    Vor den Toren von Wittenberg spielte das Saxophonensemble clair obscur im Hofgestüt Bleesern. Dessen Geschichte reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damit zählt es zu den ältesten fürstlichen Gestüten Deutschlands.
    Mit „Saxophonwelten“ präsentierten clair obscur ein Best of-Programm aus nahezu 20 Jahren gemeinsamer Quartettarbeit. Das Programm bot faszinierende Einblicke in die unglaubliche Vielfalt der klanglichen und musikalischen Möglichkeiten eines Saxophonquartetts und spannte einen historischen Bogen von der Klassik bis zur Gegenwart.

  • 23:30 Uhr

    Tennis Analyse der US-Open

    mit SZ-Reporter Jürgen Schmieder und Podcaster Philipp Joubert

    Die Fragen stellt Matthias Friebe