Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 29.11.2020

  • 00:05 Uhr

    Denken ohne Geländer
    Die Lange Nacht über Hannah Arendt
    Von Christine Nagel
    Regie: die Autorin
    (Wdh. v. 15./16.6.2013)

    „Ich war immer der Meinung, dass man so zu denken anfangen müsste, als wenn niemand zuvor gedacht hätte. Und dann beginnen sollte, von den anderen zu lernen."So lautet einer der Leitsätze der unabhängigen Denkerin Hannah Arendt (1906-1975). Ihr Werk basiert auf einem radikalen Neuansatz nach dem sogenannten Traditionsbruch durch die Zeit des Nationalsozialismus. Hatte sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die „Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft“ untersucht, war ihre Arbeit im Folgenden auf die Bedingungen gerichtet, unter denen politisches Handeln zustande kommt. Was bedeutet es, im Zeitalter der totalitären Ideologien als Jüdin zu überleben? Hannah Arendt emigrierte 1933 nach Frankreich, später in die USA. Unerschrocken und nüchtern setzt sie sich Zeit ihres Lebens mit den Auswüchsen des 20. Jahrhunderts auseinander.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Leonard Bernstein
    Drei Tanz-Episoden aus dem Musical „On the Town”

    Kurt Weill
    Sinfonie Nr. 2 
     
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Dennis Russel Davies
     
    Aufnahme vom 2.11.2019 aus dem Kulturpalast Dresden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Nikolai Medtner
    Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 h-Moll, op. 21

    2 Canzonen mit Tänzen für Violine und Klavier, op. 43

    Nikita Boriso-Glebskij, Violine
    Ekaterina Derzhavina, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Frankreichs neues Sicherheitsgesetz: Mehr Beinfreiheit für die Polizei

  • 06:10 Uhr

    André Fleury
    „Variariations sur un Noël bourguignon" für Orgel
    Christian Brembeck, Orgel

    Georg Philipp Telemann
    „Saget den verzagten Herzen". Kantate zum ersten Sonntag im Advent, TWV 1:1233
    Dorothee Mields, Sopran
    Britta Schwarz, Alt
    Wilfried Jochens, Tenor
    Dirk Schmidt, Bass
    Magdeburger Kammerchor
    Telemann-Kammerorchester Michaelstein
    Leitung: Ludger Rémy

    Nikolaus Bruhns
    Choralfantasie für Orgel über „Nun komm der Heiden Heiland"
    Lorenzo Ghielmi, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    „Nun komm, der Heiden Heiland". Kantate zum 1. Advent für Soli, Chor und Orchester, BWV 62
    Sarah Wegener, Sopran
    Benno Schachtner, Countertenor
    Sebastian Kohlhepp, Tenor
    Thomas E. Bauer, Bass
    Chorus Musicus Köln
    Das Neue Orchester
    Leitung: Christoph Spering

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    50 Jahre "Tatort" in der ARD

    Die Kraft der Rituale. Ein Interview mit der Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger

    Vor dem Weihnachtsgeschäft: Corona und der Konsum. Ein Interview mit dem Soziologen Michael Jäckel

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Ist die Atomkraft wieder salonfähig? Ein Interview mit dem Soziologen Sighard Neckel

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Marion Brasch

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Mit allem Rechnen. Unwahrscheinlichkeitsrechnung im Advent
    Von Susanne Niemeyer
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der erste „Tatort" wird ausgestrahlt

  • 09:30 Uhr

    Vom Krisenhumor zur Humorkrise
    Wie uns das Lachen verging
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen

