Mittwoch, 24. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 19.04.2020

  • 00:05 Uhr

    Die Enden der Parabel / Gravity's Rainbow - Teil 1.4 bis Teil 3.2
    nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Pynchon
    aus dem amerikanischen Englisch von Elfriede Jelinek und Thomas Piltz
    Mit: Felix Goeser, Franz Pätzold, Bibiana Beglau, Corinna Harfouch, Wolfram Koch, Manfred Zapatka, Jens Harzer, Golo Euler u. v. a.
    Hörspielbearbeitung, Musik und Regie: Klaus Buhlert
    Produktion: SWR / DLF 2020
    Redaktion: Manfred Hess / Sabine Küchler

    Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Internetseite www.deutschlandfunkkultur.de/hoerspiel.
    Nächste Sendetermine:

    Di, 21.04.2020
    20:10 - 21:00 Uhr - Teil 3.3

    Sa, 25.04.2020
    20:05 - 22:00 Uhr - Teil 3.4 und Teil 4.1

    Di, 28.04.2020
    20:10 - 21:00 Uhr - Teil 4.2

    Sa, 02.05.2020
    20:05 - 22:00 Uhr - Teil 4.3

    Di, 05.05.2020
    20:10 - 21:00 Uhr - Teil 4.4

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Ich bin die Auferstehung und das Leben'. Kantate für Bass, 2 Violinen, 2 Violen, 2 Zink, 2 Trompeten und Basso continuo, BuxWV 44
    Gotthold Schwarz, Bass
    Sächsisches Barockorchester

    Georg Philipp Telemann
    Kantate 'Am Sonntage Quasimodogeniti' für Sopran, Altblockflöte und Basso continuo
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Il Concertino Köln

    Georg Friedrich Händel
    Konzert für Orgel und Orchester F-Dur, HWV 292
    Lorenzo Ghielmi, Orgel
    La Divina Armonia
    Leitung: Lorenzo Ghielmi

    Johann Sebastian Bach
    'Halt im Gedächtnis Jesum Christ'. Kantate am Sonntag Quasimodogeniti für Soli, Chor und Orchester, BWV 67
    Elisabeth von Magnus, Alt
    Gerd Türk, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Lieder vom Leben. Mit Ostern im Ausnahmezustand
    Von Pfarrerin Barbara Manterfeld-Wormit
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Die Konferenz von Sanremo beginnt

  • 09:10 Uhr
    09:30 Uhr   Essay und Diskurs

    Antike Gnosis im modernen Gewand:
    Rituale und religiöse Deutungsmuster der Klimabewegung
    Von Karl-Heinz Kohl

    Durch den Klimawandel kommen völlig neue Probleme auf die Menschheit zu. Die Rituale und Denkmuster der Klimabewegung folgen indes sehr alten religiösen Formen. Es ist fraglich, ob sie für die neuen Herausforderungen taugen. Der Ethnologe Karl-Heinz Kohl schärft in diesem Essay unseren Blick für die vielen überraschenden Parallelen zwischen der Klimabewegung und alten religiösen Ritualen und Konzepten: Ob es um öffentliche Demonstrationen, die Verweigerung der Schulpflicht oder Ernährungstrends geht - immer zeigen sich historische Tiefenschichten mit deutlichen Ähnlichkeiten. Das gilt sogar für die CO2-Kompensation bei Flugreisen oder den Zweifel daran, ob es moralisch sei, in dieser bedrohten Welt mit ungewisser Zukunft noch Kinder zu zeugen. Und die Führungsfigur, Greta Thunberg? Sie sei eine typische außeralltägliche Prophetenfigur, um die sich Narrative gruppieren, ähnlich denen um Jesus oder Johanna von Orléans, zeigt Karl-Heinz Kohl. Selbst die Verleumdung von Greta Thunberg als geisteskranker, von außen gesteuerter, unlauterer Führungsgestalt folgt den historischen Schmutzkampagnen gegen so manchen Propheten. Abgesehen davon, dass der fundamentale Dualismus von „wir“ und „die“ auch hier wieder aufgegriffen wird. Dabei ist es strenggenommen unerheblich, ob die Inhalte der historischen und gegenwärtigen Bewegungen wirklich inhaltlich verwandt sind. Denn die neuere ethnologische Forschung zeigt, so argumentiert Karl-Heinz Kohl unter Rückgriff auf Frits Staal und Claude Lévi-Strauss zugleich, dass der Inhalt von Ritualen geradezu austauschbar sein kann. Nicht zufällig habe selbst der dezidiert atheistische Kommunismus auf katholische Prozessions-Rituale zurückgreifen können, ob nun bewusst oder unbewusst. Das alles bedeutet aber auf keinen Fall, dass die Inhalte der Klimabewegung zu vernachlässigen seien oder gar als Klimahysterie tituliert werden könnten, argumentiert Karl-Heinz Kohl. Denn die Ziele der Bewegung sind rational und entsprechen dem Stand der naturwissenschaftlichen Forschung. Karl-Heinz Kohl ist nur skeptisch, ob man Menschen zu rationaler Argumentation und zu Engagement bewegt, indem man anhand alter dualistischer Muster argumentiert und eine apokalyptische Grundstimmung erzeugt.
    Karl-Heinz Kohl ist Ethnologe und Religionswissenschaftler. Von 1996 bis 2016 als Professor an der Goethe-Universität Frankfurt tätig, leitete er dort zugleich das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung. Daneben lehrte er an der FU Berlin, an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, an der New School for Social Research in New York und an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche Vom Guten Hirten in Berlin-Marienfelde
    Zelebrant: Pfarrer Harry Karcz
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr
    11:05 Uhr   Sonntagsspaziergang

