Freitag, 19. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 20.12.2020

  • 00:05 Uhr

    Mütter und Töchter
    Die Lange Nacht einer besonderen Beziehung
    Von Gesine Schmidt
    Regie: Beate Andres
    (Wdh. v . 12./13.5.2018)

    „Alle Frauen werden wie ihre Mütter, das ist ihre Tragödie.“ (Oscar Wilde) Kaum eine Beziehung ist so ambivalent und bietet so viel Zündstoff wie die „Mutter aller Beziehungen“: die Mutter-Tochter-Beziehung. Nicht alle Frauen werden Mütter, aber alle sind Töchter und Töchter haben Mütter. Und wenn sie unter sich sind, geht es nicht hauptsächlich um die Männer, sondern um die längste Zweierbeziehung des Lebens. „Es ist wie ein riesiges Gespenst, das sich plötzlich auf einen stürzt, wenn man die Tür zum Kinderzimmer öffnet, denn es ist und bleibt die Tür zum Kinderzimmer, auch wenn man es längst vergessen hat. „Hört man denn nie auf, Mutter und Tochter zu sein?“, fragt Eva ihren Mann in Ingmar Bergmans „Herbstsonate“. „Einige schaffen es vielleicht“, lautet seine verzagte Antwort. Die Mutter ist die allererste Bindung, die erste große Liebe, das Rollenvorbild und sie prägt auch die Körperlichkeit und das Gefühlsleben einer Frau. „Nur wenn die Tochter ihren Weg zwischen dem Hass auf das Mutterobjekt einerseits und der totalen Verschmelzung andererseits findet, gelangt sie zu einer befriedigenden Weiblichkeit“, schreibt die Analytikerin Hendrika Halberstadt-Freud. Eine tragikomische, reale und fiktionale Lange Nacht über die emotionalen Achterbahnfahrten zwischen Müttern und Töchtern.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Hildegard von Bingen
    O Ecclesia. Antiphon für Blocklöte und Viola

    Dorothee Hahne
    Commentari 3 für Blockflöten, Didgeridoo und Live Elektronik. Bearbeitet für Viola und Flöte

    John Cage
    Dream

    Salvatore Sciarrino
    'Di Volo' aus: Tre Notturni brillanti für Viola solo

    Johann Sebastian Bach
    Solo pour la flûte traversière, BWV 1013

    Suite für Violoncello solo Nr. 1 Es-Dur, BWV 1007. Bearbeitet für Viola

    James Oswald
    The reel of Tulloch

    Béla Bartók
    Tanzlied 
    Ruthenische Kolomekja  

    Dorothee Oberlinger, Flöten
    Nils Mönkemeyer, Viola

    Aufnahme vom 9.5.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Friedrich Schneider
    Ouverture tragique c-Moll, op. 45

    Sinfonie Nr. 16 A-Dur

    Anhaltische Philharmonie Dessau
    Leitung: Markus L. Frank

  • 06:05 Uhr

    Der Applaus ist verhallt. Deutschland in der Corona-Pandemie

  • 06:10 Uhr

    Johann Christoph Graupner
    „Tut Busse und lasse sich ein jeglicher taufen". Kantate zum 4.Advent für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Streicher und Basso continuo, GWV 1104/34
    Amaryllis Dieltiens, Sopran
    Lothar Blum, Tenor
    Stefan Geyer, Bariton
    Ensemble: Mannheimer Hofkapelle
    Leitung: Florian Heyerick

    Alessandro Scarlatti
    Toccata für Orgel
    Andrea Coen, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn". Kantate zum 4. Advent für Soli, Chor und Orchester, BWV 132
    Eva Oltiványi, Sopran
    Markus Forster, Countertenor
    Julius Pfeifer, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Markus Forster, Countertenor/Altus
    Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Ochs und Esel - Das Museum KrippenWelt in Stein am Rhein

    "Hier ist KW auf Welle 2700…" Vor 100 Jahren erste Rundfunkübertragung in Deutschland - Ein Interview zur Rundfunkgeschichte mit dem Medienhistoriker Konrad Dussel

    Geduld ist mehr als Warten - Die Renaissance einer Tugend. Ein Interview mit der Philosophin Magdalena Hoffmann

