Revisited Forum neuer Musik 2012"…… ergo sum"
Auf der Suche nach dem tief im Unterbewusstsein Verwurzelten geraten auch Komponisten fast zwangläufig zu Themen wie Vergänglichkeit und Tod. In-Sun Cho und Jin-ah Ahn projizierten dies auf den Kontrabass. Bei Georg Katzer ringen Posaunen und Trommel darum, zu existieren und nicht zu schweigen.
- Kontrabassist Matthias Bauer und Komponistin In-Sun Cho im DLF Kammermusiksaal (Deutschlandradio/ Thomas Kujawinski)
Revisited Forum neuer Musik 2012 "All God’s Children"
Revisited Forum neuer Musik 2012 Gedankenfreiheit im Glauben
Revisited Forum neuer Musik 2012 Seligpreisung
Für Matthias Bauer ist der Kontrabass das perfekte Instrument, um fragile wie energiegeladene Klänge zu erzeugen. Der Berliner Jazzer, Performer und Komponisten folgt in seinen Auftritten Vinko Globokars Begriff der freien Form des Improvisierens.
Musik als eine Art religiöse Erfahrung
Wenn Bauer Musik "völlig aus sich selbst heraus fließen" zu lassen beginnt, scheint geradezu etwas Göttliches auf. Allerdings nicht im kirchlichen Gebrauch. Vielmehr gilt es für ihn, sich der "unmittelbaren Gegenwärtigkeit des Seins" zu nähern, was der vom Buddhismus faszinierte Musiker durchaus als "eine Art religiöse Erfahrung" empfindet.
Die beiden Südkoreanerinnen In-Sun Cho und Jin-Ah Ahn haben zwei höchst unterschiedliche Stücke für Matthias Bauer geschrieben - in ihnen spiegeln sich Tod und Vergänglichkeit. Zum Forums-Motto "Komponieren als Dialog mit Gott" komponierte auch Georg Katzer ein neues Ensemblewerk. In diesem vielleicht säkularsten Festivalbeitrag 2012 ging es darum, etwas zum Schweigen zu bringen, was zuvor akustisch wie ein Fels in der Brandung fungierte. Als Beitrag von DRadio Wissen kontrastierte das Duo Siyou Ngnoubamdjum & Hellmut Hattler mit Gospel-inspirierten Songs als Bekenntnis zur Lebensfreude.
In-Sun Cho
… Camino II"
Jin-Ah Ahn
Ban-Dal (UA)
Matthias Bauer, Kontrabass
Hattler/Ngnoubamdjum
"One"
Siyou Ngnoubamdjum, Stimme
Hellmut Hattler, E-Bass
Georg Katzer
…… ergo sum (UA)
ensemble 20/21
Leitung: David Smeyers
Aufnahmen vom 21. April 2012 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal