Der Dreißigjährige Krieg und seine Lehren
Ein historisches Vorbild für den Nah-Ost-Konflikt?
Ein Feature von Ingeborg Breuer und Barbara Weber
Es ist eine der größten Katastrophen der europäischen Geschichte, ein Kampf um Macht, Religion und Wahrheit: Der Dreißigjährige Krieg, an dessen Ende der Westfälische Frieden stand. 400 Jahre später diskutieren Wissenschaftler, ob die damaligen Ereignisse ein historisches Vorbild für den Nah-Ost-Konflikt liefern könnten.
Beiden Konflikten liegen gemeinsame Muster zugrunde:
Sowohl die heutigen Kriege in der islamisch-arabischen Welt als auch der Dreißigjährige sind stark konfessionell geprägt, aber zugleich von politischen Herrschaftsinteressen bestimmt. Sie werden mit Hilfe von Söldnern ausgefochten. Staaten und ihre Machthaber, aber auch verfeindete Stämme und frei flottierende Milizen stehen sich gegenüber. Und manche Wissenschaftler gehen sogar so weit, im Westfälischen Frieden Anregungen für einen Friedensschluss in den heutigen Kriegsgebieten zu finden.