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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 15.07.2017

  • 00:05 Uhr

    In Zeitung gewickelt
    Von Jochen Hauser, frei nach Anton Tschechow
    Regie: Klaus Zippel
    Mit Rolf Hoppe, Siemen Rühaak, Marylu Poolmann, Erik Schumann, Günter Zschäckel, Andrea Solter, Ursula Sukup, Bert Franzke, Franziska Troegner und Hans Joachim Hegewald
    Produktion: MDR 1994
    Länge: ca. 54'

    Die Blutspuren in seinem Schlafzimmer und sein spurloses Verschwinden lassen keinen anderen Schluss zu: der Gutsbesitzer Kljausow ist ermordet worden! Während Polizeipräsident Dostschenko dem alten Untersuchungsrichter Nikolai Tschassow noch Bericht erstattet, prescht dessen Nachfolger Andrej Djukowski schon dazwischen und reißt die Ermittlungen an sich. Mit seinem Abschluss der juristischen Fakultät St. Petersburg, inklusive drei Semester in Stuttgart, ist Djukowski ein gelehrter und weitgereister Mann. Er wird seinem bedächtigen Amtsvorgänger schon zeigen, wie effizient - weil systematisch - sich so ein Mord aufklären lässt. Ausgerüstet mit messerscharfer Logik sowie mit modernsten kriminalistischen Theorien und Statistiken, treibt Andrej seine Ermittlung zügig voran. Nach der Addition eindeutiger Indizien und Motive scheint nur noch eine Person als Kljausows Mörder in Frage zu kommen. Wenn sich der junge Mann da mal nicht verrechnet hat …

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Misterioso. Zum 100. Geburtstag von Thelonious Monk

    Monk on Monk. Ein Sohn spricht über seinen Vater
    Monk revisited. Die Jazzwelt spielt Thelonious
    Hal Willner’s ungewöhnliches Tribut an Monk
    Les liaisons dangereuses: Monks Musik zu einem Film-Klassiker

    Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt

  • 06:05 Uhr

    Ja, aber - Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Tarifeinheitsgesetz

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrerin Gabriele Herbst, Magdeburg

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 90 Jahren: In Wien beginnt die "Julirevolte"

  • 09:10 Uhr

    Roter Riesling, Gelber Orleans, Weißer Heunisch: Die Wiederentdeckung historischer Rebsorten

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Pianist und Intendant der Salzburger Festspiele Markus Hinterhäuser

    Der Sohn einer Italienerin und eines Österreichers ließ sich in Wien und Salzburg zum Pianisten ausbilden und trat sowohl solistisch als auch in Kammerkonzerten in den bedeutendsten Konzertsälen und bei den international renommiertesten Festivals auf. Seit Oktober 2016 leitet er als Intendant die Salzburger Festspiele. Am Deutschlandfunk-Mikrofon präsentiert Markus Hinterhäuser das ganze Spektrum seiner persönlichen musikalischen Vorlieben von Mozart bis Dylan. Erfahrungen im Kulturmanagement sammelte der Pianist schon früh: 1993 gründete und leitete er gemeinsam mit Tomas Zierhofer-Kin die Veranstaltungsreihe ‚Zeitfluss‘, die im Rahmen der Salzburger Festspiele stattfand und mit ungewöhnlichen Aufführungen Neuer Musik für Aufsehen sorgte. Von 2006 bis 2010 verantwortete er das Konzertprogramm der Festspiele. Später leitete er als Intendant die Wiener Festwochen, bevor er in seine Wahlheimat Salzburg, wo seine Familie lebt, zurückkehrte.
    Auch als Intendant der Salzburger Festspiele zeigt Markus Hinterhäuser sein Faible für Neue und zeitgenössische Musik. Für diese Saison sind drei Opern des 20. Jahrhunderts programmiert: ‚Wozzeck‘ von Alban Berg, ‚Lady Macbeth‘ von Dmitri Schostakowitsch und ‚Lear‘ von Aribert Reimann.
    Als Pianist spielte Hinterhäuser außerdem das gesamte Klavierwerk von Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton von Webern sowie Kompositionen von Morton Feldman, Luigi Nono, Giacinto Scelsi, Galina Ustwolskaja und John Cage auf CD ein.
    Seit zwei Jahren ist Markus Hinterhäuser zusammen mit dem Bariton Matthias Goerne auf Welttournee mit Franz Schuberts 'Winterreise'. Im März 2017 veröffentlichten sie die CD 'Einsamkeit' mit Liedern von Robert Schumann.

