Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 15.03.2020

  • 00:05 Uhr

    „Er spielte immer wie zum ersten und zum letzten Mal“
    Die Lange Nacht über Swjatoslaw Richter
    Von Beate Bartlewski
    Regie: die Autorin
    (Wdh. v. 21./22.3.2015)

    Der Spiegel des Komponisten wolle er sein, weiter nichts, bekannte Swjatoslaw Richter, dabei war er doch der individuellste Spieler von allen. Ein Konzertabend mit ihm, mit unbedingter Wahrhaftigkeit zelebriert, war jedes Mal neu und aufregend. Die erschütternde Traurigkeit der einzelnen Töne und die plötzliche Explosion von Klängen, so eine Ohrenzeugin, könne man sich nicht vorstellen, wenn man sie nicht gehört habe. Swjatoslaw Richter, 1915 im damals russischen Schitomir geboren und in Odessa aufgewachsen, lernte das Klavierspielen autodidaktisch. Erst mit 22 Jahren ging er nach Moskau, um beim legendären Heinrich Neuhaus zu studieren. Neuhaus erkannte in Richter ein Genie, dem er eigentlich nichts mehr beibringen könne. Er machte ihn mit Sergej Prokofjew bekannt und mit der Uraufführung dessen 6. Sonate begann seine russische Karriere. Als sogenannter Volksdeutscher durfte er lange Zeit nicht im Westen auftreten. Erst mit 45 Jahren, nachdem ihm ein legendärer Ruf vorausgeeilt war, gab er in New York sein frenetisch umjubeltes Debüt. In der Folge konzertierte er in allen wichtigen Musikzentren der Welt, er gründete sein eigenes Festival in Frankreich und öffnete sich mehr und mehr auch der Kammermusik. Aber Richter war kein Tastenlöwe, er war eher scheu und introvertiert, zeitweise litt er an Depressionen. So verweigerte er sich nach und nach dem kommerziellen Konzertbetrieb. 1997 ist er auf seiner Datscha in der Nähe von Moskau an einem Herzinfarkt gestorben.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    A cappella Festival Leipzig 2019

    Traditionelle Lieder und Balladen aus Norwegen und Schweden
    Trio Mediæval

    Aufnahme vom 2.5.2019 aus der Evangelisch Reformierten Kirche Leipzig

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Franz Schubert
    Ouvertüre zu ,Fierrabras', D 796

    Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D 485

    Kammerorchester Basel
    Leitung: Heinz Holliger

  • 06:05 Uhr

    National oder europäisch? Gedenktag für die Opfer von Terrorakten

  • 06:10 Uhr

    Andrea Gabrieli
    'Miserere mei Deus', Psalm 51 für 6 Stimmen und Instrumente
    Capella Ducale Venetia
    Leitung: Livio Picotti

    Alexander Knaifel
    Psalm 51 (50) für Violoncello solo
    Mstislav Rostropovitch, Violoncello

    Johann Sebastian Bach
    'Widerstehe doch der Sünde'. Kantate zum Sonntag Oculi für Alt, Streicher und Basso continuo, BWV 54
    Markus Forster, Countertenor
    Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Joseph Rheinberger
    Präludium für Orgel c-Moll, WoO 56
    Rudolf Innig, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Widerstand der Kultur in Brasilien - Die "Mostra Internacional de Teatro" in São Paulo

    Anschlag in Christchurch. Ein Jahr danach. Ein Interview mit der Journalistin Anke Richter

    Hölderlin heute. Ein Interview mit dem Schriftsteller Karl-Heinz Ott

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Annehmen und Abwarten. Der passive Jesus
    Von Susanne Krahe
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 175 Jahren: Der erste Band von Alexander von Humboldts ,Kosmos' erscheint

  • 09:30 Uhr

    Mehr als nur ein Ärgernis
    Über den Nutzen der Metaphysik für das Leben
    Von Thomas Palzer

    Metaphysik, das ist die Lehre von den ersten und letzten Dingen: Sie handelt von Gott, der Seele, ihrer Unsterblichkeit, der Stellung des Menschen im Kosmos. Dem philosophischen Establishment gilt die Metaphysik schlimmstenfalls als Ärgernis, bestenfalls als die überholte Form eines höchst spekulativen Denkens. Wozu also heute noch Metaphysik? Hatten nicht Fichte, Hegel und Schelling im deutschen Idealismus den letzten Höhepunkt dieser Form philosophischen Denkens erreicht? Hatte nicht der Positivismus alle metaphysischen Sätze für sinnlos erklärt und versucht, jeden Pluralismus der Erkenntnismethode auszuradieren? Und dabei verkannt, dass jede Erkenntnis auf Bildern, Metaphern und Pointen beruht, die durchaus fruchtbar sein können? Thomas Palzer zeigt in seinem Text, dass es nicht nur darum geht, was der Fall ist, sondern auch darum, wie die Welt sein könnte. Die erschließende Kraft des Denkens reicht unendlich viel weiter als die beweisende Kraft des Wissens. Erst in der Metaphysik wird uns Menschen der Sinn des Ganzen, unser Woher und Wohin klar. Denn die Metaphysik liegt immer im Interesse des Menschen und ist gerade nicht ein interesseloses, reines Erkennen einer Welt, die vom Menschen unabhängig existiert. Inszeniert ist dieser Essay in der besten philosophischen Tradition als Dialog zwischen drei Figuren, die nach Antworten suchen. Den Figuren wird klar: Metaphysik löst keine Fragen - statt Lösungen hat sie nur eine lange Geschichte anzubieten, die selbst voller Kritik an der Metaphysik steckt.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Nikolaus auf Langeoog
    Zelebrant: Generalvikar Theo Paul
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Eisiges Konzert
    Das Ice Music Festival von Finse (Norwegen)

