Donnerstag, 28. März 2024

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Projekt "Kurzfilmkino"
Rettet den Kurzfilm

Der Kurzfilm verdient mehr Aufmerksamkeit: Jetzt will ein weiteres Projekt künstlerisch herausragende Werke einem breiten Publikum zugänglich machen - im klassischen Kinosaal, denn dort "hat man noch eine andere Konzentration" als bei YouTube, sagte "Kurzfilmkino"-Initiator Stephan Winkler im Dlf.

Stephan Winkler im Gespräch mit Sigrid Fischer | 14.01.2020
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Szene aus dem Kurzfilmprogramm "Spielplatz Liebe" des Projekts kurzfilmkino.de (© W-film)
Gerade Nachwuchsregisseure drehen meisten Kurzfilme und nutzen die Freiheit, die sie später in kommerziellen Zwängen vielleicht nicht mehr haben, wie Filmverleiher Stephan Winkler in Corso erklärte. "Und dann entstehen meistens noch spannendere Dinge bei vielen Kurz- als in Langfilmen." Deshalb versucht er nun mit "kurzfilmkino.de" ein neues Interesse für dieses Genre zu wecken, indem er sie zu abendfüllenden Kinoevents zusammenfasst. Denn "im Kino hat man doch eine andere Konzentration" als bei YouTube-Filmen, die eine ganz andere Aufmerksamkeitsspanne benötigten.
"Es ist eine andere Art, kurze Geschichten zu erzählen. Man muss ja nicht immer lange Geschichten erzählen, es sind manchmal schöne Ideen, die man hat, da reichen dann manchmal auch 5 oder 20 Minuten, um gut erzählt zu werden." Letztlich hänge es von der Story ab, die man erzählen wolle, und wie man sie erzähle. Es sei eine Kunst, in kurzer Zeit eine Geschichte zu erzählen.
Kuratiertes Programm
Die Kurzfilme, die in den Programmen von "kurzfilmkino.de" gezeigt würden, seien kuratiert. "Unser Filter, wenn man das mal so nennen darf, ist vor allem, dass wir Kurzfilme auswählen, die für ein normales Publikum geeignet sind. Es gibt ja sehr viele Kurzfilmfestivals, zum Beispiel wie in Oberhausen, die experimenteller sind. Damit kann aber der normale Zuschauer manchmal nichts anfangen."
"Kurzfilmkino.de" sei ein Kinoportal als Service für Kinobetreiber, die sich alle Filme und Trailer anschauen und sie nach Buchung sofort für ihr Kino abrufen könnten. "Spielplatz Liebe" heißt das erste Kurzfilmprogram, das von den Kinobetreibern aber nicht so klassisch wie zum Kinostart eingesetzt würde, sondern: "Jeder Kinobetrieber hat da seinen Slot und sucht sich den Termin aus, der für ihn am besten passt. Wann immer der Kinobetreiber will, kann er das buchen."
Dass das Fernsehen sich weniger für Kurzfilme interessiere, liege vor allem an den Format- und zeitlichen Vorgaben der Sender. Da gehe es dem Kurzfilm ähnlich wie dem langen Dokumentarfilm. "Das ist ein Formatproblem, und deswegen gibt’s das im Fernsehen auch wenig. Das hängt sicher auch mit den Einschaltquoten zusammen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Weitere Initativen:

AG Kurzfilm - Bundesverband Deutscher Kurzfilm | Kurzfilm Agentur Hamburg | interfilm Berlin