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Radsport
Verband will gegen "Motor-Doping" hart durchgreifen

Im Radsport verschaffen sich vereinzelt Fahrer Vorteile mit kleinen Motoren im Rad - "Motordoping" hat sich als Begriff dafür etabliert. Jetzt versucht der Verband, der Betrugsmethode mit neuen Technologien Herr zu werden.

Von Tom Mustroph | 09.02.2016
    Massensprint bei der Tour de France
    Massensprint bei der Tour de France (picture alliance /dpa / Dirk Waem)
    Der Kampf gegen Technik-Doping steht bei der UCI bereits länger auf der Agenda. Aufgeschreckt durch den aktuellen Fall einer belgischen Fahrerin, die bei Cross-WM mit einem Hilfsmotor erwischt wurde, sagte UCI-Präsident Brian Cookson:
    "Viele Leuten haben gedacht, dass sei kein ernsthaftes Problem. Offensichtlich ist es das doch. Nun, da wir das erste Beispiel im Rennen hatten, warten wir auf die Auswertungen. Ganz klar ist das eine Bedrohung unseres Sports."
    Motordoping "Bedrohung des Sports"
    Cookson will daher dem Betrug mit Hilfsmotoren entschieden entgegenwirken. Und zwar mit Hilfe von Technologien, die wiederum diese unerlaubten Hilfen aufspüren sollen.
    "Wir suchen und erproben neue Detektiermethoden, die weniger invasiv sind, so dass man das Rad nicht auseinandernehmen muss. Wir werden mehr Räder vor dem Start überprüfen. Und wenn es notwendig sein sollte, jedes einzelne Rad jedes einzelnen Fahrers in jedem Rennen und auch alle Ersatzräder zu überprüfen, dann müssen wir das tun. "
    Untersuchungen im Notfall bei allen Fahrern
    Auf die Frage, ob der Verband sich das überhaupt leisten könne, sagte Cooksen:
    "Die Technologie, die wir entwickeln, ist recht preiswert. Sie ist auch leicht einzusetzen. Und sie erlaubt uns, wie wir das schon bei der Cross-WM gesehen haben, mehr Räder zu analysieren. Und wenn wir dann etwas Verdächtiges entdecken, dann werden wir dem Verdacht besonders nachgehen."
    Der Fall der Belgierin Femke van den Driessche, die beim Cross-Rennen mit einem Motor erwischt wurde, liegt nun bei der Disziplinar-Kommission der UCI.