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wann essen wir wieder Eis zusammen?
    Sehnsucht nach Menorca

    Fragen
    Gedicht von Heinrich Heine

    Hörerreise-Erinnerung
    Allein durch die algerische Sahara

    VomGenießen geschenkter Zeit
    Warten am Bahnübergang

    Rezept in Koronazeiten
    Wie ein Musikerpaar ein Gedicht von Mascha Kaléko vertont

    Wenn jetzt Sommer wär‘…
    Gedanken, die auf Reisen gehen

    Die Fünf-Freunde-Welt
    Die Autorin Enid Blyton in Dorset (Südengland)

    Tierischer Nachtspaziergang
    Im Karakamia Naturschutzgebiet (Westaustralien)

    Am Mikrofon Andreas Stopp

  • 12:30 Uhr
  • 13:30 Uhr
    13:30 Uhr   Zwischentöne

    Musik und Fragen zur Person
    Der Komponist Ari Benjamin Meyers im Gespräch mit Michael Langer

    Der US-amerikanische Komponist und Künstler Ari Benjamin Meyers arbeitet an den Schnittstellen von Musik, Theater und Bildender Kunst. Seine Musik findet nicht nur im Konzertsaal statt, sondern wird auch im Museum ausgestellt.
    Ari Benjamin Meyers wurde 1972 in New York City geboren. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet er in Berlin. Seine Ausbildung zum Komponisten und Dirigenten bekam er an der Juilliard School, der Yale University und dem Peabody Institute. In seinen die Gattungen und Sparten überschreitenden Arbeiten - wie zum Beispiel „Tacet“ (2019) für den Kasseler Kunstverein, „Kunsthalle for Music“ (2018) in Rotterdam und „Symphony 80“ (2017) mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Münchner Lenbachhaus - entwickelt er Strukturen, die die performative, partizipative und immaterielle Seite der Musik neu bestimmen. Zurzeit arbeitet er an einer Performance mit dem Titel „Forecast“, die am 23. April 2020 in der Berliner Volksbühne uraufgeführt wird.

    14:05 Uhr   Zwischentöne

    Musik und Fragen zur Person
    Der Komponist Ari Benjamin Meyers im Gespräch mit Michael Langer

    15:05 Uhr   Rock et cetera

    Grenzenloser Groove auf vergessenen Platten
    Das Label Habibi Funk aus Berlin
    Von Thomas Ibrahim

    2014 entdeckte Jannis Stürtz in staubigen Plattenkisten auf Basaren und versteckten Plattenläden in Marokko den Sound, der den Stein ins Rollen brachte, eine Fusion von Orient und Okzident in Form von Vinylscheiben und Tonbändern. Darauf zu hören: Funk, Soul, psychedelische Tracks und andere obskure Klänge aus den 70er- und 80er-Jahren. Allesamt in der arabisch-sprachigen Welt produziert und für das Publikum dort gedacht. Aus diesen Platten entstand ein erster Mix, und der kam so gut an, dass daraus das Plattenlabel Habibi Funk entstand. Mit Neuauflagen alter Alben von meist unbekannten Künstlern wirft das Berliner Label seither ein Schlaglicht auf Musik, die auch in ihren Herkunftsländern in Vergessenheit geraten war. Klischees und stereotype Narrative über die arabisch-islamische Welt erteilt der Sound selbst eine Absage, damit kommen die Releases und die Partys des Labels gut an, auch und vor allem in den Clubs von Casablanca bis Beirut.