    Die aufklärerische Wirkung des Lachens ist durchaus zweifelhaft geworden. Dem Komischen im Alltagsleben ist ohnehin jeder mit Handy- und Videokamera auf der Spur, um seinen Teil zum allgemeinen Schadenfreude-Diskurs nach „Pleiten, Pech und Pannen”-Manier beizutragen. Wie in der Gesellschaft insgesamt geht also auch in der Humorproduktion die Schere immer weiter auseinander. Anti-Komik entsteht als der Humor einer Gesellschaft, die schon über alles gelacht hat. Komik zweiten Grades, wie die von Helge Schneider etwa, besteht vor allem darin, dass gar keine Pointe mehr kommt. Alle Theorien und Historien des Komischen gehen von bestimmten Funktionen des Komischen im Individuum und in der Gesellschaft aus. Es geht um Entladung von Spannungen, um maskierte Kritik, um lustvolle Verzweiflung, um erlaubte Tabuverletzungen, um Triebsublimierungen und dergleichen. Der Lach-Skandal von heute ist die heilsame Lehre von morgen - so kann man sich den bürgerlichen wie den zivilisatorischen Fortschritt kaum ohne das Lachen vorstellen. Und wer humorlos ist, dem fehlt etwas Entscheidendes. Nicht einmal ein Papst kann es sich leisten, als gänzlich humorlos zu gelten, ganz zu schweigen von Industriemanagern und Fernsehmoderatorinnen. Markus Metz, geboren 1958, studierte Publizistik, Politik und Theaterwissenschaft, er lebt als Hörfunkjournalist und Autor in München. Zuletzt erschienen von ihm „Schnittstelle Körper” (Matthes & Seitz Verlag) und „Freiheitstraum und Kontrollmaschine. Der (vielleicht) kommende Aufstand des nicht zu Ende befreiten Sklaven” (bahoe books Wien), beide gemeinsam mit Georg Seeßlen.
    Georg Seeßlen, geboren 1948, hat in München Malerei, Kunstgeschichte und Semiologie studiert. Er war Dozent an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland und schreibt heute als freier Autor unter anderem für DIE ZEIT, Frankfurter Rundschau, taz und epd-Film. Außerdem hat er rund 20 Filmbücher verfasst und Dokumentarfilme fürs Fernsehen gedreht.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Hammelburg
    Zelebrant: Pfarrer Thomas Eschenbacher
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Armin Laschet, Ministerpräsident von NRW, Kandidat für den CDU-Bundesvorsitz

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Seltenes Vergnügen
    Der Mini-Corona-Weihnachtsmarkt von Biberach

    Unbekanntes Adscharien
    Unterwegs in Georgiens westlichster Region

    Mittelalterliche Zollfestung
    Zons und seine Rheinauen

    Ordensrittergründungen Torun und Malbork
    Welterbestätten unweit Danzigs

    Ganz und gar nicht mehr verschlafen
    Die Steirische Landeshauptstadt Graz

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Musiker Wolfgang Niedecken im Gespräch mit Klaus Pilger

    Seine Band BAP hatte mehr Nummer-Eins-Alben in den deutschen Charts als die Beatles, die Rolling Stones oder Depeche Mode: Wolfgang Niedecken. Seit über 40 Jahren hat der Kölner Musiker Erfolg mit seinen Songs in kölscher Mundart. Wenige Monate vor seinem 70. Geburtstag im März 2021 erschien im Herbst sein neues Album mit dem philosophisch anmutenden Titel „Alles fließt”. Und damit ist nicht nur der Rhein gemeint.
    Wolfgang Niedecken studierte Bildende Kunst in Köln. Die Musik entwickelte sich dann von einer Neben- zur Hauptbeschäftigung. Der kölsche Dylan schaffte es - trotz anfänglicher Sprachbarrieren - mit BAP nicht nur Menschen in ganz Deutschland für seine politischen und lyrischen Songs zu begeistern. Er machte auch Tourneen durch Österreich, die Schweiz, die Benelux-Länder, China und Russland. Eine geplante DDR-Tournee wurde 1984 von den dortigen Behörden kurzfristig abgesagt. Wolfgang Niedecken ist sozial und politisch sehr aktiv und wurde für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