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Fürchtet euch nicht!“
    Weihnachten in drei Worten
    Von Michael Kinnen
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Zwei Heidelberger Studenten besetzen Helgoland

  • 09:30 Uhr

    Belarus - Texte und Stimmen (1/7)
    Über Minsk
    Mit Texten von Artur Klinaŭ und Thomas M.Bohn
    (Teil 2 am 25.12.2020)

    Die Medien zeigen die großen Straßen und Prospekte von Minsk seit dem 9. August 2020 als Zentrum von Demonstrationen hunderttausender Menschen gegen Machthaber Lukaschenko und die manipulierte Präsidentschaftswahl. Für Europäer ist Minsk bislang eher eine Durchfahrts-Stadt. Über Minsk führt der Weg von Berlin nach Moskau. Artur Klinaŭ beschreibt in seinem Buch „Minsk. Sonnenstadt der Träume“ die Architektur, die großen Straßen und Prospekte von Minsk.
    Ausgehend von seinem Foto-Essay »Sonnenstadt. Visuelles Poem über Minsk“ schrieb er 2006 im Auftrag des Suhrkamp Verlags »Minsk. Sonnenstadt der Träume«. Der Titel spielt auf »La città del Sole« des italienischen Philosophen und Politikers Tommaso Campanella an. Klinaŭ präsentiert das Zentrum der belarussischen Hauptstadt, deren Straßenbild die Gebäude der dreißiger bis fünfziger Jahre im stalinistischen Stil prägen, wagt aber auch einen Blick in die Hinterhöfe.
    Dazu gesellen sich Texte des Osteuropakundlers Thomas M. Bohn, der 2004 über den Wiederaufbau der belarussischen Hauptstadt Minsk nach dem Zweiten Weltkrieg habilitierte. Minsk wurde nach 1945 als sozialistische Musterstadt geplant und aufgebaut. Die Stadtplaner fanden hierzu ideale Voraussetzungen vor: Weißrussland war bis vor dem Zweiten Weltkrieg ein reines Agrarland und zudem hatten die deutschen Besatzer die Stadt komplett zerstört. Am Beispiel von Minsk verdeutlicht Thomas M. Bohn den Wandel des städtebaulichen Leitbildes in der Sowjetunion von den 1930er- bis in die 1950er-Jahre und die damit verbundene Errichtung des "Systems der geschlossenen Städte".

    Artur Klinaŭ wurde 1965 in Minsk geboren. Architekturstudium, Bildender Künstler, Fotograf, Schriftsteller. Vorsitzender der Belarus Association of Contemporary Art, seit 2001 Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift über weißrussische Kultur »pARTisan«. Seine Romane »Schalom. Ein Schelmenroman« und »Šklatara« (dt. „Altglas“), erschienen 2010 und 2013. Auf der Biennale in Venedig 2012 vertrat Klinaŭ Belarus mit der Arbeit »The Last Supper«. Seit 2009 arbeitet Artur Klinaŭ auch als Artdirector und Drehbuchautor für verschiedene belarussische Mystikthriller. Er lebt in Minsk.
    Thomas Bohn, geboren 1963 in Hannover, ist Slawist und Historiker, Professor für Osteuropäische Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bohn ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, in der Südosteuropa-Gesellschaft, Herausgeber der Reihe „Historische Belarus-Studien“ und seit 2020 Sprecher der Belarussisch-Deutschen Geschichtskommission. In diesem Zusammenhang tritt er für den Gebrauch der Landesbezeichnung Belarus als Alternative zu Weißrussland ein.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der evangelischen Kirche Drevenack in Hünxe
    Predigt: Pfarrerin Anke Bender
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wenige Tage vor dem Christfest und der Jahreswende melden sich in dieser besonderen Ausgabe der Reisenotizen sechs Stimmen zu Wort, die hoffungsvoll und melancholisch, fröhlich und nachdenklich ausgewählte Besonderheiten rund um das diesjährige Weihnachtsfest in ihren Ländern und Kulturräumen beschreiben.

