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Regionalmacht und Spielball der Interessen

Spenden für Pakistan - viele Menschen haben dabei gemischte Gefühle. Zu groß ist die Angst, den Terrorismus zu unterstützen. Doch inwieweit entspricht unsere Angst der Realität?

Von Priya Esselborn | 02.09.2010
    Vielen erscheint Pakistan als unberechenbare Nuklearmacht, in der religiöse Fanatiker immer mächtiger werden, korrupt, ein idealer Rückzugsort für Taliban und Terroristen, die in den unwegsamen Bergregionen mit ihren archaischen und feudalistischen Stammesstrukturen Unterstützung finden. Der pakistanische Politikwissenschaftler Sarwar Bari aus Islamabad zeigt Verständnis für diese einseitige Sichtweise. Doch Pakistan ist nicht allein an diesem Image schuld:

    "Ich denke, dass Pakistan in so einem schlechten Licht gesehen wird, begann nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Unsere Führung, die Mullahs, die Großgrundbesitzer, die Stammesältesten, unser Geheimdienst ISI – sie alle tragen Mitschuld. Doch eigentlich ist die gesamte Welt an der Misere schuld. Die Mujahideen in Afghanistan haben nicht nur wir, sondern auch Länder wie die USA, Großbritannien und China lange unterstützt, um gegen die Russen zu kämpfen. Ich habe schon in den 1980 er Jahren gesagt, dass dieses Spiel, das der damalige pakistanische Präsident Zia-ul-Haq begonnen hat, nicht gut ausgehen wird. Und es ist nicht gut ausgegangen."

    Tatsächlich ist die Islamische Republik Pakistan heute ein Frontstaat im sogenannten Kampf gegen den Terror. Das Land sichert für die Nato-Truppen in Afghanistan mit 140 000 Soldaten die Grenze zwischen beiden Ländern, stellt die Logistik und teilt seine Geheimdienstinformationen. Rund
    30 000 Pakistaner haben in diesem Kampf schon ihr Leben gelassen.

    Die Bürger Pakistans sehen sich als Opfer in einem Krieg, der nicht der ihre ist. Sie verwünschen ihre verschiedenen Regierungen, die eine nach der anderen die unheilvolle Allianz mit dem Westen vorangetrieben haben und so in ihren Augen erst den Nährboden für terroristische Organisationen geschaffen haben. Äußerungen, wie die des britischen Premierministers David Cameron, halten sie vor diesem Hintergrund für zynisch und verlogen:

    "Niemand hat Zweifel daran, noch nicht einmal die pakistanische Regierung, dass es in Pakistan terroristische Organisationen gab und gibt und dass man gegen diese Organisationen vorgehen und sie auslöschen muss."

    Wie aber steht es mit den angeblichen Sympathien der Pakistanis für militante, islamische Lehren? Muhammad Amir Rana leitet das Pakistan Institute for Peace Studies in Islamabad. Der ausgewiesene Taliban-Experte betont, dass laut Umfragen mehr als 85 Prozent der Pakistaner nichts mit den radikal-islamischen Taliban oder mit anderen terroristischen Gruppierungen zu tun haben wollen. Obwohl gefährlich, stellten die Taliban in Pakistan nur eine kleine Minderheit, meint Rana. Viele von ihnen sind Paschtunen, und die sind nur eine Volksgruppe von vielen im Land.

    "Wenn ich mir die Taliban in Pakistan anschaue, dann komme ich zu dem Schluss, dass sie weder die Machtmittel noch die Unterstützung besitzen, um die Regierung zu stürzen. Doch wenn es um ihre Philosophie, ihre Agenda geht, dann herrscht in der pakistanischen Gesellschaft Verwirrung. Denn mit dem Thema Islamisierung, mit der Überzeugung, dass der Alltag nach den Prinzipien des Islam gelebt und gestaltet werden muss, könnten sich viele durchaus identifizieren. Doch dafür brauchen sie nicht die Taliban. Denn die Art und Weise, mit der sie ihre Philosophie zu verwirklichen suchen, schreckt sie eher ab."

