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Reportage Handchirurgie

Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung der Hohlhandfaszie die zur Krümmung der Finger führt, eine knotige Verdickung der Haut bewirkt und hauptsächlich bei Männern auftritt. Obwohl die Krankheit nicht unbedingt mit Schmerzen verbunden ist, muss häufig operiert werden.

Von Renate Rutta | 12.08.2008
    "Bei Herrn Ubber machen wir heute den zweiten Verbandswechsel, das ist Zustand nach einer Dupuytren-Operation."

    Dienstag, später Vormittag, Klinik für Plastische Chirurgie Campus Köln Merheim. Friedrich Ubber kommt zur Kontrolle zum Direktor der Klinik, Professor Gerald Spilker.

    "Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung der Hohlhandfaszie mit Krümmung der Finger, mit knotiger Verdickung der Haut, eigentlich hauptsächlich bei Männern bekannt. Und es muss operiert werden ab einem bestimmten Stadium 1 / 2, damit es nicht zu einer Kontraktur und zu festen Versteifungen im Bereich der Finger kommt.

    Dieses Dupuytren, das tritt irgendwann auf, es ist eine Erbkrankheit, man kriegt es vererbt oder nicht. Bei mir wars so und bei meinem Vater wars auch an beiden Händen, kenn es noch aus der Kindheit her und somit war das für mich nicht ganz fremd."

    Friedrich Ubber hatte zwar keine Schmerzen, aber der kleine Finger seiner linken Hand krümmte sich immer mehr, so dass er schließlich operiert werden musste.

    "Es wird immer unangenehmer, weil ja diese Verdickungen und diese Verkrümmungen der Finger – bei mir ist es der Einzelfinger, der kleine Finger gewesen – doch sehr hinderlich
    ist."

    Fast zwei Wochen ist die Operation nun her. Der Verband ist entfernt, Professor Spilker betrachtet die Hand.

    "Wir müssen darauf achten, dass die Hautschnitte, also die Dreiecke in der Zickzackschnittführung, dass die gut durchblutet sind, dass der Finger keine Anzeichen eines Infektes hat und dass insgesamt die Hand nicht anschwillt."

    Sterile Kompressen dienen als Unterlage, Friedrich Ubber legt seine Hand darauf. Dann nimmt Professor Spilker Schere und Pinzette und beginnt die Fäden zu ziehen.

    "Dann krieg ich mal Fadenset – ja –

    Plastikverpackung – einmal Sprühen bitte, Sprühen, das wird jetzt desinfiziert – die sind steril, leg ich drunter – ja – krieg ich noch a Licht von oben – ja – sieht aus wie kleine Spinnen,

    ja jetzt werden die einzelnen Fäden entfernt, die Wunde ist schön verheilt, völlig problemlos, tuts weh, Herr Ubber? – es zwickt ein bisschen – aber nicht, weil ich in die Hand schneide, es zwickt immer a bisserl, Schere, das ist natürlich ein mühsames Geschäft mit dem Fäden entfernen – st – man muss manchmal den Knoten, weil der reingewachsen ist, so ein bissel nach außen ziehen, um halt das durchgezogene Nahtmaterial zu entfernen und nicht den Knoten abzuschneiden – geht’s noch, Herr Ubber? – ja – Schere, heute abend dürfens in der Badewanne sitzen oder ein Handbad nehmen wie Sie wollen, dann gehen die Krusten hier ab, dann entsteht untendrunter eine ganz neue Haut. Und da kann auch ne kleine Kerbe entstehen, aber wie gesagt, es ist bestens zugeheilt.

    Frau Lange? – Herr Professor? – einfach ein bissel sauber machen noch und dann machen wir einen Schutzverband und dann schreiben wir Ihnen was auf, was für ein Handbad, einmal am Tag, das reicht, tun Sie die Hände abtupfen, ich geb Ihnen ein paar Kompressen mit – ja – und dann sehen wir uns in einer Woche wieder – und das bleibt offen? – ich würde tagsüber viel Luft dranlassen, wenn Sie aber Arbeit verrichten, wo Schmutz drankommen könnte, dann bitte einen Schutzverband oder einen Handschuh anziehen aber ansonsten bin ich ein Anhänger von möglichst viel Luft – ok – dann sehen wir uns nächste Woche Dienstag – ja – wunderbar – tschüß."