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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 15.07.2018

  • 00:05 Uhr

    Im Labyrinth der Seelen
    Eine Lange Nacht über Ingmar Bergman
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Claudia Mützelfeldt

    Ingmar Bergman war nicht nur der radikale Filmautor, der nach ein paar Beiträgen zur frühen europäischen Nachkriegsklassik wie ‚Wilde Erdbeeren‘ und ‚Das siebte Siegel‘ mit ‚Das Schweigen‘ einen der größten Skandale der Kinogeschichte auslöste und danach zum unerbittlichen Chronisten der Beziehungs- und Gefühlskatastrophen bürgerlicher Menschen wurde. Er war zugleich ein Erneuerer des Theaters, der die Arbeit mit den Schauspielern auf ein anderes Niveau brachte. Nach Differenzen mit der schwedischen Steuerbehörde verbrachte er eine Zeit in München. Hier war er bei Kritik und Theaterpublikum keineswegs unumstritten, weder als Regisseur noch als politischer Mensch. Schließlich war Bergman auch ein Autor von Rang, der seine eigenen Erinnerungen als Buch wie als Film poetisch gestaltete. Bergman hat sich selbst und seine Emotionen im richtigen Leben stets verborgen, um beides allerdings umso mehr in seine Filme einfließen zu lassen. Zeit seines Lebens konnte er die Zurückweisung und Kälte seiner Eltern nicht verwinden. Für seine eigenen Kinder wurde er dabei selbst zum großen Abwesenden. Am Ende des Lebens zog er sich vereinsamt auf eine Insel zurück.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Rheingau Musik Festival 2017

    Johann Gottfried Müthel
    Fantasie für Orgel F-Dur

    Philip Glass
    Music in contrary motion

    Pēteris Vasks
    Te Deum für Orgel

    Iveta Apkalna, Orgel

    Aufnahme vom 30.7.2017 in der Heilig-Kreuz-Kirche, Geisenheim

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Günther Becker
    Studie über einen Akkord für Klavier solo

    Zeitspuren für 2 Klaviere

    Benjamin Kobler und Laura Alvarez, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Ein Zeichen, auch über Deutschland hinaus: Das Urteil im NSU-Prozess

  • 06:10 Uhr

    Moritz Landgraf von Hessen
    'Sei Lob, Ehr, Preis und Herrlichkeit'. Kantionalsatz, MWV IV, 44
    Weser-Renaissance Bremen
    Leitung: Manfred Cordes

    Johann Sebastian Bach
    'Widerstehe doch der Sünde'. Kantate am 7. Sonntag nach Trinitatis, Arie, BWV 54
    Angelika Kirchschlager, Mezzosopran
    Venice Baroque Orchestra
    Leitung: Andrea Marcon

    Georg Friedrich Händel
    Fuge für Orgel Nr. 1 g-Moll, HWV 605
    Ton Koopman, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Was willst du dich betrüben'. Kantate zum 7. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester
    Julie Doyle, Sopran
    Makoto Sakurada, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Missa brevis Nr. 8 C-Dur, KV 220
    Thomas Rieger, Sopran
    Florian Mock, Alt
    Gerhard Werlitz, Tenor
    Ulrich Streckmann, Bass
    Kammerchor der Ausburger Domsingknaben
    Collegium Aureum
    Leitung: Reinhard Kammler

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Witebsk und das schwierige Erbe Marc Chagalls in Weißrussland

    Identitätskrise Europas - Ein Interview mit dem Historiker Heinrich August Winkler

    Putin, Trump und Europa - Ein Interview mit der Politikwissenschaftlerin Sabine Fischer

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Fußball und Nationalismus - Ein Interview mit dem Nationalismusforscher Dario Brentin

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Anton Spieker

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Anders leben - Auszeit auf dem Bergbauernhof
    Von Gisela Püttker
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 80 Jahren: Die "Konferenz von Evian" über das Schicksal jüdischer Flüchtlinge schließt ergebnislos

