Dirigieren lernte Rafael Payare zunächst in Venezuela bei José Antonio Abreu im Ausbildungsprogramm "El Sistema". Schon als Hornist im Orchester musste er mit Lampenfieber und den Überraschungen des Musikerlebens klarkommen, das hilft ihm nun sowohl bei der Orchesterleitung als auch in den Unwägbarkeiten der Coronakrise. Im Januar dirigierte er mehrere Konzerte ohne Publikum in Montréal, deren stilistische Bandbreite von sinfonischen Dichtungen aus seiner Heimat bis zu Schwergewichten der deutschen Romantik reichte. Während Antonio Estévez die Stimmung eines Sommermittags mit flirrender Hitze und geheimnisvollen Vogelrufen gestaltet, setzen Maurice Ravel und Sofia Gubaidulina märchenhafte Geschichten vollkommen unterschiedlich in Töne. Alle Werke vereint jedoch eine große Freude an Klangfarben, während Johannes Brahms dem Dirigenten auch die Belebung der musikalischen Großform abverlangt. Lauter Gelegenheiten für Rafael Payare, sein Können unter Beweis zu stellen.
Hector Berlioz
"Le Carnaval romain", op. 9
"Le Carnaval romain", op. 9
Sofia Gubaidulina
"Fairytale Poem" für Orchester
"Fairytale Poem" für Orchester
Antonio Estévez
"Mediodía en el Llano" für Orchester
"Mediodía en el Llano" für Orchester
Maurice Ravel
"Ma mère l’oye." Suite für Orchester
"Ma mère l’oye." Suite für Orchester
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Orchestre symphonique de Montréal
Leitung: Rafael Payare
Leitung: Rafael Payare
Aufnahmen vom 10., 13. und 18. Januar 2021 aus der Maison symphonique de Montréal