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Russische Reaktionen
Bisher keine konkreten Gegenmaßnahmen angekündigt

Russische Stellungen und Soldaten seien bei den US-Angriffen in Syrien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, hieß es aus Moskau. Das russische Verteidigungsministerium sagte, ein bedeutender Teil der Raketen sei abgefangen worden.

Von Thielko Grieß | 14.04.2018
    Das Bild zeigt einen Luftangriff in der Nacht in Syrien.
    Militärschläge gegen Syrien (dpa / picture alliance / Hassan Ammar)
    Die wichtigste Reaktion Russlands kommt aus dem russischen Verteidigungsministerium. In einer Mitteilung heißt es, die Raketen hätten die russischen Basen in Syrien nicht angegriffen. Diese Regionen stünden unter der Verantwortung russischer Luftverteidigung. Die Basen würden unter anderem vom Abwehrsystem S-400 geschützt. Diese Systeme sind offenbar nicht verwendet worden.
    Allerdings ist die syrische Luftabwehr offenbar aktiviert worden. Das russische Verteidigungsministerium gibt an, sie habe hätten einen bedeutenden Teil der Raketen abgefangen.
    Der Korrespondent des Staatsfernsehens in Syrien meldete, sämtliche von britischen Tornados abgeschossenen Flugkörper hätten deshalb ihr Ziel nicht erreicht. Es gebe Berichte über sechs verletzte Zivilisten. Überprüft sind diese Angaben bislang nicht.
    Das Staatsfernsehen meldete außerdem, Verteidigungsminister Schoigu unterrichte den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Eine Reaktion des Kremls selbst gibt es noch nicht.
    Russland spricht von Angriff auf einen souveränen Staat
    Keine höheren Stellen der russischen Regierung haben bislang konkrete Gegenmaßnahmen angekündigt. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, schrieb auf Facebook: Das syrische Volk sei erst vom Arabischen Frühling, dann vom Islamischen Staat und nun von "intelligenten" Raketen getestet worden. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat, Konstantin Kossatschjow, sprach von einer empörenden Verletzung des Völkerrechts und einem Angriff auf einen souveränen Staat.
    Wie die Agentur Interfax berichtet, hält sich in Syrien zurzeit eine Delegation russischer Politiker auf, darunter auch Abgeordnete des Parlaments. Der Deputat Dmitrij Sablin erklärte, für die Arbeit der Inspektoren der Organisation für das Verbot chemischer Waffen gebe es keine Hindernisse. Sie könnten den Ort in Douma besuchen, an dem ein Chemiewaffeneinsatz, Zitat, angeblich, stattgefunden habe. Dieser Einsatz ist der Hintergrund der nächtlichen Militärschläge dreier westlicher Länder auf Syrien.