Freitag, 19. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 17.01.2021

  • 00:05 Uhr

    „Mit einem einzigen frischen Sprung“
    Die Lange Nacht über Manifeste
    Von Stefan Zednik
    Regie: Stefan Hilsbecher
    (Wdh. v. 4./5.5.2019)

    „Ein Gespenst geht um in Europa“ - mit diesem Satz des berühmtesten aller Manifeste, des „Kommunistischen Manifestes“ beginnt ein Reigen, bei dem sich bildende und performative Künstler, Architekten, Musiker, Literaten und Filmemacher ein Stelldichein geben. Es sind Texte, mitunter auch Inszenierungen, die den Mut haben, bei aller Unvernunft das „ganz Andere“ zu denken. „Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen“ - so formulierte einmal ein beliebter Bundeskanzler sein Verständnis von der Kunst des politisch Machbaren. Angesichts einer Welt, deren eigenzerstörerisches Potenzial beständig wächst, verdienen Manifeste als Aufstand gegen das Gewohnte ein besonderes Interesse. Unabhängig davon, ob sie für die Erhaltung der Natur oder die totale Mobilität, ob sie für den funktionalen Zweckbau oder die Herrschaft des Schimmels, ob sie für die totale wirtschaftliche Freiheit des Einzelnen oder die Vergesellschaftung allen Besitzes eintreten. Oder gar für die Abschaffung des Manifests. Was macht diese Texte so faszinierend? Es hat immer etwas Aufrührerisches, im besten Fall gar Revolutionäres, wenn sich ein Mensch, eine Gruppe, eine Partei mit einem Manifest gegen alles Bisherige stellt. Radikale Ablehnung der Wirklichkeit, ungerecht, manchmal gewalttätig und unmenschlich - nicht immer wissen die Autoren, was an die Stelle des Alten treten könnte. Die Lange Nacht über Manifeste unternimmt einen Streifzug durch die Geschichte dieser ganz besonderen Gattung von Texten.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    György Kurtág
    8 Duos für Violine und Zimbalon, op. 4

    Charles Ives
    Trio für Violine, Violoncello und Klavier

    Leoš Janáček
    Sonate für Violine und Klavier

    Sarah Christian, Violine
    Florian Donderer, Violine
    Christian Tetzlaff, Violine
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Danae Dörken, Klavier
    Kiveli Dörken, Klavier
    Hans-Kristian Kjos Sørensen, Zimbalon

    Aufnahme vom 29.6.2019 aus dem Wasserkraftwerk in Heimbach

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Jacques Offenbach
    Sur un volcan. Operette in einem Akt

    Magali Léger, Sopran
    Florian Laconi, Tenor
    Marc Barrard, Bariton
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Regierungskrach in Rom: Italiens Krise, Europas Problem

  • 06:10 Uhr

    Christoph Graupner
    „Von Gott will ich nicht lassen". Kantate am 2. Sonntag nach Epiphanias für Soli, Chor und Orchester
    Veronika Winter, Sopran
    Franz Vitzthum, Alt
    Jan Kobow, Tenor
    Markus Flaig, Bass
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Johann Ludwig Bach
    Missa sopra „Allein Gott in der Höh sei Ehr" für 4 Stimmen, Streicher und Basso continuo
    Mária Zádori, Sopran
    Susanne Norin, Alt
    Wilfried Jochens, Tenor/Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Joseph Rheinberger
    Präludium für Orgel, WoO 26 Nr. 1
    Rudolf Innig, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    „Mein Gott, wie lang', ach lange". Kantate am 2. Sonntag nach Epiphanias, BWV 155
    Caroline Stam, Sopran
    Elisabeth von Magnus, Mezzosopran
    Paul Agnew, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque, Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Die Brückenbauer - Der Verein Yesil Cember vermittelt Umweltschutz

    Deutsche Reichsgründung vor 150 Jahren - Ein Interview mit dem Historiker Christoph Nonn