    Die meisten Pakistaner sehnen sich nach Frieden, Stabilität und Entwicklung. Jüngsten Zahlen der Vereinten Nationen zufolge leben 23 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze, etwa 40 Prozent sind unterernährt. Pakistans Machtgewinn in der Weltpolitik, die Milliardenhilfen als Gegenleistung für Pakistans Treue und Zuverlässigkeit interessieren die Menschen nicht. Ihr Kampf findet im Alltag statt und ist ein Kampf ums Überleben.

    "Unsere Regierung ist an allem schuld, unsere Armee. Sie haben den Krieg in unser Land geholt, weil sie sich in alles eingemischt haben. Und dann flüchten sie einfach. Wie Präsident Musharraf. Und Zardari wird es morgen genauso machen. So war es immer."

    "Sagen Sie mir, was wir in diesem Land nicht haben. Wir haben Kohlevorkommen, Öl und einen Zugang zum Meer. Das ist viel mehr als das, was eine Regierung braucht, um ein Land zu entwickeln. Doch unsere Führung hat keine Ahnung und versteht nicht, wie viel wir doch eigentlich besitzen."

    Es ist Pakistans geopolitische Lage, die das kleine Land mit seinen 170 Millionen Einwohnern zum Spielball der Interessen gemacht hat. Pakistan grenzt an Afghanistan und den Iran im Westen, an Indien im Osten und China im Nordosten. Die Region, in der das heutige Pakistan liegt, ist seit jeher ein Knotenpunkt zwischen Süd- und Zentralasien und dem Nahen Osten; und Karachi ist eine wichtige Hafenstadt, unterstreicht der Politikwissenschaftler Sarwar Bari:

    "Die strategische Bedeutung Pakistans ist immens. Wenn die alten Routen der Seidenstraße wieder aktiviert werden, die Infrastruktur verbessert wird, dann hat auch China einen direkten Zugang zum Nahen Osten. Ich verstehe Pakistan als ein Opfer seiner besonderen geopolitischen Lage. Die Bedeutung Pakistans wird durch die Erschließung von neuen Märkten noch wachsen. China will sich weiter ausdehnen. Doch der Westen wird aus ideologischen Gründen eher Indien unterstützen, die zweite große Wirtschaftsmacht in der Region. Es ist ein Kampf, der mit harten Bandagen geführt wird."

    Die Situation sei verzwickt, äußert die renommierte Pakistan-Expertin Savita Pande von der Jawaharlal-Nehru-Universität in Neu Delhi. Eigentlich habe Pakistan eine exzellente wirtschaftliche Ausgangslage. Doch das Land werde immer wieder zwischen den unterschiedlichen weltpolitischen Interessen aufgerieben.

    1979 marschierten sowjetische Truppen auf Drängen der damaligen afghanischen Führung in Afghanistan ein. Ihr Ziel: den Bürgerkrieg im Land zu beenden und den Kommunismus im Land zu zementieren. Für die USA gab es zu Hochzeiten des Kalten Krieges nur eine Chance: Sie mussten vor allem mithilfe Pakistans die Widerstandsbewegungen stärken, um die Sowjets aus der Region zurückzudrängen. Finanzielle Unterstützung für dieses Vorhaben kam aus Saudi-Arabien. Dies war im Interesse Pakistans.

