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Recht und...

Wir leben schließlich in einem Rechtsstaat! rufen Politiker gern zu gegebenen Anlässen. Das klingt dem Bürger mitunter hohl. Bis er sich in konfliktreicher Lage selbst damit tröstet: Glücklicherweise leben wir in einem Rechtsstaat!

Von Dieter Simon | 07.01.2007
    Wo der Politiker eine Staatsform meint, denkt der Bürger an sein Recht vor dem Gesetz. Er denkt: Gerechtigkeit. Und: mein Anwalt! Aber seine Lebenserfahrung sagt ihm auch: Vorsicht! Recht haben und es bekommen ist zweierlei! Schließlich fürchtet der Laie die Sprache von Rechtstexten als allgemein und kompliziert zugleich, und die Redeweise der Juristen klingt im Alltag leider nie so wie in amerikanischen Filmen. Eher trocken.

    Wir leben in einem Rechtsstaat, aber auch ein verrechtlichtes Leben. Da lohnt es sich, einen Schritt zurück zu treten und einige - scheinbare -Tatsachen des Rechts in ihrer Entstehungsgeschichte zu betrachten.

    Wie verhalten sich Recht und Gerechtigkeit zueinander? Warum ist die Sprache des Rechts so unverständlich? Und weshalb scheuen sich Juristen vor Rhetorik?

    Der Rechtshistoriker und -philosoph Dieter Simon denkt in drei Essays einer Reihe "Recht und..." öffentlich darüber nach.