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Scaramuccis Abgang
Unter der Gürtellinie lästert nur einer

Gerade mal zehn Tage währte die Romanze zwischen Donald Trump und Anthony Scaramucci, der Kommunikationschef werden sollte. Aber dann trennte sich Trump, noch bevor es ernst wurde. Und dafür verpasste Scaramucci nun die Geburt seines Sohnes. Sad.

Von Stefan Fries | 01.08.2017
    Anthony Scaramucci
    Ende Juli wurde Anthony Scaramucci als neuer Kommunikationschef im Weißen Haus vorgestellt (picture alliance / dpa / Consolidated / Ron Sachs)
    Es hatte so schön angefangen.
    Scaramucci: "I love the President."
    Anthony Scaramucci und Donald Trump – das passte wie bisher wenig beim Donald. Es war Liebe auf den ersten… oder eher zweiten Blick. Denn früher stand Anthony sogar mal auf Hillary Clinton. Schrieb er in Liebeserklärungen auf Twitter. Die hat er aber gelöscht, bevor es mit Donald so richtig ernst wurde. Schließlich war er jung und wusste nicht, was er tat.
    Anthony opferte so viel für diese Beziehung. Erst reichte seine Frau die Scheidung ein, dann verpasste Anthony sogar die Geburt ihres gemeinsamen Sohnes. Vielleicht sollte der ja Donald heißen? Immerhin gratulierte Anthony seiner Frau per SMS – die Zeit nimmt er sich, da kann man nichts sagen.
    Nicht zitierfähig
    Das alles hätte den Donald wohl nicht gestört am Anthony. Aber dann lernte der Donalds Verwandte kennen – also nicht die echten, sondern die im Weißen Haus, wo es übrigens kein Chaos gibt, wie Donald gestern mitteilte. Jedenfalls ist so was ja ein heikler Punkt in jeder Beziehung, man kennt das.
    Und Anthony fing an, über die Verwandten zu lästern. Der fiese Cousin Reince Preibus sei ein "verdammter paranoider Schizophrener". Und Onkel Steve Bannon, mit dem auf Familienfeiern eigentlich keiner spricht, habe wohl versucht, sich selbst… Aber das ist nicht zitierfähig, wie die Deutsche Presse-Agentur am Wochenende schrieb, deswegen bin ich nicht fähig, das zu zitieren.
    Dumm bloß, dass Anthony nicht seinem besten Freund sein Herz ausschüttete, sondern einem Journalisten, der dann doch in der Lage war, Anthony zu zitieren. Journalisten können aber auch ihre Klappe nicht halten.
    Unter der Gürtellinie lästert nur einer
    Dabei hatte die Beziehung mit Anthony nicht mal richtig angefangen. Eigentlich hatten Donald und er nur das Aufgebot bestellt, geheiratet werden sollte erst in zwei Wochen. Aber dann brachte doch jemand einen Grund vor, warum dieses Paar nicht vor dem Gesetz vereint werden sollte – nämlich the real Donald Trump himself. Denn unter der Gürtellinie lästert im Weißen Haus nur einer.
    Also keine große Liebe, nur eine kurze Affäre. Und man weiß ja: Der, der sich trennt, fühlt sich danach meistens besser – und könnte dann so was twittern wie: "A great day at the White House."
    Ach, guck mal an.