Donnerstag, 25. April 2024

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Ringen um den Decadal Survey
Der TÜV für die Astro-Forschung

In den USA läuft derzeit die Arbeit für den Decadal Survey Astro 2020. Dieser Bericht der Akademie der Wissenschaften setzt die Prioritäten der astronomischen Forschung für das kommende Jahrzehnt und darüber hinaus.

Von Dirk Lorenzen | 20.06.2019
Die Erforschung der Exoplaneten wird auch im kommenden Jahrzehnt einer der wichtigsten Teilbereiche der Astronomie sein (Animation)
Die Erforschung der Exoplaneten wird auch im kommenden Jahrzehnt einer der wichtigsten Teilbereiche der Astronomie sein (Animation) ((NASA/ESA/CNRS))
Das 18-köpfige Team muss alles abdecken: Forschungsprojekte bei verschiedenen Wellenlängen, vom Gamma- bis zum Radiobereich.Zur Begutachtung kommen Teleskope auf der Erde wie im Weltraum.
Es geht um Missionen großer Institutionen wie der NASA ebenso wie um Projekte kleinerer Universitäten, um Vorhaben von der Ost- und der Westküste der Vereinigten Staaten.
Das Team des Decadal Survey muss bewerten, was wissenschaftlich wichtig und wirtschaftlich durchführbar ist. Dabei wird es sich viele Feinde machen. Denn meist gibt es über hundert eingereichte Projekte. Aber bestenfalls zehn landen schließlich auf der Empfehlungsliste.
Siebte Decadal Survey wird in zwei Jahren vorliegen
Die US-Astronomen diskutieren gerade die Forschungsziele für die 2020er Jahre
Die US-Astronomen diskutieren gerade die Forschungsziele für die 2020er Jahre (Eso)
Beim Infrarotteleskop WFIRST, dem Röntgensatelliten Athena und dem Graviationswellenobservatorium LISA geht es nicht um eine Festlegung der Reihenfolge. Das Team soll lediglich bewerten, ob sie noch in die Forschungslandschaft passen und ob man Investitionen erhöhen, senken oder gar ganz streichen sollte.
Menschen in einer frühen Phase ihrer Forschungslaufbahn wird von einer Mitarbeit im Team abgeraten. Denn es gäbe die Gefahr, dass sich enttäuschte Antragsteller bei künftigen Bewerbungen von Mitarbeitern des Surveys rächen könnten. In knapp zwei Jahren wird der siebte Decadal Survey vorliegen – und festlegen, wo die US-Astronomie künftig nach den Sternen greift.