  • 09:30 Uhr

    Gedenktage mit Fragenzeichen in Frankreich
    Von Albrecht Betz

    Die Beliebtheit intellektueller Kontroversen ist in Frankreich ungebrochen. Heftige Debatten entzünden sich auch daran, welche der Geistesgrößen für die Nation repräsentativ seien und an ihren Jahrestagen gefeiert werden sollen. Im Zentrum des Streits stand in diesem Jahr, neben anderen, eine emblematische Gestalt der französischen Rechten: der vor 150 Jahren geborene Charles Maurras. Als Schriftsteller, Publizist und Ideologe eines rechtsextremen Nationalismus und Leitfigur der Action française übte er während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts enormen Einfluss aus: auf Autoren, Journalisten und Politiker. Albrecht Betz untersucht die Kontroverse um einen Geschichtsrevisionismus in Frankreich.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Stadtkirche in Ratingen
    Predigt: Pfarrer Gert Ulrich Brinkmann
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Mitglied des CDU-Bundesvorstandes

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Mandela-Land
    Das Südafrika des „Helden“ Nelson Mandela

    Pyramidenstadt im Pinienhain
    La Grande Motte am französischen Mittelmeer

    Hätte ich nur einen Tag in diesem Garten
    Gartengespräche im Hermannshof zu Weinheim

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Historikerin Svenja Goltermann im Gespräch mit Joachim Scholl

    ,Von Opfern und Überlebenden’ - in ihrer vielfach preisgekrönten Forschung kümmert sich die Züricher Historikerin Svenja Goltermann um alle, die in Kriegen und Konflikten nicht mit dem Leben davonkommen. Ihre Arbeiten über Kriegsheimkehrer, Opfer und Überlebende von Gewalterfahrungen haben Svenja Goltermann international bekannt gemacht. Vor allem im jüngsten Buch ,Opfer - die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt in der Moderne’ enthüllt die 1965 geborene Wissenschaftlerin verblüffende Erkenntnisse, etwa, wie spät man überhaupt in der Menschheitsgeschichte die vielen Opfer zu zählen begann und wie unterschiedlich bis in unsere Zeit hinein über Opfer gesprochen wird. Auch in diesem derzeit aktuellen Diskurs bezieht Svenja Goltermann entschieden Stellung.

  • 15:05 Uhr

    Von Blues bis Britney
    Der Kölner Gitarrist Tobias Hoffmann
    Von Anja Buchmann
    (Wdh. vom 30.7.2017)

    Genau genommen ist er Jazzmusiker, der Kölner Tobias Hoffmann, ausgestattet mit dem Echo Jazz 2015 und dem WDR Jazzpreis 2016, Mitgründer des Kollektivs KLAENG und studierter Jazzgitarrist. Aber in Genre-Grenzen lässt sich vielleicht Musik, kaum aber Musikerinnen und Musiker einzwängen. Und auch Tobias Hoffmann nimmt es damit nicht so eng. Zumal er manchmal seine bluesige und rockige Seite hören lässt, der Musik von Skip James über Bob Dylan bis zu - tatsächlich - Britney Spears seinen Stempel aufdrückt - und mit dem Trio Expressway Sketches und seiner Fender Jaguar auch mal Wellen der Surfmusik erzeugt und entlanggleitet. Ein ausgezeichneter Gitarrist, der Genregrenzen vergessen lässt.

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft und Gesellschaft
    Alte und neue Herausforderungen für Europas Forschungslandschaft

    Interview mit Alexander Gerber, Wissenschaftskommunikation, Hochschule Rhein-Waal

