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Reportage
Implantat-Behandlung

Wer sich für Implantate beim Zahnersatz entscheidet, dem blüht meist keine angenehme Behandlung. Doch viele bevorzugen dauerhafte Lösungen wie diese. Zwei Patienten berichten.

Von Martin Winkelheide | 01.08.2017
    Ein geöffneter Frauenmund
    Die Implantat-Behandlung sei nicht angenehm, berichtet ein Patient. (dpa / picture alliance)
    Gerd Müller: "Ich glaube, das Schlimmste an der Behandlung habe ich hinter mir. Das ist eine große Behandlung gewesen, wenn ich das aus meiner Sicht beurteilen kann. Es ist eine Knochentransplantation vorgenommen worden, es ist eine Gewebetransplantation vorgenommen worden, um Altschäden zu verbessern. Gleichzeitig sind Implantate gesetzt worden, so dass das ein Behandlungszyklus war. Ich heiße Gerd Müller, bin 72 Jahre alt und wohne hier in der Umgebung von Aachen. Jetzt habe ich momentan ein Provisorium, und es wird wohl ausheilen müssen, und wir sind gerade dabei, an so einer Neben-Baustelle noch einige Defekte aufzuheben, das ist der Vorgang von heute."
    "Ein Implantat muss auch einheilen"
    Nizameddin Ayik: "Mein Name ist Nizameddin Ayik. Ich arbeite am Universitätsklinikum Aachen. So ein Implantat muss auch einheilen, das heißt in der Zeit, wo das die Einheilphase ist, kann man auch die anderen Sachen erledigen. Man muss nicht alles nach und nach machen, sondern kann vieles auch parallel nebenher laufen lassen. Das ist im Oberkiefer in der Front und im vorderen Seitenbereich. Wie wir es sagen, im hoch ästhetischen Bereich."
    Aber schon auch recht groß. Das umfasst …
    Nizameddin Ayik: "… zehn Zähne, allerdings nicht in zwei Einheiten, sondern es werden auch Einzelkronen sein. Eine viergliedrige Brücke und hier, was die Implantate angeht, auch eine viergliedrige Brücke. Da kann man vielleicht auch erahnen, wo die Implantate sitzen, dort, wo die metallisch durchschimmern. Das ist jetzt auf zwei Implantaten der Zahnersatz beziehungsweise die Brücke gelagert."
    Gerd Müller: "Ich war bei einem niedergelassenen Zahnarzt, der mir einen Lösungsvorschlag unterbreitet hat, der mir nicht behagte; mit dem Argument, dass meine Knochensubstanz zu schlecht sei, und damit eben eine herausnehmbare Lösung nur möglich wäre. Ich konnte es mir nicht so richtig vorstellen, weil ich denke, zwei bis dreimal so was aus dem Mund rauszunehmen pro Tag, das ist sicher nicht so sympathisch. Und das hat mir nicht behagt (…) Das war der Einstieg für eine Behandlung hier im Klinikum. Ich denke, dass wir demnächst an die endgültige Lösung rangehen, dass ich meine Brückelemente bekomme und die Kronen."
    Gerüstanprobe - damit es richtig passt
    Nizameddin Ayik: "Das wird mehrmals anprobiert, in einer sogenannten Gerüstanprobe, wo noch gar keine Verblendung drauf ist, um Fehlerquellen früh möglichst zu erkennen und die auszuschließen. Und nicht erst dann, wenn der Zahnersatz fertig ist."
    Gerd Müller: "Es war insgesamt nicht immer angenehm, die Behandlung, klar, aber es gab keine Komplikationen. Unangenehm war nach Entnahme des Gewebes: Viele Nähte im Mund, im Gaumen, das ist eine unangenehme Phase. Man hat das Gefühl, der ganze Gaumen sei verbrannt. Jetzt ist es noch nicht ganz verheilt, ich fühle diese Stelle immer noch als fremde Stelle, geschmacksmäßig ist das noch nicht so 100-prozentig, es fühlt sich auch immer noch ein wenig wie verbrannt an, aber es wird immer besser, und die Schwellung, die dort war, geht auch zurück, also ich bin sehr zufrieden eigentlich."