Schon als Teenager hatte der Trompeter Clifford Brown Größen wie Dizzy Gillespie und Charlie Parker verblüfft. Sein Einfallsreichtum machte ihn zu einem der aufregendsten Solisten seiner Zeit. Mit Stücken wie "Joy Spring" und "Daahoud" hatte er zeitlose Kompositionen zum Jazzrepertoire beigesteuert und trieb den im Werden begriffenen Stil Hard Bop voran. 1956 schien dem damals 25jährigen "Brownie" die Zukunft des Jazz zu gehören. Doch auf der Fahrt zum einem Konzert verunglückte er tödlich. Benny Golsons ergreifende Hommage "I Remember Clifford" wurde bald darauf zu einem Jazz-Standard.
Weiteres Thema: Herbst-Poesie im Jazz
Der Klassiker "Autum Leaves" markiert nur die Spitze des Eisbergs: Explizite Bezüge auf den Herbst sind im Jazz weit verbreitet. Ob es dunstige, neblige Morgen sind oder die hellen Tage des "Goldenen Oktober" - viele Facetten der Jahreszeit fanden in Kompositionen und ganzen Alben musikalischen Niederschlag. Die Radionacht Jazz schlägt einen Bogen vom "Autumn in New York", das nach langem Dornröschenschlaf zum Jazz-Standard wurde, über die kontemplativen Klänge eines Ralph Towner oder Rainer Brüninghaus und Charlie Marianos "October" bis hin zur Musik des Norwegers Terje Rypdal, dessen widerborstige und doch fließende Klangmalereien wie akustische Pendants flackernder Polarlichter wirken können.