  • 11:05 Uhr

    Die gemalte Weltmacht: Zu Besuch bei den Königen des Trickfilms in Tschechien
    Mit Reportagen von Kilian Kirchgeßner
    Am Mikrofon: Norbert Weber
    DLF 2016

    Die Trickfilme aus Prag sind seit Jahrzehnten Exportschlager. Prominentestes Beispiel ist der kleine Maulwurf. Dabei waren die animierten Streifen für die Filmemacher ursprünglich eine Fluchtmöglichkeit, denn hier schlug die kommunistische Zensur nicht zu, weil es ja vermeintlich nur Kinderkram war. So schufen sie sich mit gemalten Figuren und Puppen eine Insel, auf der vor allem Non-Konformisten lebten.
    Das riesige staatliche Trickfilmstudio ist mittlerweile abgewickelt, aber in Tschechien blüht das Genre nach wie vor: Fast ein Dutzend Hochschulen im Land bildet Animateure aus, von denen der ein oder andere mit seinem Film ins Hauptprogramm von Cannes vorgedrungen ist. Ein Besuch bei den Veteranen der Branche und bei den jungen Wilden - und die Suche nach den Rezepten, mit denen die Filmemacher von heute an die kommerziellen Erfolge ihrer Vorgänger anknüpfen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Türkei ein Jahr nach dem Putschversuch

    Türkei verbietet Parlamentariern Besuch auf Stützpunkt Konya - Reaktionen

    1 Jahr nach dem Putsch in der Türkei - Interview Alexander Graf Lambsdorff, MdEP

    2 Deutsche in Ägypten getötet - Terroristischer Hintergrund unklar

    Genf: Syrien-Friedensgespräche ohne Fortschritt

    Steigende Flüchtlingszahlen in Italien

    Cyber-Crime-Gesetz im Westjordanland

    Sport aktuell

    Am Mikrofon: Christine Heuer

  • 13:10 Uhr

    Schwarzer Michel - Das politische Nachspiel von G20

    Erhebliche Fehler - Nach dem Polizeieinsatz beim G20-Gipfel

    Trump auf Europa-Tour - Die Interessen der Gastgeber

    Symbol und Wirklichkeit - Die Bedeutung der Eroberung von Mossul

    Am Mikrofon: Johanna Herzing

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Ungetrübte Freude - Argentinien ist im kommenden Jahr Gastgeber der G20

    Bessere Aussichten - Der Tourismus in Tunesien erholt sich langsam

    Düstere Perspektive - Die Stromkrise im Gaza-Streifen

    Kulturkampf um die Kuh - Sind die heiligen Tiere mehr wert als Frauen?

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Aus dem Netz in den Kopf - Verändern Lernvideos und Onlinekurse das Lernverhalten?

    'Campus & Karriere' fragt: Was macht Lernvideos und Onlinekurse so beliebt? Was bedeutet die zunehmende Verlagerung des Lernens ins Netz für den herkömmlichen Unterricht und Institutionen wie Volkshochschulen? Wie verändert sich das Lernverhalten durch die neuen Optionen im Internet? Sollten Schule und traditionelle Lerninstitutionen die neuen Lernangebote annehmen, oder entsteht dort eine Konkurrenz? Und wie verändert sich der Beruf der Lehrkraft durch das internetbasierte Lernen mit Videos?

    Gesprächsgäste:
    Daniel Jung, Youtube-Nachhilfelehrer für Mathematik, Gründer der Daniel Jung Academy
    Mirko Drotschmann, Youtube-Nachhilfelehrer für Geschichte, Mitglied der Nachhilfeplattform "musstewissen"
    Dr. Stefan Aufenanger, Professor für Erziehungswissenschaften und Medienpädagogik an der Universität Mainz
    Am Mikrofon: Mike Herbstreuth

    Beiträge:
    Telefoninterview mit Udo Beckmann, Vorsitzender Verband Bildung und Erziehung

