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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 24.06.2018

  • 00:05 Uhr

    Sprachwurzellos
    Eine Lange Nacht über den Schriftsteller und Nervenarzt Hans Keilson
    Von Daniela Herzberg und Anne Ipsen
    Regie: die Autorin

    Hans Keilson (1909 - 2011) spielte bei Tanzveranstaltungen im Berlin der 20er-Jahre Trompete. Spielfreude und Eleganz prägen auch seine Romane, Gedichte und Essays. Schon mit 23 veröffentlichte er seinen ersten Roman. Dann wirbelte die Emigration das Leben des jungen jüdischen Arztes und Schriftstellers durcheinander. Erst in hohem Alter erlebte er, wie sein Werk in viele Sprachen übersetzt wurde und Weltruhm erlangte. Sein Berufsleben als Nervenarzt und Psychoanalytiker widmete er den jüdischen Kriegswaisen in den Niederlanden und allen Kindern, die Opfer von Krieg und Verfolgung wurden. Nach dem deutschen Überfall auf sein Exilland Holland schloss er sich dem Widerstand an. Er besuchte jüdische Kinder in ihren Verstecken, um ihnen seelisch beizustehen. In einer einzigartigen Langzeitstudie zeichnete er später ihre Lebenswege nach. Geschult an den Katastrophen des 20. Jahrhunderts entwickelte er ein neues Verständnis von Trauma, das Helfer in Kriegsgebieten weltweit dazu ermutigt, das Leid von Kindern zu lindern.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Musikfest Erzgebirge 2016

    Heinrich Schütz
    'Frohlocket mit Händen und jauchzet dem Herren'
    Geistliche Konzerte aus den 'Symphoniae Sacrae'

    Dorothee Mields, Sopran
    David Erler, Altus
    Georg Poplutz, Tenor
    Tobias Mäthger, Tenor
    Felix Rumpf, Bariton
    Felix Schwandtke, Bass

    Dresdner Barockorchester
    Beate Röllecke, Orgel
    Leitung: Matthias Müller

    Aufnahme vom 13.9.2016 aus der Trinitatiskirche in Zwönitz

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Gustav Mahler
    Sinfonie Nr. 4 G-Dur

    Hanna-Elisabeth Müller, Sopran
    Düsseldorfer Symphoniker
    Leitung: Adam Fischer

  • 06:05 Uhr

    Tweet aus Washington - Informationsgesellschaft in Nöten

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Freue dich, erlöste Schar'. Kantate am Fest Johannis des Täufers in 2 Teilen für Vokalsolisten, Chor und Orchester, BWV 30
    Julia Sophie Wagner, Sopran
    Terry Wey, Countertenor
    Jakob Pilgram, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Nikolaus Betscher
    'Missa brevis' g-Moll für Soli, Chor und Orchester
    Cornelia Götz, Sopran
    Claudia Schubert, Alt
    Viesturs Jansons, Tenor
    Hernan Itturalde, Bass
    Staatschor der Repulik Lettland "Latvija"
    SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg
    Leitung: Alexander Sumski

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Kulturschaffende in Myanmar zwischen neuer Freiheit, Tradition und Zensur

    Von der Berliner Luftbrücke bis heute - Zur deutsch-amerikanischen Freundschaft ein Interview mit dem Amerikanisten Michael Hochgeschwender

    Strategische Spiele - Streit in der Union. Ein Interview mit dem Politologen Uwe Jun

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Wechselwahl? Zum Urnengang in der Türkei ein Interview mit dem Politologen Yasar Aydin

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Juliane Köhler

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Siri und der Sinn. Hilfreiche Maschinen - menschlich oder monströs?
    Von Björn Raddatz
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Fridtjof Nansen bricht mit der "Fram" zu seiner Expedition in die Arktis auf

  • 09:30 Uhr

    „Alle wissen es, aber alle halten den Mund.“
    Fernando Solanas, argentinischer Filmemacher und Politiker, im Gespräch mit Peter B. Schumann

