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Protest in Hongkong
Buh-Rufe bei chinesischer Hymne

In Hongkong gerät die Niederlage in einem Länderspiel gegen den Libanon zur Nebensache. Nach dem 0:1 geht es fast nur noch um die Buh-Rufe während der chinesischen Nationalhymne. Damit hatten Hunderte Zuschauer für Unabhängigkeit protestiert.

Von Steffen Wurzel | 15.11.2017
    Einige Fans der Fußballnationalmannschaft von Hongkong halten einen Banner mit der Aufschrift "Hong Kong Unabhängigkeit" hoch.
    Immer wieder hielten in letzter Zeit Fans von Hongkong Banner mit der Aufschrift "Hongkong Unabhängigkeit" hoch (pa/dpa/AP/Cheung)
    Die frühere britische Kolonie Hongkong genießt ein hohes Maß an Autonomie, wirtschaftlich, politisch - und eben auch im Sport. So hat die Stadt ein eigenes Fußball-Nationalteam. Die Stadt gehört aber seit 20 Jahren zu China. Eine überwältigende Mehrheit der Hongkonger hat auch kein Problem damit. Immer mehr vor allem junge Leute kritisieren aber den wachsenden politischen und gesellschaftlichen Einfluss Festlandchinas auf Hongkong. Denn der ist verbunden mit einem spürbaren Abbau von Bürgerrechten in Hongkong.
    Bestes Beispiel dafür: In der Sonderverwaltungs gilt zwar anders als in Festlandchina Meinungsfreiheit, doch ein neues in Peking geplantes Gesetz könnte bald dafür sorgen, dass man für das Verunglimpfen der chinesischen National-Hymne in den Knast kommt - und zwar auch in Hongkong. In der früheren britischen Kolonie wird gerade heftig über dieses Gesetz diskutiert. Die Buh-Aktion der Fußball-Fans gestern Abend heizt diese Debatte nun zusätzlich an.