    Skype-Interview mit Sugata Mitra, Bildungsforscher an der Newcastle University

    Wie nutzen Sie Lernvideos und Online-Kurse?
    Umfrage unter Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Der Markt für Lernvideos und Onlinekurse boomt. Immer mehr Jugendliche arbeiten dort nach, was sie in der Schule nicht verstanden haben, nutzen die Angebote zur Vorbereitung auf Klausuren und auch immer mehr Erwachsene bilden sich im Internet weiter. Manche sehen in diesen zeitunabhängigen Bildungsmöglichkeiten die Zukunft des Lernens, andere kritisieren den fehlenden pädagogischen und fachlichen Hintergrund vieler Internet-Lernangebote.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Sei ein Faber im Wind“
    Die Kritiker sind sich einig: Für ein Debüt ein überdurchschnittliches reifes Album, das in der eigenen Song-Lyrik schwelgt. Der Schweizer Singer Songwriter mit dem Künstlernamen Faber singt ohne Dialekt sehr direkt über kaputte männliche Egos, Stolz und Aggression. Wie er es geschafft hat, dass die Suisscom sein CD-Projekt mitfinanzierte und warum Zürich aus Musikersicht megaprovinziell ist erläuterte der 23-Jährige im Interview für Corso.

    „Mix it - Popmusik und Videokunst“
    Seit letztem Jahr sind sie im Trend: Visual Albums. In die Länge gezogene Musikfilme zu Pop-Alben. Dabei scheint es weniger um stringent erzählte Geschichten zu gehen, als um visuelle Effekte. Eher Video-Installation als Musikvideo? Funktioniert in einer Ausstellung vielleicht sogar besser als auf YouTube. Diese vermeintliche Liaison aus Videokunst und Popmusik wird zur langfristigen Beziehung. Zumindest, wenn man einer Ausstellung im Marta in Herford glaubt, die sich ab sofort dieser Verbindung widmet.

    „Kolonel Silvertop“
    Der legendäre BBC Musikjournalist John Peel gab ihr den Beinamen „Queen of Noise“ für andere war sie schlicht die Hildegard Knef des Punk-Rock. Eine Ikone der späten siebziger und frühen achtziger Jahre, die Sängerin der Berliner Band Malaria meldet sich gewohnt stimmgewaltig zurück. Eine Werkschau war geplant - ein neues Album ist es geworden. Ein Gespräch über gute alte Indie Rock Zeiten und die aktuelle Arbeit an ihrer neuen CD mit der 58-jährigen Bettina Köster.

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Zum Tod von Peter Härtling und Anne-Laure Bondoux im Portrait
    Auszug aus einem Interview mit Peter Härtling

    Die französischen Schriftstellerin Anne-Laure Bondoux im Portrait:
    Anne-Laure Bondoux / Maja Vogel: Die Zeit der Wunder; Bella Rossas; Von Schatten und Licht; Der Mörder weinte
    (Carlsen Verlag)
    und
    Anne Laure Bondoux / Jean Claude Mourlevat: Lügen Sie, ich werde Ihnen glauben
    (Deuticke)
    Ein Beitrag von Maria Riederer

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Schwerpunkt:
    Aufwärtsbewegung
    Warum NoSQL-Datenbanken immer attraktiver werden

    Ermittlungserfolg
    Wie deutsche Sicherheitsbehörden Graphdatenbanken einsetzen

    Aktuell:
    Handy-Polizei
    Der Europäische Rat will allwissende Smartphones für die Polizei

    Ohren-Steuerung
    Smartphones sollen Gesichtsgesten an den Ohren erkennen

    Das Digitale Logbuch
    Backlash

    Info-Update

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Ist die Gleichstellung von Homosexuellen richtig? Helmut Metzner vom Lesben- und Schwulenverband in Deutschland und Jürgen Liminski, Journalist und Geschäftsführer des Fact-tanks Institut für Demografie, Allgemeinwohl, Familie, im Gespräch

    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Ein Jahr nach dem Putschversuch - Zur Lage der Kulturschaffenden in der Türkei. Der Turkologe und Übersetzer Oliver Kontny im Gespräch

    documenta-echo: Mounira Al Solh

    Pathos als Distanz - Fotografien von Andreas Mühe in den Hamburger Deichtorhallen

