
Wer war Fausto Romitelli? Und was wollte er? Im Jahr 1963 in Norditalien nahe der slowenischen Grenze geboren, studierte er zunächst bei Franco Donatoni und später bei Hugues Dufourt und Gérard Grisey in Frankreich.
Seine Ausbildung war für ihn nur ein Ausgangspunkt: Immer auf der Suche nach Neuem und Unverbrauchten entwickelte er seine eigene, unverwechselbare Musiksprache. Er selbst nannte sie "obsessiv, repetitiv und visionär". Wie besessen forschte Romitelli nach erweiterten musikalischen Bewusstseinszuständen und wandelte klanglich am Abgrund.
Das internationale Symposium im April dieses Jahres an der Lübecker Musikhochschule gilt als erste wissenschaftliche Befassung mit Romitelli in Deutschland. Mit einem interdisziplinären Ansatz untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier Romitellis Kritik der Moderne, seine Klangästhetik und Kompositionstechnik. Den musikalischen Bogen spannten dabei zwei Konzerte inklusive der Uraufführung eines Frühwerks.