Protokoll eines Wandels

Remco, der Transmann

Remco Reed steht mit einer umgehängten Gitarre vor einer Wand.
Die Autorin begleitet Remcos Entwicklung über zwei Jahre mit Tonaufnahmen und eigenen Tagebuchaufzeichnungen. © Thomas Schaefer
Von Maike Hildebrand · 18.12.2015
Woher kommen die ohnmächtige Wut und die depressive Stimmung? Lange Zeit fragte sich Kitty, was mit ihr los sei. Dabei war sie doch erfolgreich als Sängerin und Schlagzeugerin in Country-Bands. Die kleine Kitty mit den roten Haaren. In dieser Zeit entdeckte sie ihr Mann-Sein. Sie beschloss, das Gefühl, im falschen Geschlecht zu stecken, nicht mehr zu unterdrücken.
Aus Kitty wird Remco, der Transmann, der raus will aus einer fremden Haut, der sich nach einer komplett neuen, männlichen Identität sehnt. Es folgen Psychotherapien und sozialmedizinische Begutachtungen. Mit 39 Jahren beginnt Remco eine Hormontherapie und unterzieht sich schließlich einer geschlechtsanpassenden Operation.
Die Autorin begleitet Remcos Entwicklung über zwei Jahre mit Tonaufnahmen und eigenen Tagebuchaufzeichnungen. Durch die Begegnungen mit dem Transmann erschließt sich ihr allmählich eine neue, anfangs noch völlig fremde Welt. Für Remco ist es eine Zeit des Wandels, in der ihm Barthaare wachsen, sein Oberkörper muskulös und seine Stimme tief werden. Nur seine Liebe zur Musik bleibt unverändert.
Produktion: DLF/NDR 2015