    Auf der anderen Seite sind die ehemalige Sowjetunion, das heutige Russland und Indien, Pakistans Erzfeind, enge Partner. 1989 verließen die letzten sowjetischen Truppen Afghanistan. Doch dem Krieg mit Moskau folgte ein neuer Bürgerkrieg. Die Machtübernahme der Taliban Mitte der 1990er Jahre sahen auch die USA zunächst als stabilisierenden Faktor. Dennoch halfen sie nicht beim Wiederaufbau des zerbombten Landes, Pakistan und Saudi-Arabien indes schon. Das Taliban-Regime erkannten übrigens nur drei Länder an: die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Pakistan, so Pakistanexpertin Pande:

    "Wenn man sich die Geschichte der afghanisch-pakistanischen Beziehungen anschaut, dann gab es außer zu Zeiten des Taliban-Regimes keine freundschaftlichen Beziehungen. Zwei Punkte sind seit jeher kritisch: die Frage, wo die Grenze zwischen beiden Ländern genau verläuft, die sogenannte Durand Linie, und die Frage der Errichtung eines sogenannten Paschtunenstamm, für die im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan lebenden Paschtunen. Doch Pakistan konnte die Probleme nicht lösen, obwohl es auch aus diesem Grund das Taliban-Regime unterstützt hatte."

    Seit 2001 steht Pakistan vor einem neuen Dilemma. Mit dem Einmarsch der US-geführten Nato-Truppen in Afghanistan und dem Ende der Schreckensherrschaft der Taliban mussten die pakistanische Regierung unter dem ehemaligen General Pervez Musharraf und die Armee gegen eben jene Bewegungen und Gruppen vorgehen, die sie länger als zwei Jahrzehnte unterstützt hatten.

    Im Kampf gegen den Terror avancierte Pakistan zum engsten Verbündeten der USA. Pakistans Führung verlor innenpolitisch vollends ihre Glaubwürdigkeit. Bis heute halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach die Regierung ein doppeltes Spiel spielt und beispielsweise zulässt, dass der Geheimdienst weiterhin enge Kontakte zu terroristischen Gruppen unterhält.

    "Weg mit Musharraf, weg. Wer ein Freund Amerikas ist, ist ein Vaterlandsverräter. Weg mit Musharraf."

    Ob in der Hauptstadt Islamabad, in Lahore oder in Karachi- wegen seines prowestlichen Kurses gingen die Menschen gegen den damaligen Präsidenten Musharraf auf die Straße. Musharraf wurde zur Hassfigur einer ganzen Nation. Und seinem Nachfolger Asif Ali Zardari ergeht es nicht besser. Zudem gilt Zardari seit Beginn seiner politischen Karriere als "Mr. 10 Percent". Seine Kritiker werfen ihm nämlich vor, 90 Prozent aller Gelder in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben.

    Erst kürzlich veröffentlichte das pakistanische Finanzministerium eine Studie. Sie belegt, dass Pakistan im Antiterrorkampf seit 2001 bisher 43 Milliarden US-Dollar ausgegeben hat. Geld, das an anderer Stelle fehlt und das dem Land viel von seinem Wirtschaftswachstum genommen hat. Allein im Budget des Finanzjahres 2010-2011 stiegen die Verteidigungsausgaben noch einmal um 31 Prozent. Viele halten das für unverantwortlich.

    Dieser Mann spricht aus, was viele denken.

    "Alles, was in Afghanistan geschieht, wird von den Amerikanern aus Pakistan gesteuert. Sie wollen Afghanistan kontrollieren und benutzen uns dafür. Egal, ob es um unseren Präsidenten oder andere Institutionen geht, alles läuft so, wie die Amerikaner sich das wünschen."

    7,5 Milliarden US-Dollar sagte US-Außenministerin Hillary Clinton den Menschen in Pakistan bei ihrem Besuch wenige Wochen vor der verheerenden Flutkatastrophe zu. Washington wolle damit zeigen, dass die USA ihren Verbündeten nicht nur im Kampf gegen Terroristen und Extremisten zur Seite stehen, betonte Clinton.
    "Wirtschaftliche Reformen, Steuerreformen, die Energiekrise überwinden - all das hat die pakistanische Regierung geschafft. Nun müssen wir mit unseren Diskussionen fortfahren und Maßnahmen ergreifen, um unsere gemeinsamen Ziele, nämlich eine Verbesserung des Alltages der Menschen, zu erreichen."

