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Radsport
"Diese neue Generation scheint mir sogar sauber zu sein"

Der einstige ZDF-Reporter Klaus Angermann fordert wieder mehr Radsport-Übertragungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. "Das sind wir der neuen Generation schuldig."

Klaus Angermann im Gespräch mit Moritz Küpper | 06.07.2014
    "Es dürfen nicht noch Jahre vergehen, bis die neue Radsport-Generation und ihre Leistung in der Öffentlichkeit entsprechend gewürdigt werden", sagt Klaus Angermann. Nach 40 Jahren als Reporter bei der Tour de France bleibe etwas im Herzen zurück. Deshalb habe er gemeinsam mit Herbert Watterott einen Brief geschrieben.
    Von den "schon etwas heftigen Schummeleien oder Betrügereien haben wir nichts gewusst, in diesem Ausmaß schon einmal gar nicht." Angermann ergänzt aber, "diese Generation scheint mir, so glaube ich, sogar sauber zu sein." Auch in anderen Ländern habe es Dopingfälle gegeben, trotzdem stünden hunderttausende Fans jeden Tag an der Strecke. Daher sei man es der Gegenwart schuldig, darüber zu berichten, "vor allen Dingen, wenn man weiß, dass in anderen Sportarten auch ganz heftig zur Sache gegangen wurde und noch gegangen wird." Ihm fielen dabei vor allem Leichtathletik und Reiten sehr ins Auge, so Angermann.
    Insgesamt beobachtet er, dass der Spagat zwischen journalistischer Berichterstattung und der Vermarktung einer Sportart wird immer größer und anstrengender für alle werde. Das liege auch an der Erwartungshaltung von Zuschauern und Sponsoren. "Schon seit Jahrzehnten sind wir mit einer 10,2 über 100 Meter nicht mehr zufrieden."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 6. Januar 2015 als Audio-on-demand abrufen.