Dienstag, 23. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 30.09.2018

  • 00:05 Uhr

    Schwindler aus Leidenschaft
    Eine Lange Nacht über den Publizisten Léo Taxil
    Von Peter Mayer
    Regie: Clarisse Cossais

    In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts agierte in Frankreich ein Meister der Fake News, der mit immer neuen Sensationsgeschichten aus Politik und Religion die Nation in Atem hielt. Unter dem Pseudonym Léo Taxil wurde er berühmt. Den Ruf, der größte Schwindler des 19. Jahrhunderts zu sein, hat er sich mit Fleiß erworben. Taxil hat gelogen, weil seine Lügen als Wahrheit willkommen geheißen wurden in einem Land, das sich in fataler Selbstüberschätzung ins militärische Abenteuer gegen Preußen gestürzt hatte und nach der katastrophalen Niederlage aus dem Kaiserreich die anfällige und überreizte Dritte Republik geworden war. Mit anarchischer Hemmungslosigkeit startete Léo Taxil bereits in frühester Jugend seine zweifelhafte Laufbahn. Mit seinen Attacken hat er die Würdenträger der Kirche bis zum Exzess schlecht geschwindelt und dann eine bühnenreife Bekehrung als reuiger Sünder hingelegt. Mit antiklerikaler Wadenbeißerei war Schluss. Fortan ging er auf die Freimaurer los. Hochrangige Kirchenmänner fanden in diesen Geschichten untrügliche Belege für die Verruchtheit und satanische Macht der Freimaurer. Auch der Vatikan signalisierte Genugtuung über diese Enthüllungen. Für Léo Taxil waren sie das Glanzstück seines Lebenswerkes, mit dem er sein Publikum zum Narren hielt. Als ihm nach über einem Jahrzehnt auch dieses Thema ausgereizt schien, lud er ein zur internationalen Pressekonferenz und verkündete, dass alles, aber auch alles, was er je an Schimpf und Schmach über die Freimaurer verbreitet hatte, erstunken und erlogen war.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    4. Raderbergkonzert 2017/18

    Zosha Di Castri
    Streichquartett Nr. 1

    Robert Schumann
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello A-Dur, op. 41 Nr. 3

    Rolston String Quartet:
    Luri Lee, Violine
    Jeffrey Dyrda, Violine
    Hezekiah Leung, Viola
    Jonathan Lo, Violoncello

    Aufnahme vom 30.1.2018 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 D-Dur, KV 175

    Konzert für Klavier, 2 Violinen und Bass G-Dur, KV 107 Nr. 2

    Konzert für Klavier, 2 Violinen und Bass Es-Dur, KV 107 Nr. 3

    Ronald Brautigam, Klavier
    Die Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Verurteilen, zugleich aber differenzieren - Die Debatte um Missbrauch in der katholischen Kirche

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Scheidemann
    Praeambulum für Orgel solo d-Moll, WV 33
    Kei Koito, Orgel

    Dietrich Buxtehude
    'Herzlich lieb hab ich dich, o Herr'. Kantate für Soli, Chor, Streicher und Basso continuo, BuxWV 41
    Amaryllis Dieltiens, Sopran
    Marina Smolders, Sopran
    Gemma Jansen, Alt
    Patrick Debrabandere, Tenor
    Paul Mertens, Bass
    Currende
    Leitung: Erik van Nevel

    Johann Sebastian Bach
    'Gott soll allein mein Herze haben'. Kantate zum 18. Sonntag nach Trinitatis für Alt, Chor und Orchester, BWV 169
    Claude Eichenberger, Alt
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Erinnerungskultur in Estland - Zum Umgang mit dem kommunistischen Erbe
     
    Lehrer am Limit? Ein Interview mit dem Neurowissenschaftler und Arzt Joachim Bauer
     
    Politik, Bürger, Parteien - Geschichte einer Entfremdung. Ein Interview mit der Publizistin Thea Dorn

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche
     
    Zu viel Ehre? Bilanz des Erdogan-Besuchs in Deutschland - Ein Interview mit der SPD-Politikerin Lale Akgün
     
    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Hatice Akyün
     
    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Vom Heiligen im Unheiligen. Das Pipilotta-Prinzip
    Von Susanne Niemeyer
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 65 Jahren: Auguste und Jacques Piccard stellen einen Weltrekord im Tiefseetauchen auf

  • 09:30 Uhr

    Anschwellender Revolutionsgesang (2/2)
    Über die neuen und alten Rechten
    Von Thomas Meyer
    BR 2018

