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Royale Vermählung
Hochzeit lässt Kassen klingeln

Die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle wird der britischen Wirtschaft in diesem Jahr einen Gewinn von über einer Milliarde Euro bescheren - wie eine Londoner Beratungsfirma errechnet hat. Und das trotz der hohen Kosten für Sicherheit.

Von Friedbert Meurer | 17.05.2018
    ARCHIV - 24.02.2018, Großbritannien, Windsor: Eine Tasse mit dem Abbild von Prinz Harry und Meghan Markle wird in einem Souvenir Shop zum Verkauf angeboten. Vor allem Touristen aus den USA gehören zu den besten Kunden in Andenkenläden.
    «Meghan-Effekt» lässt Kassen klingeln (picture alliance / dpa / Silvia Kusidlo)
    Prinz William gab 2011 seiner Verlobten Kate Middleton das Ja-Wort. Die Trauung fand in der St. Paul´s Kathedrale statt, da über 2.000 Gäste kamen und William Thronfolger Nummer zwei nach seinem Vater Charles ist. Prinz Harry muss sich mit der St. George´s Chapel in Windsor begnügen und 600 Gästen. Die Hochzeit am Samstag ist also deutlich eine Nummer kleiner, aber sie wird trotzdem erheblich teurer werden.
    Das liegt an dem gewaltigen Aufwand für die Sicherheit für die königliche Familie und für die Abertausende an Besuchern. Alleine für die Security muss der britische Steuerzahler 34 Millionen Euro hinstrecken. Die eigentliche Hochzeit kostet dagegen geradezu bescheidene zwei Millionen Euro.
    Diese Summe begleichen die Royals selbst, darunter das Brautkleid für dem Vernehmen nach umgerechnet 400.000 Euro. Das Kleid bezahlt Meghan Markle übrigens selbst, heißt es. Sie erhält es dafür angeblich auch deutlich günstiger, nämlich für nur 60.000 Euro. Der Designer gewährt ihr für den immensen Werbeeffekt einen erheblichen Rabatt.
    1.000 Pfund pro Nacht für eine Privatwohnung
    1981 heirateten Prinz Charles und Lady Diana Spencer. Eine dreiviertel Milliarde Menschen schaute live am Fernsehen zu. Auch diesmal dürften hunderte Millionen wieder einschalten - und den TV-Anstalten gute Quoten und Werbeeinnahmen bescheren, alleine in den USA 100 Millionen Dollar, schätzt man.
    Einer Studie der Londoner Beratungsfirma Brand Finance zufolge wird die Hochzeit von Harry und Meghan der britischen Wirtschaft einen Schub im Wert von etwa 1,2 Milliarden Euro geben. Unmittelbar am Wochenende selbst fließt erst einmal nicht so viel Geld in die Kassen. Es wurden kaum mehr Flüge gebucht, es reisen kaum mehr eigens Touristen nach Großbritannien - wohl aber Journalisten.
    Die Unterkunfts-Plattform Airbnb meldet für Windsor, dass dreimal so häufig wie sonst gebucht wird. Medienvertreter blättern locker 1.000 Pfund pro Nacht für eine Privatwohnung hin. Die Touristen, die das Geld bringen, werden dann im Lauf des Jahres in London erwartet. Die Hochzeit ist eine perfekte Hochglanzwerbung für den britischen Tourismus.
    Wirtschaftszuwachs royal - 10 Milliarden Euro pro Jahr
    Die Monarchie ist teuer, sagen ihre Gegner. In Wahrheit lässt sie Kassen klingeln. Brand Finance hat errechnet, dass die königliche Familie mit ihrem Prunk und Pomp der britischen Wirtschaft auf fünf Jahre berechnet einen Zuwachs von 50 Milliarden Euro beschert. Dem stehen Kosten von zwei Milliarden Euro gegenüber, darin auch die anstehende Renovierung des Buckingham Palasts. Die Kosten dafür von 400 Millionen Euro fallen über zehn Jahre verteilt an.
    Die Bilanz laut Studie lautet also:Für ein Pfund, das der britische Steuerzahler für die Royals spendiert, fließen 25 Pfund zurück an die Wirtschaft. Keine ganz schlechte Rendite.
    Der Countdown läuft also für eines der erfolgreichsten Unternehmen überhaupt. Den Royals wird ein Kapitalwert von 80 Milliarden Euro nachgesagt. Neben den 50 Milliarden, die sie in einem Fünf-Jahres-Zeitraum generieren, sind das weitere 30 Milliarden Euro an Immobilienbesitz und nicht zuletzt für das Allerwichtigste überhaupt: die Kronjuwelen.