    The Bowery
    Die älteste Strasse New York

    Der Künstler aus Caprese in der Toskana
    Michelangelo in Rom und Florenz

    Bis auf Weiteres geschlossen
    Was sich in Italien (noch) bewegt

    Reisebrief
    Fanny Hensel-Mendelssohn: Künstlerfest in Rom

    Zum Feiern nicht zumute?
    Der Iran vor dem Neujahrsfest

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Gastronom und Autor Irmin Burdekat im Gespräch mit Joachim Scholl

    „Zum Frühstück - mittags - abends - Immer!“ - So lautete der Werbeslogan für seine erste Restaurantkette. Und so pfiffig schreibt Irmin Burdekat auch als Autor amüsanter Gastronomie-Romane. Vom Hotel-Lehrling zu einem der ersten erfolgreichen deutschen Betreiber der sogenannten Systemgastronomie mit Dutzenden von Restaurants deutschlandweit: Irmin Burdekats berufliche Karriere ist eine Erfolgsgeschichte. Wie turbulent es dabei zuging, mit Auf- und Abschwüngen, beschreibt der ostfriesische Tausendsassa in mehreren Büchern, so auch in seinem aktuellen Roman ,Der Katholische Bahnhof’. So heißt darin ein frisch eröffnetes Restaurant, dessen Name allein den Umsatz prompt halbiert.

  • 15:05 Uhr

    Freundliche Humanisten
    Die New Yorker Band Nada Surf
    Von Anke Behlert

    „Jeder Junge auf der ganzen Welt kann dir gehören“ - Mit ihrem sarkastisc hen Teenie-Ratgeber-Song ,Popular’ gelingt Nada Surf 1996 gleich mit der ersten Single ein mittelgroßer Hit und etabliert die New Yorker neben Weezer als Ikonen des College Rock. Davon verabschieden sie sich alsbald und verbinden lieber PowerPop mit haftbaren Melodien und immer leicht verzweifelten Texten. Das Album ,Let Go’ (2002) mit seinen charmanten und nicht zu perfekten Liebesliedern gilt als moderner Klassiker und ist aus keiner Indie-Plattensammlung wegzudenken. Auch heute noch wandert die Stimme von Sänger Matthew Caws mühelos durch die Register, wenn er sein Herz ausschüttet oder sich auch mal, ja, auskotzt. Die Hoffnung hat Nada Surf aber nicht aufgegeben, auch mit ihrem neunten Studioalbum ,Never Not Together’ verfolgen Caws, Daniel Lorca und Ira Elliot ihre humanistische Weltsicht durch euphorische Rocksongs.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Giuseppe Tomasi di Lampedusa: „Der Leopard“
    Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber
    (Piper Verlag, München)
    Ein Beitrag von Rainer Moritz

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Mittel gegen die Angst:
    Die Jagd nach Medikamenten und Impfstoffen gegen das neue Coronavirus

    Am Mikrofon: Ralf Krauter

    Die Corona-Epidemie hält die Welt in Atem: Ganze Regionen befinden sich im Ausnahmezustand, die Gesundheitssysteme sind überlastet, die Wirtschaft leidet, die Bevölkerung reagiert zunehmend verunsichert. Bei der Suche nach einem Mittel gegen die Angst vor dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 ruhen die Hoffnungen auf der Wissenschaft. Im Rekordtempo haben Virologen das Erbgut des Erregers entschlüsselt und entdeckt, wie er menschliche Zellen kapert. Nun tüfteln Forscher und Pharmafirmen fieberhaft an Impfstoffen, die künftigen Infektionswellen Einhalt gebieten könnten. Und sie testen, welche Wirkstoffe Patienten helfen, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 ungewöhnlich heftig verläuft.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Seuche ist etwas, das man tut" - Die Historikerin Katharina Wolff über Pandemien und wie sie Gesellschaften verändern im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "The Future is Now" - Nam June Paik im Stedelijk Museum Amsterdam

    Widerstand der Kultur in Brasilien - Die "Mostra Internacional de Teatro" in São Paulo