    Rasende Leidenschaft. Das Auto in der Kunst - Ausstellung in der Kunsthalle Emden. Stefan Borchardt, Direktor der Kunsthalle, im Gespräch

    Zwischen "Flaneur" und "destruktivem Charakter" - Zur Aktualität Walter Benjamins an seinem 125. Geburtstag

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:10 Uhr

    Türkei gedenkt des Putschversuchs

    Rückblick: Vor einem Jahr Putschversuch in der Türkei

    Debatte über Besuchsverbot in Konya

    Attentat in Hurghada - zwei Deutsche sterben

    China: Liu Xiaobos Asche ins Meer gestreut, Gedenkmarsch in Hongkong

    Nach-G20-Debatte: de Maiziere für strengere Meldeauflagen

    Größtes deutsches. Neonazi-Konzert in Themar/ Thüringen

    Vor 80 Jahren Baubeginn KZ Buchenwald

    Demonstration gegen Massentourismus auf Mallorca

    Am Mikrofon: Jonas Reese

  • 18:40 Uhr

    Postkolonialismus in der Karibik? Krise in den französischen Überseegebieten

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Wimbledon Finale der Damen, Kollegengespräch mit Thomas Perlebach

    Tour de France - 14. Etappe: Blagnac - Rodez
    Tour de France - Luftpolster in den Trikots von Team Sky?

    Frauenfußball - DFB-Pressekonferenz vor dem Start der EM
    Frauenfußball - Interview mit DFB-Spielerin Anja Mittag vor dem Start der EM

    DFB - Sommermärchen - Funktionäre wussten früh von 10 Mio-Zahlung; Kollegegespräch mit Thomas Kistner, Journalist der Süddeutschen Zeitung

    Fußball - Bundesliga-Vorbereitungsturnier in Mönchengladbach

    Schwimm-WM - Freiwasser & Springen in Budapest

    Kanu - Europameisterschaften in Plovdiv/Bulgarien

    Spitzensportreform - aus Sicht der Athleten am Scheitern? Interview mit Kanutin Silke Kassner (Athletenkommission)

    Doping - machen Kontrollen der ITA alles besser? Kollegengespräch mit ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt

    Afghanische Wellenreiter - Surfen für ein Land ohne Meer

    Formel 1 - "Großer Preis von Großbritannien" in Silverstone: Qualifying

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Gold. Revue
    Von Jan Wagner
    Regie: Leonhard Koppelmann
    Komposition: Sven-Ingo Koch
    Mit Mechthild Grossmann, Heikko Deutschmann, Henning Nöhren, Marek Harloff, Rainer Philippi, Jan Maak, Andre Kaczmarczyk, Rosa Enskat, Sonja Beißwenger, Yohanna Schwertfeger, Maja Schäfermeyer und Julian Panknin
    Percussion: Dirk Rothbrust
    E-Gitarre:Kalle Kalima
    Redaktion: Sabine Küchler
    Produktion: DLF/SWR 2017
    Unterstützt durch die Filmstiftung NRW
    Länge: 84'19
    Ursendung

    Hörspielmagazin Extra:
     “Les Idées Heureuses” - Das Couperin-Projekt des Jazzmusikers Jean-Philippe Viret
    Von Karl Lippegaus

    Es ist Gold, das seit Anbeginn der Dinge ruhte, aber nicht schlief, das nur darauf wartete, gefunden zu werden am Ufer eines Flusses irgendwo in den menschenleeren Weiten, das gelauert hat auf den Einen, der es blitzen sieht, dem es zublinzelt aus dem Wasser und der sich herunterbeugt, um es aufzuheben, Besitzer eines Geheimnisses, das keines bleiben kann. Und so rast das Gerücht von Dorf zu Stadt, über die Länder und Meere, bis die Fabriken und die Büros verstummt sind, die Schiffe leer in der Bucht schaukeln, nur noch die Hacken und Schaufeln Hunderttausender von Glücksuchern zu hören sind - „jeder für sich selbst allein, und der Teufel für uns alle“. ‚Gold‘ ist ein lyrisches Stimmenspiel von Jan Wagner, in dem sie alle zu Sprache und zu Gesang finden, die Herumtreiber und die Händler, die Schürfer und Gräber, die Bardamen, Bestatter, Liebenden und Missionare, die Säufer und Prasser und Spieler, all jene, die mit nichts als ein bisschen Hoffnung in der Tasche ihr altes Dasein für immer hinter sich ließen, manchmal gewannen, fast immer verloren. Eine Revue zum Rausch, in der die Lebenden und auch die längst vergessenen Toten, verscharrt in der Erde, ein letztes Mal reden dürfen, so wie auch das Gold, das bleibt, während die, die es suchten, vergingen; eine poetische Szenenfolge, ergänzt und gespiegelt von einer Originalmusik des Komponisten Sven-Ingo Koch.