    Konservative Revolution, damit war seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kampfbegriff gemeint, der gegen jedwede Art von liberalen Werten, der Macht der Massen und der Demokratie abrechnete. Erst mit der 1949 vorgelegten Dissertation des ehemaligen Schweizer SS-Mannes Armin Mohler bekam der Begriff wissenschaftliches Gewicht. Heute glauben nicht wenige Rechtsintellektuelle, ihre Ideologien mit den Sprengsätzen aus den 20er- bis 40er-Jahren aufrüsten zu sollen. Konservativ ist nichts daran, man ist auf Revolution gebürstet. Grenzverletzungen sind kein Lapsus, sondern Taktik. Wer anfange, sich zu entschuldigen, betreibe das Spiel der Gegenseite, sagte der Ex-Linke und NeuRechte Frank Böckelmann der NZZ. Ob bekannte Namen wie Oswald Spengler und Ernst Jünger oder unbekannte, wie Edgar Julius Jung - alle sind willkommen, um den Riss (Götz Kubitschek) tiefer ins System zu treiben.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Franziskus, zur Heiligsten Dreieinigkeit in Halle
    Predigt: Bruder Franz-Leo Barden
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Volker Bouffier, CDU, Ministerpräsident von Hessen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Grandios und anstrengend
    Leben in Moskau
    Live- Studiogespräch mit Tim Schmude          

    Schienenkreuzfahrt
    Mit der historischen Zackenbahn von Reichenau über Gablonz ins Riesengebirge      

    Mitten im Steinhuder Meer
    Die Inselfestung Wilhelmstein

    Wenn die Halligen Kopf stehen
    Fata Morganas im Wattenmeer

    Entrücktes Paradies
    Die Hochseeinsel Helgoland

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Regisseur Noam Brusilovsky im Gespräch mit Michael Langer

    Er arbeitet sowohl fürs Radio als auch fürs Theater. Zur Zeit inszeniert er am Konzerttheater Bern einen Stoff nach Tolstoi "Der Tod des Iwan Iljitsch“. Sein jüngstes Hörspiel "We love Israel“, das er gemeinsam mit Ofer Waldman schrieb, wurde von der Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Monats Mai preisgekrönt.

    Noam Brusilovsky, 1989 in Israel geboren, lebt seit 2012 in Berlin. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Schon sein erstes Theaterstück "Woran man einen Juden erkennen kann“ wurde erfolgreich fürs Radio adaptiert. Seine Inszenierung von "Broken German" nach dem Roman von Tomer Gardi bekam 2017 den ARD Hörspielpreis.

  • 15:05 Uhr

    Coversongs mit Hingabe
    Die Herner Band Devo-tion und ihre Reise zum Devo-Fanclub-Treffen in Ohio
    Von Marcel Anders

    1972 wurde an der Kent State Universität von Akron/Ohio die Avantgarde-Rock-Band Devo gegründet. Eine unkonventionelle Truppe aus ehemaligen Kunststudenten, die neun Studioalben einspielte, mit Neil Young, David Bowie, Brian Eno, Kraftwerk und Conny Plank arbeitete und sich Ende der 80er-Jahre auflöste, um sich 1996 zu reformieren. Seitdem komponieren Devo vor allem Soundtracks zu Hollywood-Blockbustern und touren sporadisch durch die USA. Dort ist die Band Zentrum eines Kultes, der bis ins Ruhrgebiet reicht: Die Herner Band Devo-tion widmet sich seit drei Jahren voller Hingabe ihren Vorbildern, und diese Liebe geht soweit, dass die Ruhrpöttler besessen genug sind, sich Ende Juli 2018 zum internationalen Fanclub-Treffen nach Cleveland aufzumachen. Dort treten sie bei einem klassischen Battle Of The Bands gegen artverwandte Coverbands aus Japan, Australien, Kanada und den USA an. Die Jury dieses Wettbewerbs: die Originalmitglieder von Devo. Eine Reportage-Zeitreise auf der Suche nach der Zukunft von gestern und zum Ursprung wahnsinniger Hingabe.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Thomas Mann: "Joseph und seine Brüder - I und II"
    Vierbändige Neuausgabe
    Text und Kommentar von Jan Assmann, Dieter Borchmeyer und Stefan Stachorski unter Mitwirkung von Peter Huber
    (S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Wolfgang Schneider

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Gefährliche Fassaden
    Brandschutz bei Hochhäusern
    Von Arndt Reuning

    Knapp eine Stunde nach Mitternacht geriet am 14. Juni 2017 in London der Grenfell Tower in Brand. In Windeseile fraßen sich die Flammen an der Fassade des Hochhauses empor. Das Feuer brannte die ganze Nacht hindurch und kostete über 70 Menschen das Leben. Die Katastrophe warf Fragen auf, die auch heute noch nicht vollständig beantwortet sind: Wie konnte sich der Brand so schnell ausbreiten? Welche Rolle hatte das Fassadenmaterial gespielt? Und ist es möglich, dass sich solch ein Unglück an einem anderen Ort wiederholt?
    ,Wissenschaft im Brennpunkt' schaut auf den Brandschutz für Hochhäuser, begleitet Feuerwehrleute bei ihren Übungen und befragt Forscher, die neuartige Flammschutzmittel entwickeln. Denn verheerende Brände wie am Grenfell Tower lassen sich verhindern.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Elite und Establishment - Gefahr für die Demokratie?
    Der Soziologe Michael Hartmann im Gespräch mit Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Eine neue Bérénice - Michael Jarrells neue Oper wird in Paris uraufgeführt