    Corona-Strategie: Konsens statt Spaltung? Ein Interview mit dem Medizinprofessor Stefan Schreiber

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „He has a dream“
    Der Papst und sein Traum von einer Zeit nach Corona
    Von Michael Kinnen, Trier
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen konstituiert sich

  • 09:30 Uhr

    Mit der Schreibmaschine die Welt retten
    Neues Engagement in der Literatur
    Von Miriam Zeh
    (Whlg. v. 28.06.2020)

    Bei Bertolt Brecht, Anna Seghers oder Günter Grass war das Verhältnis von Literatur und Politik noch vergleichsweise übersichtlich. Seit Émile Zolas berühmtem "J’accuse" meldeten sich politisch und literarisch engagierte Intellektuelle in Texten und öffentlichen Statements zu Wort. Sie klagten an und wollten die Welt zu einem besseren Ort machen. Autonomie erschien den großen engagierten Nachkriegsautoren als überholtes Luxusgut.
    Heute mag die weltfremde, verträumte Fiktion auf den ersten Blick in einer ähnlichen Krise stecken. In den letzten Jahren erzählten zahlreiche deutschsprachige Romane aus der Lebenswirklichkeit von Diskriminierten, Marginalisierten und Randgruppen. Ihre gesellschaftspolitische Relevanz wird der Gegenwartsliteratur vielerorts bestätigt. Doch ist bei den neuen politischen Schreibweisen nicht zuvorderst entscheidend, was erzählt wird, sondern: wer spricht. Das bringt zwar nicht die Autonomie zurück, eröffnet aber neue Möglichkeiten zur ästhetischen Erfahrung - und macht damit mitunter sogar die Welt ein kleines Stück besser.
    Miriam Zeh ist Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin und arbeitet in der Buchredaktion des Deutschlandfunks.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Johanneskirche in Stuttgart
    Predigt: Pfarrer Christoph Dinkel
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Daniel Günther, Ministerpräsident Schleswig-Holstein, CDU

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Auf der Schlangeninsel
    Die Gefängnisruine von Gorgona (Kolumbien)

    Stolpersteine
    Jüdisches Leben im Ostseebad Heringsdorf

    Grüne Hauptstadt Sloweniens
    Besuch in Ljubljana

    Im Südosten des Saarlands
    Das Biosphärenreservat Bliesgau

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Bestatter Eric Wrede im Gespräch mit Julius Stucke

    Im alten Leben betreute er Musiker - im aktuellen bestattet er Menschen. „Lebensnah” heißt das Bestattungsunternehmen von Eric Wrede. Nicht nur dort versucht er, eine andere Sprache für den Tod zu finden. Man erwartet eine einschneidende persönliche Erfahrung, vielleicht sogar einen dramatischen Wendepunkt im Leben als Erklärung. Dafür, dass ein Mensch, der in einem sehr lebendigen Beruf als Musikmanager arbeitet, mehr oder weniger plötzlich entscheidet: Ich werde Bestatter. Aber Eric Wrede, geboren 1980 in Rostock, erzählt seine Geschichte etwas anders. Es sei Zufall gewesen - er hörte ein Radiointerview mit einem Bestatter - als er sich gerade fragte: Möchte ich meinen jetzigen Job mit 50 oder 60 Jahren noch machen? Er hat dann den Umgang mit Trauer und eine andere Art und Weise, mit dem Tod umzugehen, zu seinem Beruf gemacht. Wrede hat mit „The End. Das Buch vom Tod” darüber geschrieben, denkt in Kolumnen und in einem Podcast laut darüber nach, wie man anders Abschied nehmen kann. Ein Gespräch über sein Leben und unser Sterben.

