Donnerstag, 28. März 2024

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Samisches Riesensternbild
Der Elch zwischen Jägern und Hunden

Gegen 21 Uhr leuchten am Osthimmel die Sternbilder Fuhrmann, Perseus und Kassiopeia - für das Volk der Samen in Nordskandinavien steht dort Sarva, der Elch. Das Sternbild Perseus, ein großes umgedrehtes Ypsilon, bildet Kopf, Brust und Vorderläufe des großen Tiers. Capella im Fuhrmann markiert das Ende des Rückens - der rechte Teil des Fuhrmanns und das obere Stierhorn stellen die Hinterbeine dar.

Von Dirk Lorenzen | 23.10.2016
    Sava, der himmlische Elch, steigt am Abend im Osten empor
    Sava, der himmlische Elch, steigt am Abend im Osten empor (Stellarium)
    Kassiopeia, uns bekannt als Himmels-W, bildet die imposanten Elch-Schaufeln. Wer es schafft, sich von den uns vertrauten Sternmustern zu lösen, erkennt tatsächlich ein großes Tier, das über den Himmel schreitet.
    Dem Elch am Firmament ergeht es allerdings nicht besser als denen am Boden in Norwegen, Schweden und Finnland. Die Samen stellen ihm nach.
    Einige Zeit nach dem Elch gehen die Zwillingssterne auf. In den nordischen Himmelsgeschichten sind es zwei Jäger, die auf Skiern hinter dem Tier her sind und es mit Pfeilen beschießen.
    Sarva wird regelrecht in die Enge getrieben - denn die Plejaden sind sechs Hunde einer älteren Frau, die ebenfalls an der Jagd beteiligt und den Vorderbeinen des Elchs schon ganz nahe sind.
    Für die Samen stellt unser Großer Wagen Pfeil und Bogen von Favdna dar
    Für die Samen stellt unser Großer Wagen Pfeil und Bogen von Favdna dar (Stellarium)
    Kurz vor Beginn der Morgendämmerung taucht dann noch Favnta auf, der zweite Jäger am Himmel - für uns ist das Arktur im Bootes. Dieser hat sogar einen mächtigen Bogen mit einem Pfeil, dargestellt von unserem Großen Wagen.
    Jäger und Hunde bleiben Sarva stets dicht auf den Fersen, holen ihn aber niemals ein. Der Elch - bestehend aus Kassiopeia, Perseus und dem rechten Teil des Fuhrmanns - zeigt sich am Himmel jeder Herbst- und Winternacht.