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Raumfahrt in der Lüneburger Heide

Wenn es um die Anfänge der Raketentechnik geht, denken viele sofort an Peenemünde und Wernher von Braun. Tatsächlich aber gab es das "Raketenflugtechnische Forschungsinstitut" nahe dem Ort Trauen in der Lüneburger Heide schon viel früher.

Von Dirk Lorenzen |
    Seit 1935 führte dort der legendäre Ingenieur Eugen Sänger Triebwerkstests durch - er träumte von einem wiederverwendbaren Raketenflugzeug. Doch Sängers Projekte wurden im Zweiten Weltkrieg als unwichtig eingestellt.

    In den 60er Jahren erhielt das Forschungszentrum eine zweite Chance. Damals fanden in Trauen die Tests der in Deutschland gebauten Oberstufe der Europarakete statt. Doch vier Fehlstarts gleich zu Beginn des Projekts bereiteten der Europarakete ein schnelles Ende.

    Derzeit beginnt am Raketenzentrum Trauen, das seit Langem zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gehört, der dritte Frühling. Das DLR und das Land Niedersachsen investieren Millionen in eine Modernisierung des Standorts und in neue Laborgebäude.

    In Trauen stehen bald wieder Triebwerkstests auf dem Programm. Dieses Mal für die geplante Weiterentwicklung der Ariane-5-Rakete. Die Oberstufe der Ariane stammt von der Firma Astrium in Bremen, die die Anlagen in der Lüneburger Heide ebenfalls nutzen wird.

    Zuletzt drehte sich dort die Forschung vor allem um Fluglärm und Brandschutz. Jetzt aber kehrt einer der traditionsreichsten Raumfahrtstandorte weltweit zurück zu seinen Wurzeln: Peenemünde ist längst nur noch Museum - doch in Trauen arbeitet man wieder an modernsten Raketen.

    Der Standort Trauen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt

    Bericht über die Geschichte des Raketenforschungszentrums Trauen

    Trauen, einer der Standorte des Raumfahrtunternehmens Astrium