Dmitri Schostakowitschs 6. Sinfonie von 1939 ist ein eigentümliches Werk. Es beginnt mit einem langsamen Satz, der die Hälfte der gesamten Sinfoniedauer ausmacht. Dem Largo folgen zwei schnelle, heitere, teils überdrehte Sätze. Mitunter wurde dieses Werk als "Symphonie ohne Kopf" bezeichnet. Aber eigentlich müsste man es eher als ein "symphonisches Adagio" beschreiben, das von zwei Trabanten umtanzt wird. In welche Klang- und Gemütswelten uns Schostakowitschs Opus 54 führt, das zeigte der Dirigent Ingo Metzmacher am Pult des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin in Wort und Ton. Das öffentliche Gesprächs-Konzert fand am 29. Januar 2018 in der von Metzmacher vor zehn Jahren begründeten "Casual Concert"-Reihe in der Berliner Philharmonie statt. In der zweiten Sendungshälfte erklingt der erste Satz am Stück.
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Schostakowitschs 6. Sinfonie
Adagio mit zwei Trabanten
Zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin nimmt Dirigent Ingo Metzmacher die Sechste Sinfonie von Schostakowitsch unter die Lupe. Metzmacher lotst die Zuhörer durch ein Werk voller Traumszenen, Märchenbilder und skurrile Klassik-Paraden - und "zäumt das Pferd von hinten auf", wie er schmunzelnd sagt.