Reading, Thinking, Looking

Eine Begegnung mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt

Die US-amerikanische Schriftstellerin Siri Hustvedt posiert am 15. November 2011 in Barcelona.
Die US-amerikanische Schriftstellerin Siri Hustvedt © picture alliance / dpa / Alejandro Garcia
Von Janko Hanushevsky · 04.03.2016
Wie sehen, wie erinnern, wie fühlen wir? Was bedeutet es, zu schlafen, zu träumen und zu sprechen? Es sind existenzielle Fragen, denen sich die Schriftstellerin Siri Hustvedt in ihrem essayistischen Werk widmet. Sie hat sich mit Neurowissenschaften, Philosophie, Psychoanalyse und Bildender Kunst auseinandergesetzt.
"Ich glaube nicht", sagt sie, "dass man den Menschen aus der Perspektive einer einzigen Disziplin heraus verstehen kann." Sich selbst bezeichnet sie als streunende Intellektuelle, kultiviert den Status der Außenseiterin, die zwischen den Disziplinen steht und nirgendwo dazugehört.
Hustvedt wurde 1955 in einer Kleinstadt in Minnesota geboren. Die Mutter war eine Immigrantin aus Norwegen, der Vater ein norwegischer Amerikaner. "Wir haben dazugehört und irgendwie auch nicht". Schon am Anfang steht die Erfahrung des Fremdseins in der vertrauten Umgebung, die Sehnsucht nach dem "Anderswo".
Als junge Frau wagt sie den Sprung nach New York. Dort lernt sie den unbekannten Dichter Paul Auster kennen, mit dem sie seit über 30 Jahren verheiratet ist.
Warum sie schreibt? "Ich bin angetrieben von einer tiefen Neugier, was es heißt, ein Mensch zu sein."
Produktion: DLF/BR 2016