  • 15:05 Uhr

    Vintage: Gitarren zwischen Wertanlage und Wahnsinn
    Von Tim Schauen

    Die Fender Stratocaster von David Gilmour ist für 3,5 Millionen US-Dollar versteigert worden, die 59er Gibson Les Paul von Peter Green und Gary Moore wanderte für, je nach Quelle, bis zu zwei Millionen US-Dollar in den Besitz von Metallica-Gitarrist Kirk Hammett - besonders teure Ausnahmen, da prominente Musiker diese Instrumente spielten? Ja, aber auch bei anderen Gitarren aus den 50er- und 60er-Jahren ohne berühmte Geschichte steigen die Preise. Normaler Effekt bei begrenzter Anzahl und großer Nachfrage. Vintage-Instrumente sind als Wertanlage begehrt, bei Sammlern und Musikern, zumindest bei denen, die es sich leisten können. Eine Stratocaster aus dem Jahr 1964 zum Beispiel kostet derzeit - je nach Zustand - gut 20.000 Euro und damit fast das Zwanzigfache vom damaligen Originalpreis. Was aber macht alte Elektro-Gitarren vor allem der Marken Fender und Gibson so beliebt, wenn es sie doch auch neu und deutlich günstiger zu kaufen gibt? Klingen alte Instrumente so viel besser? Betrachtung eines überhitzten Marktes.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Howard Eiland, Michael W. Jennings: „Walter Benjamin. Eine Biographie“
    Aus dem Englischen von Ulrich Fries und Irmgard Müller
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Jörg Später

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Das Gleiche in Grün
    Die fantastischen Versprechen der Bioökonomie
    Von Tomma Schröder

    Die Bioökonomie soll Vieles, was uns derzeit Sorgen bereitet, überflüssig machen: Kohle, Erdöl, Erdgas, aber auch erdölbasierte Produkte wie Plastik, Lederhosen oder Crèmes sollen ersetzt werden. Und zwar durch Stoffe, die die Natur uns liefert. Die Ideen reichen von gentechnisch veränderten Pflanzen, die Wasserstoff herstellen, über Insektenzucht als Proteinquelle bis zu Biokerosin aus Algen. Klingt gut - und dennoch gibt es Kritik an der aktuellen Bioökonomie, weil sie fast ausschließlich technologische Innovationen fördert und den eigenen Ressourcenverbrauch oft außer Acht lässt.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Enteignet, entzogen, verkauft - Kulturgutverluste in der SBZ/DDR
    Gilbert Kupfer, Leiter der Provenienzforschungen an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden,
    im Gespräch mit Carsten Probst

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Versagen die Dramaturgien? Zur größten Leerstelle im deutschen Stadttheater

    Endlich mal erklärt - Ist Jean-Luc Godard der weltbeste Regisseur?

    "Theater des Lebens" - Martin Dislers Spätwerk im Kirchner-Museum Davos

    Lagerfeuer und Gesellschaftskritik: 50 Jahre Tatort. Klaudia Wick, Leiterin "Audiovisuelles Erbe Fernsehen" der Kinemathek in Berlin, im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Sozialistisch, radikal, linksextrem - Wie links darf DIE LINKE sein?

  • 19:10 Uhr

    Fußball-Bundesliga, 9. Spieltag
    Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC;
    FSV Mainz 05 - TSG 1899 Hoffenheim (18:00 h

    Fußball - 2. Liga, 9. Spieltag:
    1.FC Heidenheim - Hamburger SV,
    1. FC Nürnberg - SpVgg Greuther Fürth,
    Hannover 96 - Holstein Kiel

    Vor der DFB-Sitzung - Wie geht´s weiter mit Bundestrainer Löw?

    Mesut Özil - Was China mit dem Bedeutungsverlust des Spielers zu tun hat
    Kollegengespräch mit ARD-Korrespondent Steffen Wurzel

    Kolonialismus: Welche rassistischen Denkmuster finden sich im Sportmarketing

    Sportpolitik: Wie der DOSB in der Coronakrise als Lobbyist des Sports agiert

    Biathlon - Weltcup in Kontiolahti/Finnland
    Ski nordisch - Weltcup in Ruka/Kuusamo
    Rodeln - Weltcup in Innsbruck

    Wintersport in Vorarlberg - Unlautere Machenschaften der Politik

    Handball-Bundesliga: SC DHfK Leipzig- SC Magdeburg

    Formel 1 - Großer Preis von Bahrain, 15. WM-Lauf in Sachir

    Formel 1 und Ölkonzern Aramco - Kollegengespräch mit Anno Hecker, Motorsportexperte der FAZ