    16:30 Uhr   Forschung aktuell

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Hoch hinaus
    Neue Türme im Stadtbild
    Von Maximilian Schönherr

    Ein Argument bei knappem Wohnraum in Städten ist: Dann bauen wir eben in die Höhe! Architekten können fast jede Höhe - aber sie dürfen nicht. Immer genauere 3D-Visualisierungen kippen solche Projekte schon frühzeitig, weil sie zum Beispiel zeigen, wie ein bescheidenes Hochhaus von 50 Metern ein ganzes ruhiges, grünes Stadtparkviertel optisch aufmischt. Noch höhere Häuser rechnen sich in der Regel nicht; es sind Prestigeobjekte, bei denen niemand in den mittleren Etagen wohnen möchte. In Düsseldorf werden 170-Meter-Türme geplant, die Symbolwirkung entfalten sollen - aber mit dem Flughafen kollidieren. Und in München, Bonn und anderen Städten wenden sich Bürgerbewegungen gegen neue Hochhäuser. Man kann sich fragen: Ist es wirklich eine so schlechte Idee, in die Höhe zu bauen? Wissenschaft im Brennpunkt geht dem Leben in der Höhe auf den Grund.

  • 18:10 Uhr
  • 20:05 Uhr
    20:05 Uhr   Freistil

    Auf der Grenze
    Eine Expedition in die Übergangszonen
    Von Christoph Spittler
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Dlf 2017

    Der Mauerfall und das große Feuerwerk des Liberalismus sind lange Jahre her. Jetzt werden wieder Grenzzäune gebaut. In Ungarn, Mazedonien, im Süden der USA und vielleicht sogar am Brenner. Aber nicht nur hier gibt es neue und alte Grenzen. Denn eingegrenzt, ausgegrenzt, abgegrenzt wird schon immer und überall. Armutsgrenze. Schmerzgrenze. Schamgrenze. Baumgrenze. Leistungsgrenze. Klassengrenze. Eine Grenze verläuft nicht nur zwischen Ländern. Aber was ist eigentlich die Natur der Grenze, und was ist ihr Sinn und Zweck? Warum wollte der expansive abendländische Liberalismus stets über Grenzen hinausgehen? Und warum dürfen Türsteher mit Diktatorenwillkür darüber bestimmen, wer in den Nightlifetempel hineindarf und wer heute leider nicht? Wie fühlt man sich zwischen Grenzen, auf der Schwelle? Und wie, wenn eine Grenze überschritten wird? Eine Expedition in Grenzregionen und zu ihren Bewohnern. Zu Türhütern, Zöllnern, Grenzforschern und Grenzbewohnern.

    Rheingau Musik Festival 2019

    Claude Debussy
    ,Chansons de Bilitis' für Sopran und Klavier
    Sonate für Violine und Klavier g-Moll

    Peter Tschaikowsky
    Trio für Violine, Violoncello und Klavier a-Moll, op. 50

    Amy Beach
    ,Chanson d‘amour' für Sopran, Violoncello und Klavier, op. 21,1
    ,Ecstasy' für Sopran, Violine und Klavier, op. 19,2
    ,A Mirage' und 'Stella Viatoris' für Sopran und Klaviertrio, op. 100, 1 und 2

    Christiane Karg, Sopran
    Renaud Capuçon, Violine
    Clemens Hagen, Violoncello
    Daniil Trifonov, Klavier

    Aufnahme vom 4.7.2019 in der Kultur- und Kongresshalle in Ingelheim

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Christiane Karg ist eine der gefragtesten lyrischen Sopranistinnen der Gegenwart, singt in Oper und Konzert und managt nebenbei noch ihr eigenes Musikfestival. Im vergangenen Jahr war die charismatische und vielseitige Sängerin Fokus-Künstlerin beim Rheingau Musik Festival und präsentierte dort mehrere facettenreiche Konzerte. Eines davon war der Kammermusik- und Liederabend am 4. Juli in der Kultur- und Kongresshalle in Ingelheim. Dort erklangen neben Liedern der US-amerikanischen Komponistin Amy Beach und von Claude Debussy auch dessen Violinsonate sowie Peter Tschaikowskys Klaviertrio in a-Moll. Der russische Komponist widmete es „Zur Erinnerung an einen großen Künstler“ seinem Landsmann Nikolai Rubinstein, der 1881 überraschend verstorben war. Neben dem Geiger Renaud Capuçon und dem Cellisten Clemens Hagen wirkte bei diesem Konzert auch der russische Pianist Daniil Trifonov mit - er war im vergangenen Jahr beim Rheingau Musikfestival Artist in Residence.

  • 23:05 Uhr

    Journal vor Mitternacht