    Fernando Solanas brachte es bereits mit seinem ersten langen Dokumentarfilm ,La Hora de los Hornos’ 1968 zu Weltruhm. Seine Kritik am Neokolonialismus in Argent inien und Lateinamerika traf den Nerv jener Generation, die in vielen Ländern gegen Ausbeutung und autoritäre Gesellschaftsstrukturen rebellierte. Neben vielfach ausgezeichneten Dokumentar- und Spielfilmen hat Solanas sich Anfang der 90er-Jahre aktiv in die Politik eingemischt. Er wurde Parlamentsabgeordneter und ist heute Senator einer linken Oppositionspartei. Keinem anderen lateinamerikanischen Regisseur ist es gelungen, sein gesellschaftliches Engagement sowohl in praktische Politik wie in ein herausragendes filmisches Werk umzusetzen. Der Spagat zwischen Kunst und Politik ist Thema eines Gespräches, das Peter B. Schumann mit Solanas am Rande der Berlinale 2018 geführt hat.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Laurentius in Künzing
    Predigt: Pfarrer Alfred Binder
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Daniel Thym, Professor für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht an der Universität Konstanz

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Mittsommer in den Bergen
    Von Bergfeuern, Almkultur und Freiluftorgeln
    Live aus dem ORF Landesstudio Tirol in Innsbruck

    Gesprächsgäste:
    Karin Lochner, beschreibt in ihrem Buch ,Sehnsucht Alm' das Glück des einfachen Lebens
    Erich Steiner, erklärt die besondere Magie der Bergfeuer auf der österreichischen Seite der Zugspitze im Tiroler Außerfern
    Regina Poberschnigg, berichtet als Leiterin der Bergrettungsstelle in Ehrwald vom harten Alltag und von ihren Orten der Entspannung
    Johannes Berger, bringt als Organist der weltgrößten Freiluftorgel jeden Mittag die Stadt Kufstein zum Klingen - hörbar bis zu den Gipfeln des Wilden Kaisers
    Am Mikrofon: Andreas Stopp

    Wenn die Tage lang sind und die Nächte kurz, hat das Leben in den Bergen eine besondere Ausprägung. Zwischen Mitte und Ende Juni wird in den Alpen das Vieh auf die Almen getrieben, dort bleibt es dann in der Regel bis in den September hinein und weidet sich im wahren Sinne des Wortes an den kräuterreichen Almmatten. Senner und Sennerinnen hüten Kühe, Kälber, Schafen, Ziegen, Pferde und produzieren Käse.
    Weiter unten im Tal ist die Heuernte in vollem Gange. Keine Zeit für Langweile. Weit weg sind noch die kühleren Tage. Das Leben spielt sich jetzt draußen ab. Und um die Mitsommernacht werden Bergfeuer auf den Gipfeln entfacht. Nicht einfach nur, weil das vom Tal aus betrachtet ein imposantes Bild ergibt. Diese Feuer haben verschiedene historische und religiöse Bedeutungen, sogar die Unesco hat sie unter Schutz gestellt, als immaterielles Weltkulturerbe.
    Über Leben und Kultur in den Bergen spricht Andreas Stopp mit Gästen aus Bayern und Tirol. Treffpunkt ist das Landesstudio Tirol des Österreichischen Rundfunks in Innsbruck.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Isabel Fargo Cole im Gespräch mit Joachim Scholl

    „Grenzen überschreiten“ - ihr auf Deutsch geschriebener Debütroman ,Die grüne Grenze’ war in diesem Jahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert: Die US-Amerikanerin Isabel Fargo Cole verblüfft die literarische Welt! Geboren 1973 in einem kleinen Dorf in Illinois, und aufgewachsen in New York, hat Isabel Fargo Cole fast ihr ganzes Leben mit deutscher und russischer Literatur verbracht. Nach dem Studium in Berlin blieb sie in Deutschland. Seit 1995 lebt sie als freie Schriftstellerin in der Hauptstadt. Als Übersetzerin von Wolfgang Hilbig und Franz Fühmann machte sich Isabel Fargo Cole einen Namen, ihr Interesse an der DDR-Literatur spiegelt jetzt auch ihr gefeierter Roman, der an der einstigen Zonengrenze spielt und darüber hinaus in eine urdeutsch-romantische Märchenwelt führt.