    Serie: 30 Jahre deutsche Einheit:
    DhfK - Kunst und Architektur

    Am Mikrofon: Jessica Sturmberg

  • 20:05 Uhr

    Die Heilemacher
    Zur Renaissance des Reparierens
    Von Dieter Jandt und Ulrich Land
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Deutschlandfunk 2020

    Alles neu? Nein! Immer mehr Menschen stemmen sich gegen Einmalnutzung, Wegwerfartikel und zu viele Neukäufe. Sie setzen Gebrauchtes instand und wirken dem Trend entgegen, dass elektronische Geräte nach wenigen Jahren zu Elektroschrott werden. Denjenigen, die es nicht lassen können, selbst Hand anzulegen und irgendein Teil wieder funktionsfähig zu machen, wird oft das Handwerk gelegt: vom Hersteller. Wer einmal versucht hat, die Bremsbeläge eines Fahrrads zu wechseln, lässt in Zukunft die Finger davon. Und daran, das Austauschen einer Glühbirne im Auto zu verhindern, wird hart gearbeitet, von windigen Ingenieuren. Es scheint, als schade das Reparieren der Wirtschaft. Dabei hat eine längere Nutzungsdauer von Elektrogeräten positive Auswirkungen auf die Umwelt: Viele Rohstoffe, die darin verbaut werden, sind knapp, die Entsorgung ist schwierig. Mit dem Nachhaltigkeitstrend kommen auch Secondhand und Reparieren wieder in Mode. Aber: Wer kann heute überhaupt noch reparieren? Was lässt sich überhaupt noch flicken?

  • 21:05 Uhr

    Ghost Festival der Spannungen:Künstler V

    Ludwig van Beethoven
    Trio für Violine, Viola und Violoncello G-Dur, op. 9, Nr. 1

    Antonín Dvořák
    Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 3 f-Moll, op. 65

    Béla Bartók
    "Kontraste" für Klarinette, Violine und Klavier, Sz 111

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello f-Moll, op. 80

    Sharon Kam, Klarinette
    Florian Donderer, Elisabeth Kufferath, Anna Reszniak, Christian Tetzlaff und Antje Weithaas, Violine
    Barbara Buntrock und Elisabeth Kufferath, Viola
    Gustav Rivinius und Tanja Tetzlaff, Violoncello
    Mario Häring und Lars Vogt, Klavier

    Aufnahme vom 25.6.2020 aus der Jesus-Christus-Kirche, Berlin-Dahlem

    Am Mikrofon: Johannes Jansen

    Ein selbstbewusstes Zeugnis früh erlangter Meisterschaft liefert Beethovens Streichtrio in G-Dur, komponiert in seinen ersten Wiener Jahren. Nach eigener Einschätzung war es sein bis dahin bestes Werk. Zupackend optimistisch eröffnet es das Programm mit Aufnahmen vom Berliner Ghost-Festival der Künstler des Kammermusikfests Spannungen. Einen nicht nur klanglichen Gegenakzent dazu setzen Bartóks „Kontraste“, in denen sich ungarische Folklore mit Einflüssen des Jazz vermischen. Ein Höhepunkt romantischen Kammermusikschaffens ist Mendelssohns letztes Streichquartett in f-Moll, das den Tod der Schwester reflektiert. In der gleichen Tonart steht das Brahms‘sche dritte Klaviertrio von Dvořák. Auch im Gestus ähneln sich beide Werke, schmerzlich aufgewühlt und formbewusst zugleich.

  • 23:30 Uhr

    DFB - Vor der Präsidiumssitzung zur Situation der Nationalmannschaft
    Wie geht es weiter mit Bundestrainer Hans Joachim Löw ?

    mit Mara Pfeiffer, Journalistin, mit dem Schwerpunkt Fußball,
    Dietrich Schulze-Marmeling, Publizist und Autor
    und PR-Berater Roland Eitel

    Die Fragen stellt Matthias Friebe