    Viele Pakistaner äußern, dass die Amerikaner die Probleme mit Geld zu lösen versuchen, die ihr Land OHNE Amerikaner gar nicht hätte. Und nur ein Bruchteil dieses Geldes kommt auch wirklich bei den Menschen an.

    Der Grund: Pakistan ist ein in viele kleine Machtzentren zersplitterter Staat, immer kurz davor zu implodieren. Zusammengehalten werden die unterschiedlichen Kräfte durch Korruption und Nepotismus. Regierung, Armee und der Geheimdienst ISI arbeiten öfter gegeneinander als miteinander, erklärt der Sicherheitsexperte Muhammad Amir Rana. Dabei genieße die Armee noch das größte Vertrauen der Menschen, da sie bei großen Katastrophen zum Beispiel als erste zur Stelle sei.

    Auch die immer enger werdenden Beziehungen zwischen den USA und Indien machen Pakistan zu schaffen. Im Juli 2005 handelten der indische Premier Manmohan Singh und der amerikanische Präsident George W. Bush die Eckpfeiler eines von beiden Seiten als historisch bezeichneten Nuklear-Abkommens aus. Damit erkannten die USA Indien de facto als Atommacht an, obwohl Indien nie dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten war.

    Indien genießt damit ein Privileg, das der Atommacht Pakistan bis heute verwehrt blieb, das aber den atomaren Ehrgeiz Pakistans weiter anspornt. Hinzu kommt, dass Indien der Regierung von Hamid Karzai kräftig beim Wiederaufbau in Afghanistan unter die Arme greift, was in Pakistan Misstrauen weckt.

    Drei Kriege haben Indien und Pakistan bereits gegeneinander geführt, seit Großbritannien die beiden Länder 1947 in die Unabhängigkeit entließ. Oft ist von ungleichen Brüdern die Rede. Der eine- Indien- groß, strahlend und umworben, und der andere- Pakistan- klein, hässlich und ungeliebt.

    Dies spiegelt auch die Politik der Europäischen Union wider. Die EU ging bereits 2004 mit Indien eine strategische Partnerschaft ein, mit China sogar noch früher. Doch erst 2009 kam es zu einer vorsichtigen Annäherung an Pakistan, beim ersten EU-Pakistan-Gipfel. Finanzielle Hilfen und politische Unterstützung wurden an große Erwartungen geknüpft, die die damalige Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner so formulierte:

    "Als Gegenleistung wollen wir, dass Pakistan den Kampf gegen den Terrorismus sehr ernst nimmt. Wir erwarten aber auch, dass es einiges selbst tut, nämlich in allen Bereichen guter Regierungsführung, und dass wir mit Pakistan in Bildungsfragen zusammenarbeiten. Pakistan muss das alles so ernst nehmen, wie wir selbst es auch tun."

    Pakistan hat in den letzten Jahren viel dazugelernt. Die pakistanische Führung weiß genau, dass das Interesse der Europäischen Union ohne den Afghanistan-Konflikt wohl kaum so groß wäre. Eine ganze Reihe von europäischen Staaten haben in Afghanistan Truppen stationiert.

    Doch Pakistan sieht sich schon lange nicht mehr nur als Hilfsempfänger. Und so forderte der pakistanische Premierminister Yousuf Raza Gilani auch selbstbewusst, dass die EU ihre Märkte für pakistanische Waren öffnen müsse. Die Verhandlungen gerieten damit erst einmal ins Stocken. Pakistan aber hatte sein Ziel erreicht: Denn mit seinen deutlichen Äußerungen wollte es prüfen, wie nachhaltig das Interesse der EU an Pakistan wirklich ist.

    Wie ausgeschlossen die EU tatsächlich von den Geschehnissen in Südasien ist, zeigt exemplarisch der indisch-pakistanische Konflikt. Außer Appellen hat die EU nichts anzubieten. Und Deutschland verfügt über keine schlüssige Strategie für die Region. Alleine und ohne fremde Hilfe werden sich die beiden Kontrahenten nur schwer näher kommen können.