  • 22:05 Uhr

    Zurück in die Gegenwart
    Zur Problematik neuer Diesseitigkeit
    Von Hanno Ehrler

    Jüngere Komponistinnen und Komponisten sind mit dem Neue-Musik-Betrieb unzufrieden. Sie wollen ein größeres Publikum ansprechen. Sie wollen eine zeitgenössische Musik, die auf ihre Lebenswelt reagiert. Mit den Begriffen wie Diesseitigkeit, neuer Konzeptionalismus und neue Disziplin umschreiben sie ihren Wunsch, mit ihrer Musik die Gegenwart zu reflektieren. Solcherlei gab es in der Geschichte der Neuen Musik aber schon einmal. In den 1960er-Jahren ging es darum, politische Musik zu schreiben, die sich mit der aktuellen Situation der Welt beschäftigt. Autor Hanno Ehrler wirft in seiner Sendung die Frage auf, ob der derzeitige Aufbruch der Neuen Musik wirklich so neu ist, wie er sich gibt.

  • 22:50 Uhr

    Tennis - Wimbledon: Garbine Muguruza gewinnt Finale
    Tour de France - 14. Etappe: Blagnac - Rodez: Matthews gewinnt Bergsprint
    Schwimm-WM - Tageszusammenfassung
    Kanu - EM in Plovdiv/Bulgarien: Tageszusammenfassung
    Formel 1 - "Großer Preis von Großbritannien" in Silverstone: Hamilton gewinnt Qualifying

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 23:05 Uhr

    „Glückloser Engel“
    Eine Lange Nacht über Walter Benjamin
    Von Michael Opitz
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. vom 19./20.2.2011)

    Auf das ‚bucklicht Männlein‘ kommt Benjamin in der ‚Berliner Kindheit um Neunzehnhundert‘ zu sprechen. Wer von diesem buckligen Gesellen angesehen wurde, der gab nicht Acht und ihm zerbrach etwas oder er fiel hin. „Ungeschickt lässt grüßen“, kommentierte Benjamins Mutter diese Unachtsamkeit. Benjamin sucht für die ‚Berliner Kindheit‘, an der er im Exil schreibt, Bilder, die zu jener unwiederbringlich verlorenen Zeit gehören. Um Aufschluss über die Gegenwart zu erhalten, soll Vergessenes erinnert und Vergangenes rekonstruiert werden. Benjamin ist ein Sprachmagier, der seine Leser verführt. Der Literatur- und Kulturwissenschaftler, der auch Schriftsteller war, dachte dichterisch, wie es Hannah Arendt nannte. Geboren 1892 in Berlin, musste er 1933 emigrieren. Auf der Flucht vor den Nazis beging er 1940 in auswegloser Situation im spanischen Grenzort Portbou Selbstmord. Seine ‚Berliner Kindheit‘ blieb ebenso unvollendet wie das ‚Passagen-Werk‘, in dem er die Urgeschichte des 19. Jahrhunderts erzählen wollte. In die Passagen, diese Bauwerke aus Stahl und Glas, schickt Benjamin einen anderen Gesellen. Sein Flaneur wird zum Sammler, der jene unscheinbaren, vergessenen Dinge und Bilder einsammeln soll, die drohen, vergessen zu werden. Dem Vergessenen wie den Bruchstücken bemisst Benjamin enorme Bedeutung zu. Im Kleinsten sieht er jene Zusammenhänge vorgeprägt, die kennzeichnend sind für das Große. Eine ‚Lange Nacht‘ über Walter Benjamin, in der neben dem Wissenschaftler, Literaturkritiker und Rundfunkautor insbesondere der Schriftsteller Beachtung findet.