Wie Diktaturen ihre Herrschaft legitimieren
Auftakt des interdisziplinären Verbundes für vergleichende Diktaturforschung an der Humboldt-Universität, Berlin
Geschichte der physikalischen Forschung zur Zeit der Aufklärung
Tagung über Ludwig Christian Lichtenbergs ,Vorlesung über die Naturlehre', Forschungsbibliothek Gotha, 23.10.-24.10.2017
Urgeschichte der Politik
Mitteldeutscher Archäologentag diskutiert politische Formen der Vorgeschichte, Halle, 19.10.-21.10.2017
Welche gemeinsamen Werte gelten in Europa?
Internationale Tagung an der Universität Vechta zum 60-jährigen Bestehen der Römischen Verträge
Schwerpunktthema
Späte Anerkennung für den Pionier der Holocaust-Forschung
Internationale Tagung in Berlin würdigt das Lebenswerk Raul Hilbergs
Am Mikrofon: Carsten Schroeder
Sein Buch ,Die Vernichtung der europäischen Juden' gilt heute als Standardwerk der Geschichtswissenschaft. Doch als Raul Hilberg es bereits 1955 fertiggestellt hatte, wollte es kein Verlag der Welt publizieren. So erschien die erste deutsche Ausgabe erst 1982. Heute loben nahezu alle Holocaust-Forscher seine akribische Darstellung der Vernichtungsmaschinerie als unverzichtbare Grundlage für ihre Arbeit. Nirgendwo wurde präziser dargestellt, wie weite Teile der deutschen Gesellschaft von den Verbänden der SS über einfache Reichsbahner bis hin zu beflissenen Bürokraten in den Judenmord verstrickt waren.
Während Hilberg sich vor allem auf die Täter konzentrierte, nehmen Holocaust-Forscher inzwischen stärker die Opfer und regionalen Besonderheiten in den von der Wehrmacht besetzten Ländern in den Blick. Auf einer Konferenz des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Friedrich Ebert Stiftung diskutierten Historiker anlässlich seines zehnten Todestags die Verdienste Raul Hilbergs und sprachen über Forschungslücken, die er hinterließ.