Freitag, 19. April 2024

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Sägen können nicht nur singen

Sie schaut, als könne sie kein Wässerchen trüben, wenn sie ihrer singenden Säge lieblichste Töne entlockt. Doch dann wird ihr bewusst, dass dieser Gegenstand ja nicht nur zum Musizieren taugt, sondern auch dazu, nervende Zeitgenossen in handliche Stücke zu zerlegen.

Ein Porträt von Stephan Göritz | 19.09.2012
    Auch der Computer, mit dem sich ihr Freund deutlich mehr beschäftigt als mit ihr, bringt sie auf böse Ideen. Wäre es nicht möglich, dass er seine ganze Welt an diesem Bildschirm erfunden und alle Menschen, sie selbst eingeschlossen, komplett programmiert hat? Dagegen kann sie sich nur wehren, indem sie ihm klarmacht, dass auch er gar nicht existiert, sondern bloß eine Figur ist, die sie sich für ihre Texte ausgedacht hat ...

    Nichts scheint unmöglich in den Liedern und Geschichten der Sarah Hakenberg. Aufgewachsen im beschaulichen Bayern, hat sie es ins wilde Berlin des neuen Jahrtausends getrieben. Im Literatur- und Philosophiestudium lernte sie die alten und in den langen Nächten der Lesebühnen die neuen Dichter und Denker kennen.

    Auf der Suche nach einem Ventil für die in ihrem Kopf angestauten Skurrilitäten war die Entscheidung für die Kabarettbühne fast zwangsläufig. Heute pendelt sie zwischen Berlin und München und nutzt Anregungen aus beiden Metropolen, wenn sie in ihren Programmen die gepflegte Bosheit feiert.

    Das Publikum erwarten Einladungen zu Fleischhauerbällen, Erfahrungsberichte vom ‘Hündchenlynchen in München’ und manch nützliche Tipps, wie man mit einfachen Mitteln Freude in das Leben unterforderter Ordnungshüter bringen kann.