    Das Tragische dabei: Die Menschen auf beiden Seiten der Grenze sprechen fast dieselbe Sprache und haben viele kulturelle Gemeinsamkeiten. Der jetzige Premierminister Indiens, Manmohan Singh, wurde im heutigen Pakistan geboren. Der ehemalige pakistanische Präsident Pervez Musharraf in Neu Delhi.

    Derzeit stehen fast 30 Prozent der Fläche Pakistans wegen der schlimmsten Fluten in der Geschichte des Landes unter Wasser. Und doch zögerte Pakistan eine ganze Woche lang, das indische Angebot von fünf Millionen Dollar Soforthilfe anzunehmen. Erst nachdem die USA Druck auf Pakistan ausgeübt hatten, bedankte sich die pakistanische Führung artig beim Nachbarn und versandte fünf Kisten Mangos nach Neu Delhi. Politikwissenschaftler Sajjad Naseer aus Lahore erklärt die Gründe:

    "Dieses Zögern hat etwas mit nationalem Stolz zu tun. Die pakistanische Regierung muss an die politischen Konsequenzen denken. Sie ist geschwächt. Die Medien diskutieren gerade ihre Glaubwürdigkeit und die schlechte Regierungsführung. In einem solchen Moment auch noch Hilfe von Indien anzunehmen, könnte ihr Ansehen weiter gefährden."

    Dabei haben sich die beiden Atommächte Indien und Pakistan trotz aller Spannungen immer wieder gegenseitig bei der Bewältigung von Naturkatastrophen geholfen.

    Seit den Anschlägen auf die Finanzmetropole Mumbai im November 2008 liegt der Friedensprozess allerdings wieder auf Eis. Daher seien selbst kleine Gesten wichtig, betont Sajjad Naseer:

    "Man darf nicht vergessen, dass die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan auf zwei Ebenen betrachtet werden müssen. Die Beziehungen von Regierung zu Regierung unterliegen gewissen Zwängen. Doch dann gibt es auch die Beziehungen zwischen den Menschen. Letzte Woche sammelten indische Journalisten in Lahore Spenden für die Flutopfer. Nur wenn diese Bewegungen stärker werden, dann können sie auf ihre jeweiligen Regierungen Druck ausüben, nach Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Beziehungen zu suchen."

    Auch die Menschen in Pakistan stehen Indiens Hilfe positiv gegenüber. Fruchtet die Disaster-Diplomatie im Angesicht der Katastrophe?

    "Wir nehmen Hilfe aus der ganzen Welt an, warum denn dann nicht aus Indien? Das sollte doch eigentlich kein so großes Problem sein."

    "Indien ist unser Nachbar. Was ist denn so schlimm daran, wenn wir von unserem Nachbarn Hilfe annehmen?"

    "Irgendwann kann auch Indien in einer solchen Situation sein und dann helfen wir eben Indien. Das ist Menschlichkeit."

    Es sind viele Mosaiksteinchen, die Pakistans Dilemma verdeutlichen, wenn man sie nur zusammenfügt. Ist Pakistan nun ein Spielball der Interessen oder spielt es selbst mit in der Weltpolitik?

    Mit Blick auf Afghanistan ist Pakistan ein wichtiger Akteur: Afghanistan kann nur befriedet werden, wenn Pakistan mitspielt. Doch die pakistanische Führung selbst hat nur begrenzten Einfluss. Aber: Sie möchte auf jeden Fall ihre Macht sichern.

    Hinzu kommt Pakistans geopolitische Lage, die nicht nur in der direkten Nachbarschaft Begehrlichkeiten weckt, sondern weit darüber hinaus. Schließlich wurzeln die Konflikte so tief in der Vergangenheit, dass sie auf absehbare Zeit geradezu unlösbar erscheinen.