Rechts-Alternative im Reichstag

Im Käfig der Worte

Die AfD Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Alexander Gauland geben der Presse ein Interview.
Die AfD tagt nach der Bundestagswahl 2017 erstmals im Bundestag © Deutschlandradio / Tom Schimmeck
Von Tom Schimmeck · 08.12.2017
Berlin, 24. September 2017: Im blauen Discolicht eines Clubs am Alexanderplatz feiert die Alternative für Deutschland ihren Erfolg bei der Bundestagswahl. Vor der Tür skandiert eine Menschenmenge: "Ganz Berlin hasst die AfD."
Zwei Tage später rückt die neue, fast 100 Köpfe starke Rechtsfraktion in das Reichstagsgebäude ein, spricht vor provisorisch errichteten blauen Stellwänden in einen Wald von Mikrofonen.
Manch Journalist fühlt sich wie ein Hund, der an einem neuen Knochen jagt. Und fragt sich: Was habe ich dazu beigetragen? Ist das auch mein blaues Wunder? Während die Büros der Neuen im Bundestag eingeräumt werden, ist auf den Fluren der Meinungsführer viel von Krisen die Rede: vom Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust der Politik - Medien inklusive, von Wut und Ohnmacht in Zeiten von Postdemokratie und Populismus, von einer drohenden Verrohung von Sprache und Demokratie, von Volkes Stimme und Stimmungen.
Wir müssen sie verstehen und auffangen, sagen die einen. Wir müssen dagegen aufstehen und sie bekämpfen, die anderen. Doch wer ist hier Volk? Und wer sind eigentlich wir?

Produktion: Dlf 2017