Bundestag
Sachverständige üben Kritik an Plänen zum neuen Wehrdienst

Der Verteidigungsausschuss des Bundestags hat sich in öffentlicher Sitzung mit dem neuen Wehrdienstgesetz befasst.

    Sönke Neitzel auf dem Podium der Bundespressekonferenz in Berlin
    Der Historiker Sönke Neitzel (imago / Metodi Popow)
    Der Militärhistoriker Sönke Neitzel sagte bei der Sachverständigen-Anhörung des Ausschusses, der Entwurf sei ein Dokument des Zögerns und Zauderns. Er setze zu sehr auf Freiwilligkeit. Für einen raschen personellen Aufwuchs der Bundeswehr wäre die Einführung einer Auswahlwehrpflicht zwingend notwendig. Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, Wüstner, sagte ebenfalls, das geplante Gesetz könne die Personalprobleme der Bundeswehr nicht lösen. Dagegen lehnte die Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings, Daniela Broda, eine Wehrpflicht ab.
    Verteidigungsminister Pistorius machte beim Besuch des Heimatschutzregiments in Münster deutlich, dass er die flächendeckende Musterung aller jungen Männer eines Jahrgangs für notwendig hält. Zudem solle es "Pflichtelemente" geben, falls sich nicht genügend Freiwillige für die Bundeswehr fänden, erklärte er.
    Diese Nachricht wurde am 10.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.