  • 15:05 Uhr

    Groove-Kompetenz seit fünf Jahrzehnten - Die deutsche Fusionrockband Kraan
    Von Fabian Elsäßer

    In den 70er-Jahren zählte Kraan zu den wenigen deutschen Formationen, die auch in Großbritannien, dem Mutterland des Pop, positiv wahrgenommen wurden. Musik für die Masse machte die Band freilich nie, obwohl ihr oft instrumental gehaltener Fusion-Rock melodiös und groovebetont war. In der fast 50-jährigen Geschichte von Kraan gab es öfter Trennungspausen, doch inzwischen hat sich aus der Gründerzeit ein Trio-Kern herausgebildet: Bassist Hellmut Hattler, Gitarrist Peter Wolbrandt und sein Bruder Jan Fride am Schlagzeug. Mit dem Album „Sandglass“ erschien im Herbst 2020 auch das erste Album seit zehn Jahren, das mühelos an Glanzlichter wie „Flyday“ von 1978 anknüpfen konnte. Stets dabei und vorneweg: der charakteristische Sound von Bassist Hellmut Hattler.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Helmut Lethen: „Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug“
    (Verlag Rowohlt Berlin)
    Ein Beitrag von Katharina Teutsch

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Es beginnt mit einer Impfung:
    mRNA als neues Konzept der Medizin

    Am Mikrofon: Arndt Reuning

    Hoffnung hat einen neuen Namen: BNT162b2. So lautet das Kürzel des hochwirksamen Impfstoffs gegen Covid-19, den die Mainzer Firma BioNTech in Rekordzeit entwickelt hat. Er birgt in sich das Potential, die Corona-Pandemie auf absehbare Zeit zu beenden. Und auch die beiden Unternehmen CureVac und Moderna haben jeweils ein eigenes Vakzin entwickelt, das auf demselben Wirkprinzip beruht: Es schleust in Form von RNA den Bauplan eines Virusmoleküls in die menschlichen Zellen, wo dann das Immunsystem auf den Eindringling angesetzt wird.
    Doch der Eindruck täuscht, dass diese mRNA-Impfstoffe quasi über Nacht vom Himmel gefallen sind. Hinter dem Wirkprinzip steht ein Konzept, das erstmals vor dreißig Jahren beschrieben wurde - und seitdem konsequent weiterentwickelt. In der Coronakrise hat diese neue Klasse von Impfstoffen nun ihre Bewährungsprobe zu bestehen.
    Und damit könnten sich in Zukunft ganz neue Möglichkeiten für die Impfplattform ergeben: Abseits von Covid-19 dürften Vakzine gegen eine ganze Reihe von Erregern erschaffen werden. Und auch eine Impfung gegen Krebs rückt wieder in greifbare Nähe. Die mRNA-Impfstoffe könnten zu einer Revolution in der modernen Medizin führen. „Wissenschaft in Brennpunkt“ wirft einen Blick auf ihre Geschichte und ihre Zukunft.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Auf der Suche nach dem Wir (Teil IV): Woher die Sehnsucht nach den einfachen Erklärungen?
    Die USA-Expertin Melinda Crane im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Mini-Festival, Mini-Schritte? Die Online-Ausgabe der Berliner Tanztage

    Klingende Natur - Das New Yorker Musikfestival "Prototype" im Stream

    Fake-News und Sprachmoral - Warum die Ordnung des Diskurses in Gefahr ist

    Kunst statt Steuern - Was in Großbritannien funktioniert, ist in Deutschland ein Problem

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Fremde als Gefahr - Wie Flüchtlinge zum Sicherheitsrisiko gemacht werden

  • 19:10 Uhr

    Fußball-Bundesliga, 16. Spieltag:
    FC Bayern München - SC Freiburg
    Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04 (18:00 Uhr)

    Fußball-2. Liga, 16. Spieltag:
    Holstein Kiel - Karlsruher SC;
    Jahn Regensburg - SV Sandhausen;
    1. FC Heidenheim - SV Darmstadt 98

    Corona - Return-to-play nach der Infektion

    Skispringen - Weltcup in Zakopane
    Nordische Kombination - Weltcup in Val di Fiemme
    Ski alpin - Weltcup-Slalom der Männer in Kitzbühel
    Ski-Weltcup in Flachau