  • 15:05 Uhr

    Rock aus Riga
    Die Indie-Band Carnival Youth
    Von Anja Buchmann

    Die lettische Hauptstadt Riga ist Heimat der vier - tatsächlich noch jungen - Musiker von Carnival Youth. Eine Band, die seit 2011 besteht, bisher drei Studioalben aufgenommen hat und meist englisch, manchmal lettisch singt. Die Brüder Edgar und Emils Kaupers bilden den familiären Kern dieses Quartetts, das melodiösen Indie-Rock mal mit Folk, zuweilen auch psychedelischen Klängen verbindet und als Vorbilder Wolf Parade oder Arctic Monkeys nennt. Die Youngsters haben den Preis für das beste Debüt in Lettland gewonnen und sind mit dem renommierten European Border Breakers Award EMMA beim Eurosonic-Nachwuchsfestival 2016 ausgezeichnet worden.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Andrej Platonow: "Tschewengur. Die Wanderung mit offenem Herzen"
    aus dem Russischen von Renate Reschke
    mit einem Nachwort von Ingo Schulze und Dževad Karahasan
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Uli Hufen

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Darknet, deine Kinder
    Missbrauch im Internet
    Von Maximilian Schönherr

    Kinder sind online sehr präsent - und werden dadurch, wie es ein Täter formulierte, leicht "abfischbar". Nach dem scheinbar unverfänglichen Liefern erster Fotos an den vermutlich netten Chat-Partner beginnt die Erpressung. Die Kriminalpolizei hat eigene Abteilungen zur Aufklärung dieser Verbrechen eingerichtet. Neuerdings wird sie von Software unterstützt, die die Auswertung umfangreichen kinderpornografischen Bildmaterials erheblich beschleunigt.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Die Auswirkungen der neuen Regierung in Österreich auf die Kultur
    Die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "What they want to hear" - Lola Arias und das Open Border Ensemble in München

    Kulturschaffende in Myanmar zwischen neuer Freiheit, Tradition und Zensur

    Symposium zum Postkolonialismus und kolonialen Erbe in Berlin- Wie viele Debatten braucht das Thema?

    Zu den Wahlen in der Türkei - Eine Analyse der Situation der türkischen Künstler

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 18:40 Uhr

    Alexandria - Auf der Suche nach der verlorenen Stadt

  • 20:05 Uhr

    The Sound of Silence
    Stille in lauten Zeiten
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: der Autor
    Produktion: Dlf 2018

    Die Welt klingt, summt und dröhnt. Absolute Stille gibt es nicht. Immer ist ein Grundrauschen vorhanden, das ganz eigene Klangmuster besitzt. Weil Lärm und Informationsdichte zugenommen haben, wird das Leben heute lauter erlebt als früher. Pausenlos müssen menschliche Gehirne Unmengen an Geräuschen und Tönen verarbeiten. Doch das Gehirn ist darauf nicht eingestellt. Es gibt ein Mittel gegen diese Überforderung: Stille. Jeder musikalische Klang kommt aus der Stille und kehrt zur Stille zurück. Dass es heute nicht um eine naive Verteidigung der Stille gehen kann, wusste der Komponist John Cage, für den es keine absolute Stille gab und der Alltagsklänge zu musikalischen Instrumenten machen wollte: „Wir könnten ein Quartett für explodierenden Motor, Wind, Herzschlag und rauschende Landschaften komponieren.”

  • 21:05 Uhr

    Grundton D 2018 - Konzert und Denkmalschutz (2)

    Nik Bärtsch’s Ronin:
    Nik Bärtsch, Klavier
    Kaspar Rast, Schlagzeug
    Thomy Jordi, E-Bass
    Sha, Bass-Klarinette/Saxofon

    Aufnahme vom 27.5.2018 aus dem Sendesaal in Bremen

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Erstmals in der Deutschlandfunk-Benefizkonzertreihe ‚Grundton D‘ blieb der Übertragungswagen in der Kölner Garage. Denn im historischen Bremer Sendesaal ist sämtliche Aufnahmetechnik vorhanden. Optimalbedingungen also für den Auftritt von Nik Bärtsch‘s Ronin. Als Ronin bezeichneten die Japaner herrenlos gewordene Samurai. Die einst so stolzen Krieger zogen verachtet von der Gesellschaft und meist völlig verarmt übers Land. Das größte Gut, das sie hatten, war ihre Freiheit. Ein Aspekt, der den Schweizer Pianisten und Komponisten Nik Bärtsch zweifellos fasziniert hat. Mit seinem Quartett Ronin nimmt er sich ebenfalls die Freiheit, zwischen Jazz-, Minimal-, Funk- und fernöstlicher Ritualmusik hin und her zu wandern. Dabei entsteht ein faszinierender Personalstil voll pulsierender Rhythmen. Eine Musik, die eine enorme meditative Sogwirkung entfaltet.