Freitag, 19. April 2024

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Ruggero Leoncavallo
Meister des Verismo

Ruggero Leoncavallo landete mit seiner Oper "Pagliacci", "Bajazzo", einen wahren Kassenschlager. Es bleib sein einziger; mit keiner weiteren Oper konnte der Komponist diesen Erfolg wiederholen.

Von Klaus Gehrke | 08.08.2019
    Eine schwarz weiße Kohle Zeichnung, die einen Mann mit breitem Schnurrbart zeigt, den Komponisten Ruggero Leoncavallo
    Ruggero Leoncavallo auf einem zeitgenössischen Portrait von Chase Emerson (imago images)
    Götter, sagenhafte Helden oder schillernde Romanfiguren lagen ihm nicht: Ruggiero Leoncavallo, 1857 in Neapel geboren, interessierte sich mehr für die Alltagstragödien der so genannten "kleinen Leute": fahrende Schausteller, mittellose Künstler, Arbeiterinnen und Arbeiter. Damit löste er sich ebenso wie sein Kollege Pietro Mascagni vom übermächtigen Vorbild Giuseppe Verdi und wandte sich der damals neuen Gattung der italienischen "Verismo-Oper" zu.
    Zusammen mit Mascagnis "Cavalleria rusticana" avancierte Leoncavallos "Pagliacci" zu den bekanntesten Werken des Verismo. Dieser Erfolg wurde für den Komponisten jedoch zum Fluch: Keine seiner danach geschriebenen Opern reichte an den Triumph von "Pagliacci" heran.
    Der italienische Tenor Enrico Caruso als Clown Canio/Bajazzo in Leoncavallos Oper "I Pagliacci".
Schwarz-weiß Fotografie
    Der italienische Tenor Enrico Caruso als Clown Canio/Bajazzo in Leoncavallos Oper "I Pagliacci" (imago stock&people)
    Auch den Wettstreit mit Giacomo Puccini um "La Bohème" verlor Leoncavallo; seine Oper wurde nur ein Achtungserfolg. Vor fast genau 100 Jahren, am 9. August 1919, starb Ruggiero Leoncavallo 62-jährig in Montecatini Terme, in der Toskana.