    Premierenwochenende am Nationaltheater Mannheim - Neustart mit Intendant Christian Holtzhauer

    "The Demon’s Brain" - Agnieszka Polskas real-surreale Videoinstallation im Hamburger Bahnhof Berlin

    Neubeginn und Kulturwandel - Zur Zukunft der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen nach Sexismus-Vorwürfen

    Erinnerungskultur in Estland - Neues Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Tallinn eingeweiht

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Europa und die Steuerflucht - Warum multinationale Konzerne noch immer wenig Steuern zahlen

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Der DFB und die Causa Özil

    Fußball - B undesliga der Frauen, 3. Spieltag:
    VfL Wolfsburg - Bayern München

    Fußball - Bundesliga, 6. Spieltag:
    Eintracht Frankfurt - Hannover 96
    FC Augsburg - SC Freiburg
    Fußball - 2. Liga, 8. Spieltag:
    Fußball - Hamburger SV - FC St. Pauli
    SV Sandhausen - 1. FC Magdeburg
    Dynamo Dresden - SpVgg Greuther Fürth

    Kanu - Kanuslalom-WM in Rio de Janeiro
    Klettern - Olympia als Chance?
    Radsport - Weltmeisterschaften Straße in Innsbruck: Straßenrennen Herren / Bilanz
    Formel 1 - Großer Preis von Russland in Sotschi

    Am Mikrofon: Klaas Reese

  • 20:05 Uhr

    Schiefe Töne
    Eine Sanges-Geschichte von Scham und Scheitern
    Von Florian Felix Weyh
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: Dlf 2018

    Gut sprechen kann der Autor und Moderator Florian Felix Weyh. Aber wenn er seine Stimme zum Gesang erhebt, wird es peinlich für ihn und peinigend für andere. Er kann nicht singen - beherrscht die Technik nicht und vor Panik, dass er sich mit seinen schiefen Tönen bis aufs Mark blamiert, bekommt er Herzrasen. Trotzdem will er seit jeher singen. Was tun? Bis ans Lebensende die Stimmbänder davon lassen und souverän ein sprechender Nichtsänger bleiben? Oder sich wagemutig aufs Feld von Scham und Scheitern begeben? Gewiss ist er kein Einzelfall, das beweisen ‚Ich-kann-nicht-Singen‘-Chöre in etlichen Städten. Also heißt es Leidensgenossen suchen, Rat und Schulung in Anspruch nehmen und dem Risiko ins Auge blicken, dass er am Ende als komplett amusischer Mensch dasteht.

  • 21:05 Uhr

    Rheingau Musik Festival 2018

    Lieder und Duette von
    Franz Schubert, Robert Schumann und Johannes Brahms

    Annette Dasch, Sopran
    Daniel Behle, Tenor
    Wolfram Rieger, Klavier

    Aufnahme vom 25.8.2018 im Friedrich-von-Thiersch-Saal des Kurhauses Wiesbaden

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Sie werden vor allem mit der internationalen Opernszene in Verbindung gebracht: die Sopranistin Annette Dasch und der Tenor Klaus Florian Vogt. Beide haben sich unter anderem im Wagnerfach einen Namen gemacht und beispielsweise im ,Lohengrin’ sowohl auf der Bühne als auch auf CD Elsa und Lohengrin gesungen. Doch die Oper ist nur eine Facette im umfangreichen Repertoire der beiden Interpreten. 2018 bestritt Annette Dasch als Artist in Residence beim Rheingau Musik Festival mehrere Konzerte, bei denen sie ihre exzellenten stimmlichen und darstellerischen Fähigkeiten präsentierte. Am 25. August gaben die Sopranistin und Klaus Florian Vogt zusammen mit dem Pianisten Wolfram Rieger einen Liederabend, für den sie Lieder und Duette von Franz Schubert, Robert Schumann und Johannes Brahms ausgewählt hatten.
    Klaus Florian Vogt musste diesen Liederabend kurzfristig wegen Krankheit absagen. Der Tenor Daniel Behle hat seinen Part übernommen.

  • 23:30 Uhr

    Hass oder Dummheit - Antisemitismus im deutschen Sport

    Mit Alon Meyer, Präsident Makkabi Deutschland (Dachverband aller jüdischen Sportvereine in Deutschland)

    Die Fragen stellt Andrea Burger-Schültke