Kammermusik im Schloss Schönhausen Berlin
Johann Christian Bach
Quintett für Flöte, Oboe, Violine, Viola und Violoncello D-Dur op. 11 Nr. 6
Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquintett C-Dur KV 515
Streichquintett g-Moll KV 516
Joseph Haydn
Notturno Nr. 4 für Flöte, Oboe, zwei Hörner, zwei Violinen, Violoncello und Kontrabass C-Dur Hob II:31
Mitglieder des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin
Markus Schreiter, Flöte
Thomas Herzog, Oboe
Ingo Klinkhammer, Horn
Anne Mentzen, Horn
Susanne Herzog, Violine
Steffen Tast, Violine
Gernot Adrion, Viola
Carolina Montes, Viola
Hans-Jakob Eschenburg, Violoncello
Iris Ahrens, Kontrabass
Aufnahme vom 4.4.2019 im Berliner Schloss Schönhausen
Am Mikrofon: Uwe Friedrich
Streichquintette waren gerade in Mode, als Wolfgang Amadeus Mozart zwischen den Prager ,Figaro’-Aufführungen und der Arbeit am ,Don Giovanni’ die beiden Streichquintette KV 515 und KV 516 im Abstand von nur einem Monat schrieb. Besonders bemerkenswert ist seine Behandlung der Mittelstimmen, denn in diesen Werken ist nicht das Cello der Gegenpart der Violinen, sondern die Bratsche, sein eigenes Instrument. Mit diesen Werken wollte er Geld auf dem freien Markt verdienen, offenbar entstanden sie ohne Auftrag eines reichen Gönners. Doch auf seine Zeitungsannonce meldeten sich kaum Käufer, wohl weil der Preis zu hoch war und die anspruchsvollen Werke für Laienmusiker kaum spielbar gewesen sind. Schließlich fand sich doch noch ein Verleger, der das unternehmerische Risiko übernahm. In seinen letzten Lebensjahren spielte Mozart diese Werke häufig mit Musikern der Wiener Hofkapelle, er hielt diese Quintette also offenbar für besonders gelungen. Eingerahmt werden diese Kompositionen für Streicher von Kammermusik mit Bläsern von Johann Christian Bach und Joseph Haydn, die etwa zur gleichen Zeit noch als Auftragswerke zur gehobenen Abendunterhaltung reicher Gönner konzipiert wurden.