    Sie hören Berichte aus:
    Russland, Italien, New York, Iran, Griechenland und Deutschland

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Bild- und Medienwissenschaftlerin Birgit Schneider im Gespräch mit Tanja Runow

    Dass wir der Klimaerwärmung nicht entschlossener entgegentreten, hat auch mit den Bildern zu tun, die wir vom Klima und seiner Veränderung haben, meint die Kunsthistorikerin und Medienwissenschaftlerin Birgit Schneider. Seit zehn Jahren erforscht sie unter anderem die Bildwelten des Klimawandels. Von Humboldts Klimakarte bis zu heutigen Diagrammen von Hitzesommern und Zeitungsberichten von Waldbränden in Australien - das Spektrum der „Klimabilder”, wie auch das aktuelle Buch von Birgit Schneider heißt, ist groß. Und doch lassen sich durchaus fortlaufende Linien erkennen. Auch die Bildstrategien von Klimaforschern und Klimawandelleugnern unterscheiden sich signifikant voneinander, so Schneider.
    Als Bild- und Medienwissenschaftlerin ist Birgit Schneider, Jahrgang 1972, auf die Visualisierung von Daten mit Hilfe grafischer Methoden, Karten und Diagramme spezialisiert. Ihr Forschungsfeld ist weit gesteckt und reicht vom Klima über Camouflage-Techniken bis zur Geschichte der Weberei mit Lochkarten. Birgit Schneider lehrt als Professorin für Wissenskulturen und deren mediale Umgebungen an der Universität Potsdam im Feld der Medienökologie.

  • 15:05 Uhr

    Stumme Schreie und langer Atem
    Die Progressive-Metal Band Fates Warning
    Von Kai Löffler

    Beim ersten Hinhören ist die Band, die 1984 mit „Night on Bröcken” ein Frühwerk des Prog-Metal geschaffen hat, heute nicht wiederzuerkennen: Die grellen Schreie von Ur-Sänger John Arch sind dem melodischen Gesang von Ray Alder gewichen, die Musik ist stromlinienförmiger und auch die Fantasy-Geschichten wurden von handfesteren, wenn auch noch immer poetischen, Texten verdrängt. Dass sich Fates Warning in fast vier Jahrzehnten trotz allem treu geblieben ist, liegt an der unbeirrbaren Vision von Gitarrist und Songwriter Jim Matheos, dessen Musik gemeinsam mit Ray Alders charakteristischem Gesang das Rückgrat von Fates Warnings Sound ist. Anfang der 90er-Jahre stand die Band mit dem Album „Parallels” am Rande des großen Durchbruchs. Der fand überraschenderweise nie statt, trotzdem aber haben die langjährigen Weggefährten von Dream Theater in all der Zeit fast nichts von ihrem Antrieb verloren. Nach einer mehrjährigen Studiopause meldete sich Fates Warning 2013 zurück und klingt seitdem kraftvoller und frischer als je zuvor.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Gustave Flaubert: „Lehrjahre der Männlichkeit. Geschichte einer Jugend“
    Herausgegeben und aus dem Französischen übersetzt von Elisabeth Edl
    (Carl Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Rainer Moritz

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Betonwandel
    Ein Baustoff sucht Nachfolger
    Von Karl Urban

    Beton ist beliebt. Der Baustoff lässt sich günstig herstellen und leicht in Form bringen. Das Rezept ist Jahrtausende alt und die Zivilisation bis heute auf ihn angewiesen. Doch derzeit baut der Mensch so viele Häuser, Brücken und Dämme wie nie zuvor, mit steigender Tendenz und wachsenden globalen Problemen. Sand wird bereits knapp, ein wichtiger Rohstoff für Betonwerke. Der Zement ist für fast jede zehnte Tonne CO2 verantwortlich, die der Mensch ausstößt. Architekten, Bauingenieure und Chemiker tüfteln derzeit an Lösungen. Sie suchen einen Zement, der das Klima schont. Andere wollen den Beton sparsamer einsetzen oder fordern, den Schutt abgerissener Gebäude häufiger zu recyceln. Eine Trendwende beim erfolgreichsten Baustoff der Menschheit ist aber längst noch nicht in Sicht.

