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Satisfaction

Neurologie. – Der Mensch ist geradezu süchtig nach Neuerungen. Gregory Berns stellt in seinem Buch die Gründe für diesen eigentümlichen Wesenszug unserer Spezies vor: Neurologie spannend erzählt und mit einem persönlichen Zug.

Von Michael Lange | 08.10.2006
    Wir brauchen Neues wie die Luft zum Atmen. Wer immer im gleichen Trott durchs Leben trabt, stumpft ab und verliert die Freude am Dasein. Um das zu wissen, reichen ein wacher Geist und etwas Lebenserfahrung. Deshalb ist vieles, was Gregory Berns in seinem Buch "Satisfaction" beschreibt, nicht wirklich neu. Spannend sind nicht die Lebensweisheiten, die der Wissenschaftler verkündet, sondern die Hintergründe, die er präsentiert. Sie stammen sowohl aus der Wissenschaft als auch aus dem täglichen Leben.

    Besonders gelungen ist das Kapitel über Neuroökonomie. Vieles, was die Wirtschaftsexperten beobachten, ist letztlich auf Funktionsweisen des menschlichen Gehirns zurückzuführen. Wenn wir nach Geld streben, so ist es unser Gehirn, das nach neuen Möglichkeiten giert. Sobald wir jedoch Geld besitzen und ausgeben, sind die neuen Möglichkeiten weg, und damit auch die Freude am Geld.

    Gregory Berns ist nicht der erste, der diese Zusammenhänge entdeckt hat. Aber er beschreibt seinen Erkenntnisgewinn auf sehr persönliche Weise. Obwohl "Satisfaction" von einem Wissenschaftler geschrieben wurde, überzeugt es eher durch seine persönliche Note als durch wissenschaftliche Tiefe.

    Gregory Berns: Satisfaction. Warum nur Neues uns glücklich macht
    ISBN 3-593-37910-4
    Campus Verlag, 330 Seiten, 24,90 Euro