Mittwoch, 24. April 2024

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Rafael Payare dirigiert das OSM
Musikalische Visitenkarte

Das Orchestre symphonique de Montréal ist das renommierteste Orchester Kanadas. 2022 tritt der junge venezolanische Dirigent Rafael Payare dort die Nachfolge von Kent Nagano als Chefdirigent an. Drei Konzerte Anfang Januar zeigen, dass die gemeinsame musikalische Reise mit Payare hochspannend werden dürfte.

Am Mikrofon: Uwe Friedrich | 23.05.2021
    Rafael Payare dirigiert mit viel Elan ein Orchester
    Der venezolanische Dirigent Rafael Payare lebt in Berlin. (Antoine Saito)
    Dirigieren lernte Rafael Payare zunächst in Venezuela bei José Antonio Abreu im Ausbildungsprogramm "El Sistema". Schon als Hornist im Orchester musste er mit Lampenfieber und den Überraschungen des Musikerlebens klarkommen, das hilft ihm nun sowohl bei der Orchesterleitung als auch in den Unwägbarkeiten der Coronakrise. Im Januar dirigierte er mehrere Konzerte ohne Publikum in Montréal, deren stilistische Bandbreite von sinfonischen Dichtungen aus seiner Heimat bis zu Schwergewichten der deutschen Romantik reichte. Während Antonio Estévez die Stimmung eines Sommermittags mit flirrender Hitze und geheimnisvollen Vogelrufen gestaltet, setzen Maurice Ravel und Sofia Gubaidulina märchenhafte Geschichten vollkommen unterschiedlich in Töne. Alle Werke vereint jedoch eine große Freude an Klangfarben, während Johannes Brahms dem Dirigenten auch die Belebung der musikalischen Großform abverlangt. Lauter Gelegenheiten für Rafael Payare, sein Können unter Beweis zu stellen.
    Hector Berlioz
    "Le Carnaval romain", op. 9
    Sofia Gubaidulina
    "Fairytale Poem" für Orchester
    Antonio Estévez
    "Mediodía en el Llano" für Orchester
    Maurice Ravel
    "Ma mère l’oye." Suite für Orchester
    Johannes Brahms
    Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
    Orchestre symphonique de Montréal
    Leitung: Rafael Payare
    Aufnahmen vom 10., 13. und 18. Januar 2021 aus der Maison symphonique de Montréal