  • 17:30 Uhr

    Schwarzfahren, schwarzsehen, schwarzmalen - Zur Kritik von Anti-Rassismus-Aktivist*innen am Wörtchen "schwarz"
    Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch im Gespräch

    Ochs und Esel - Das Museum KrippenWelt in Stein am Rhein

    "Woyzeck Interrupted" - Amir Reza Koohestani mit einer Online-Premiere am Deutschen Theater Berlin

    Die revolutionäre Kraft der Kunst - Musik als Instrument für die Proteste in Belarus


    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Ein Land, viele Welten - Zusammenleben in Nordmazedonien

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 13. Spieltag:
    SC Freiburg - Hertha BSC
    VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart

    Serie: Beziehung zwischen DHfK und DSHS Köln

    2. Fußball-Bundesliga, 13. Spieltag:
    SV Sandhausen - Holstein Kiel
    FC St. Pauli - Fortuna Düsselfdorf
    1. FC Nürnberg - Erzgebirge Aue

    Homophobie im Fußball - Braucht es unabhängige Kampagnen?

    Das sind die SportlerInnen des Jahres 2020

    Nordische Kombination: Historischer erster Frauen-Weltcup
    Biathlon - Weltcup in Hochfilzen: Massenstart Männer und Frauen
    Rodeln - Weltcup in Winterberg
    Skispringen - Weltcup in Engelberg
    Ski alpin - Weltcup in Gröden: Riesenslalom
    Nordische Kombination - Weltcup in Ramsau /AUT

    US-Sport - Collegesport als Superspreader?

    E-Sport - Warum das Saarland viel Fördergeld investiert

    Am Mikrofon: Raphael Späth

  • 20:05 Uhr

    Oh Tannenbaum
    Wie der Tannenbaum in die gute Stube kommt
    Von Lorenz Schröter
    Regie: Nikolai von Koslowski
    Produktion: RBB 2019

    Alle Jahre wieder der gleiche Stress. Am 24. Dezember soll ein Weihnachtsbaum leuchten. Von wegen Stille Nacht: Es muss gekocht, geschmückt und gekauft werden. Und wo ist eigentlich der Weihnachtsbaumständer? Der Heilige Abend ist Großkampftag. Die letzten Vorbereitungen müssen erledigt werden, das Essen vorbereitet und die ersten Besucher trudeln ein. Trubel, Stress, Wiedersehensfreude. Es wird falsch gesungen, viel gegessen, laut geredet, getrunken und ausgepackt. Im Mittelpunkt der Familienfeier steht er, der Tannenbaum. Es gibt wohl kein zweites Symbol, das so mit dem Weihnachtsfest verbunden wird. Dabei ist der Brauch, sich einen Nadelbaum in die Wohnung zu stellen, noch recht jung. Jedenfalls verglichen mit dem Anlass des Festes, der Geburt Christi. Das Feature klärt die wichtigsten Fragen rund um das zentrale Objekt des Weihnachtsfestes: Woher kommt die Tradition des Weihnachtsbaumes? Wo wachsen die Bäume? Wer erntet sie? Warum hängen an ihnen Kugeln? Und warum heißt es Nordmanntanne?

  • 21:05 Uhr

    AFRO-MODERNISM

    Alvin Singleton
    Again

    Jessie Cox
    Existence lies In-Between

    Daniel Kidane
    Foreign Tongues

    Hannah Kendall
    Verdala

    Andile Khumalo
    "Invisible Sell"

    Tania León
    "Indigena"

    Ensemble Modern
    Leitung: Vimbayi Kaziboni

    Aufnahme vom 7.11.2020 aus dem Alfried Krupp Saal, Essen

    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    „Cosmigimmicks“ überschrieb das Ensemble Musikfabrik sein Konzert mit Werken u.a. von Elnaz Seyedi, Malika Kishino und Unsuk Chin. Alle drei Komponistinnen sind in Westeuropa ansässig und haben eine eigene künstlerische Handschrift frei von Folklorismus entwickelt. Sie gehören heute zur internationalen Avantgarde, die wohl Auseinandersetzungen mit Elementen individueller Herkunft, aber keine stilistischen Grenzen mehr kennt. Unter dem Motto „Afro-Modernism“ widmete sich das Ensemble Modern beim diesjährigen Essener NOW!-Festival zeitgenössischen Urhebern und Urheberinnen u.a. aus Kuba, den USA und Südafrika. Dirigent Vimbayi Kaziboni schloss so an frühere Auseinandersetzungen der Ensemble Modern Akademie mit dem Post-Kolonialismus an.

  • 23:30 Uhr

    „Man hat gemerkt, dass es auch ohne Fußball geht“

    Profifußballer Joshua Kimmich im Gespräch mit Philipp Nagel.