    Handball-WM - Vorrunde: Kap Verde - Deutschland

    Fußball - Interview nach der Sitzung beim DFB

    Biathlon - Weltcup in Oberhof
    Rodeln - Weltcup in Oberhof: Einsitzer Männer
    Bob - Weltcup in St. Moritz/Schweiz: Zweier und Viererbob
    Eisschnelllauf - EM in Heerenveen/Niederlande

    Eishockey - Austragung der WM in Belarus unter immer stärkerer Kritik
    Interview mit dem DEB-Präsidenten Franz Reindl

    Sportpolitik - Sportstättenförderung in Bayern und doch kein goldener Plan?

    Fußball - Team Zukunft Spielanalyse an der DSHS Köln

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Voyager 3
    Eine Reise durch den radiophonen Raum
    Von Frank Kaspar und Jochen Meißner
    Regie: Frieder Butzmann
    Produktion: SWR 2019

    Noch in 450 Millionen Jahren werden die 1977 gestarteten Sonden Voyager 1 und 2 ihre Bahnen durch den Weltraum ziehen und davon künden, dass es einmal eine Zivilisation gegeben hat, die über Kunstformen wie Musik, Klangkunst und Hörspiel verfügte. Die mit Gold überzogene kupferne Datenplatte an Bord beweist es. Aber wem eigentlich? Außerirdischen? Oder der klangkreativen Menschheit selbst? Über 40 Jahre nach dem Start der Sonden stellt sich die Frage: „Was sollen wir überhaupt senden?“ „Voyager 3“ unternimmt eine Reise durch den Kosmos der Radiokunst, inspiriert von der Ausstellung „Radiophonic Spaces“, einem begehbaren Audioarchiv der Hörspielgeschichte aus den letzten 100 Jahren.

  • 21:05 Uhr

    Klavier-Festival Ruhr 2020
    Chopin und die Franzosen

    Germaine Tailleferre
    Impromptu

    Gabriel Fauré
    Nocturne Nr. 4 Es-Dur, op. 36

    Claude Debussy
    Poissons d’or, aus: Images II
    Les sons et les parfums tournent dans l’air soir, aus: Préludes Premier Livre

    Maurice Ravel
    Sonatine fis-Moll

    Frédéric Chopin
    Scherzo Nr. 3 cis-Moll, op. 39
    Nocturne F-Dur, op. 15
    Mazurka g-Moll, op. posth. 67 Nr. 2
    Mazurka D-Dur, op. 33 Nr. 2
    Ballade Nr. 4 f-Moll, op. 52
    Walzer grande briliante Es-Dur, op. 18

    Janina Fialkowska, Klavier
    Aufnahme vom 27.10.20 aus der Zeche Zollern, Dortmund

    Am Mikrofon: Sophie Emilie Beha

    Ihre Karriere stand von Anfang an unter einem guten Stern, oder vielmehr einem prestigeträchtigen Namen: Artur Rubinstein. Er war es, der Janina Fialkowska auf seinem ersten Wettbewerb 1974 in Tel Aviv entdeckte und von da an förderte. Als die damals 23-Jährige ihm vorspielte, studierte sie noch Jura. Rubinstein prägte ihr Spiel wie kein anderer und nannte sie eine „geborene Chopin-Interpretin“. Tatsächlich wurde Chopins Musik ihre große Liebe. Daneben begeistern Fialkowska die französischen Kompositionen aus dem Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert, der Belle Époque. Beim Klavier-Festival Ruhr beweist sie, dass Rubinstein noch immer Recht hat und zeigt, wie die großen französischen Komponisten von Chopin beeinflusst wurden.

  • 23:30 Uhr

    „Der Fußball muss die Impfung nicht vorzeitig haben“

    DFB-Teamarzt Meyer über Corona

    Die Fragen stellt: Moritz Küpper