    (Ohn-)Macht der Kunst - Die Musiktheaterperformance "M'Orpheo" in Regensburg

    "Jetzt ist Zeit" - Ein Aufruf zu behutsamer Stadtentwicklung in Köln

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:40 Uhr

    Wer haftet für Klimaschäden? - Der Inselstaat Vanuatu will Industriestaaten in die Pflicht nehmen

  • 19:10 Uhr

    COVID-19 - Stimmen aus der ARD-Sportschau-Sondersendung "Corona, der Sport ist infiziert"
    COVID-19 - Coronavirus und die Folgen für Basketball-Bundesligist Alba Berlin Interview mit Geschäftsführer Marco Baldi
    COVID-19 - Handball-Zweitligist TV05/07 Hüttenberg bietet Hilfe beim Einkaufen; Interview mit Geschäftsführer Fabian Friedrich
    COVID-19 - Pandemien und wie Sportler sie wahrnehmen: Interview mit dem Psychologen und Neurowissenschaftler Andreas Kappes

    Boxen - IOC veranstaltet Olympiaqualifikation trotz Corona

    Formel 1 - Saisonstart erst im Juni?

    Radsport - Interview mit Maximilian Schachmann, Gewinner der Fernfahrt Paris-Nizza

    Zum Tod von Speerwurf-Olympiasiegerin Dana Zátopková

    Golf - Kommt ein neuer Weltverband

    Behindertensport - Als Parathlet zum Extremsport

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Reihe ,Leibkultur - Vom Körper' (3/5)
    Bodies Under Attack
    Eine Reise durch die Welt der Körpermodifizierung
    Von Elodie Pascal
    Regie: Elisabeth Putz
    Produktion: NDR/rbb 2014
    (Teil 4 am 22.3.2020)

    Seit Urzeiten verändern Menschen ihr Äußeres: schneiden Haare, durchstechen Ohren, vergrößern Brüste, stechen Tattoos. Die Techniken sind vielseitig und alt. Alle wurden abgeleitet von ritualisierten Formen des Körperschmückens, wie es bei Ureinwohnern vieler Länder lange Zeit Brauch war und ist. Wer in Deutschland mit der Mode gehen will, lässt sich ein Tattoo stechen. Aus dem Erkennungszeichen der Outcasts ist ein schickes Accessoire für die ganze Familie geworden. „In den Ursprungsländern gibt es immer weniger Leute, die Tattoos haben. Während es bei uns umgekehrt einen Trend gibt, der da heißt: Zurück zur Natur“, sagt Erich Kasten, Professor für Neuropsychologie an der medical School Hamburg. Er spricht von einer Umkehrbewegung: Für ihre Körpermodifizierungen werden die sogenannten Body Modder oft und von vielen Seiten diffamiert. In dem Feature geht es um Körperschmuck, der nicht nur auf, sondern auch in der Haut getragen wird. Leute aus der Hardcore-Szene kommen zu Wort, die über kleinteilig Tätowierte nur lächeln können. Hier werden Zungen gespalten, Narben gebrannt, Eisenklumpen unter die Haut gezwängt. Ein junges Mädchen, von Neugier getrieben, begibt sich auf eine Abenteuerreise durch Tattoo- und Piercingstudios. Wie wird es nach Gesprächen mit Ärzten, Psychologen und Body-Artists den eigenen Körper modifizieren?

  • 21:05 Uhr

    Musikfest Bremen 2019

    Johann Sebastian Bach
    Praeludium und Fuge h-Moll, BWV 544
    Pièce d’Orgue, BWV 572

    John Cage
    Souvenir

    Dieterich Buxtehude
    Praeludium fis-Moll, BuxWV 146

    Joseph Haydn
    6 kleine Stücke ,Flötenuhr'

    Georg Muffat
    Passacaglia

    György Ligeti
    Etude Nr. 1 ,Harmonies'

    Hans-Ola Ericsson, Orgel

    Aufnahme vom 31.8.2019 aus der Martinikerk, Groningen, Niederlande

    Am Mikrofon: Niklas Rudolph

    Die Orgel in der Groninger Martinikerk gehört zu den spannendsten Instrumenten, die der Hamburger Orgelbauer Arp Schnitger in ihre heutige Form gebracht hat. Durch zahlreiche Eingriffe vor und nach Schnitger enthält das Instrument Pfeifen aus den Jahren von 1481 bis 1984. Diese Klangsprachen unterschiedlicher Epochen führte der schwedische Organist Hans-Ola Ericsson beim Arp-Schnitger-Festival des Musikfest Bremen vor - mit Stücken aus 300 Jahren Musikgeschichte, von Dietrich Buxtehude und Georg Muffat bis György Ligeti und John Cage.

  • 23:30 Uhr

    Influencerin mit Snowboard: Gesamtweltcupsiegerin Ramona Hofmeister

    Die Fragen stellt Matthias Friebe