    Beiträge von Michael Stang, Wissenschaftsjournalist

    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Seit 2004 findet alle zwei Jahre das EuroScience Open Forum (ESOF) statt, die größte gesamteuropäische interdisziplinäre Wissenschaftskonferenz, die sich als Schaufenster der europäischen Wissenschaft versteht. In Anlehnung an die US-amerikanische AAAS-Konferenz sollen auch hier Wissenschaft und Gesellschaft zusammengebracht werden. Mehrere Tausend Teilnehmer werden dieses Jahr im französischen Toulouse über wissenschaftspolitische Entwicklungen und Herausforderungen debattieren. Diese sind groß wie nie in Zeiten von Fake News, schwindendem Vertrauen in die Wissenschaft und prekären Arbeitsverhältnissen von Forschenden.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Feminismus nach #metoo - "Freiheit ist eine harte Aufgabe".
    Die Philosophin und Buchautorin Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 19:10 Uhr

    WM2018 - Finale: Frankreich - Kroatien 17:00 Uhr
    WM 2018 - Live aus dem Stadion in Moskau, Kollegengespräch mit WM-Reporter Matthias Friebe
    Futbolpolitika Teil 12: Der Fußball unter Putin
    WM 2018 - Welche Folgen hat die WM für Russland?
    WM 2018 - Fernsehwahnsinn (Glosse)

    Tennis - Grand Slam Turnier in Wimbledon: Finale Herren

    Tour de France - 9. Etappe: Arras - Roubaix
    Tour de France - Sicherheitsbedenken Alpe d`Huez

    Rudern - Weltcup-Finale auf dem Rotsee in Luzern

    Motorrad - Grand Prix WM auf dem Sachsenring

    Turnen - Statement der DTB-Cheftrainerin Ulla Koch
    Turnen - Von Kopfschütteln bis Fassungslosigkeit


    Moderation: Klaas Reese

  • 20:05 Uhr

    Requiem für eine Stadt
    Der amerikanische Schriftsteller Hubert Selby und New York
    Von Tabea Soergel und Martin Becker
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: NDR/WDR 2015

    Der amerikanische Schriftsteller Hubert Selby hat den amerikanischen Traum knapp verpasst: Er wurde mit seinen sehnsuchtsvollen Abgesängen ein anerkannter Autor - und abhängig von Alkohol und Drogen. Selby selbst verkraftete seinen Erfolg nicht. Seine Drogenabhängigkeit brachte ihn ins Gefängnis. In ,Letzte Ausfahrt Brooklyn’ hat er den New Yorker Stadtteil in eine Weltmetapher verwandelt: zum Abbild sozialer Unterschiede, sexueller Ausschweifungen und von Gewaltexzessen. Sein vielleicht berühmtestes Werk ist ,Requiem for a Dream’. Diesem Ende des Traums gehen die Autoren auf den Grund, indem sie mit dem Werk Selbys als geistigen Reiseführer das Brooklyn der Gegenwart erkunden. Hubert Selby würde am 28. August 90 Jahre alt.

  • 21:05 Uhr

    Schwetzinger Festspiele 2018

    Guillaume de Machaut
    'Messe de Nostre Dame' (Ausschnitte) und Motetten

    Ensemble 'Graindelavoix'
    Leitung: Björn Schmelzer

    Aufnahme vom 15.5.2018 aus der Krypta des Doms zu Speyer

    Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

    Soweit bekannt ist, stammt der erste erhaltene Messzyklus aus dem Mittelalter von einem Franzosen. Der Dichter und Komponist Guillaume de Machaut schrieb mit der Marienmesse ,Messe de Nostre Dame’ eine vollständige, zusammenhängende vierstimmige Vertonung der Ordinariumsteile. Bis dahin hatte man sie nur abwechselnd einstimmig gesungen. Das in Belgien beheimatete Ensemble Graindelavoix um seinen Gründer Björn Schmelzer präsentierte in der stimmungsvollen Krypta des Speyerer Doms dieses einzigartige epochale Werk aus dem 14. Jahrhundert in dem ihm eigenen kräftigen, emotionalen Gesangsstil. Im Vokalbereich der Alten Musik nimmt Schmelzer mit Graindelavoix eine extreme Position ein. Seine Deutungen von spätmittelalterlichen Werken haben nichts mit süßem Wohlklang zu tun, sondern fordern mit kehliger und sehr individueller Stimmführung heraus. Nichts klingt, wie man es gewohnt ist.