Donnerstag, 18. April 2024

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Schwerpunktthema: Intensivmedizin

Intensivstationen - für die einen sind es Orte des Schreckens, wo Computer verkabelte Patienten überwachen, Infusionen normales Essen und Trinken ersetzen und das Licht niemals gelöscht wird; für andere wiederum sind sie Orte optimaler medizinischer Betreuung, die so auf keiner "normalen" Station möglich wäre. Beides ist richtig: Intensivstationen bieten maximale Krankenpflege. Eines aber können sie nicht bieten: Plätze zum Wohlfühlen und Relaxen.

Moderation: Christian Floto und Carsten Schroeder | 21.08.2007
    Die Intensivstationen 14 der Medizinischen Hochschule Hannover zählt dazu. 14 Betten hat die Station, die von einem Seitengang abgehen und mit allem ausgerüstet sind, was die moderne Krankenüberwachung zu bieten hat. Behandelt werden Patienten mit schweren Lungenentzündungen oder Lungenversagen, akutem Leberversagen, Vergiftungen, gastrointestinalen Blutungen, Multiorganversagen, schwerer Sepsis, sowie Patienten vor und nach einer Leber-, Nieren- und Lungentransplantation. Einzigartig macht diese internistische Intensivstation, dass alle Patienten an eine Künstliche Lunge angeschlossen werden könnten. Die "Intensivbehandlungsplätze" - der Begriff "Krankenzimmer" verfehlt in diesem Fall die Realität - unterteilt sich in zwei Pflegebereiche mit jeweils zwei Einzel-, zwei Doppel- und einem Isolierzimmer. Kleine Operationen nehmen Ärzte in einem "Akutbehandlungsplatz" vor. In drei Schichten betreut speziell geschultes Personal die Patienten rund um die Uhr.

    Bei der Gestaltung der Intensivstation haben sich die Architekten nicht nur von medizisch-technischen Erfordernissen leiten lassen. Von der räumlichen Aufteilung bis hin zu den Farben der Wände und Möbel, alles soll eine Atmosphäre schaffen, bei der Patienten und deren Angehörige im Mittelpunkt stehen. Dazu gehört auch ein spezieller Raum, in dem sterbende Patienten von ihren Familien Abschied nehmen können. Neben diesen Aspekten von Intensivmedizin beschäftigt sich die Sendung "Sprechstunde" auch mit unerwünschten Nebenwirkungen. Je nach dem wie lange Patienten auf einer Intensivstation bleiben, verfallen sie in ein Delir oder entwickeln posttraumatische Belastungsstörungen. Große Probleme bereitet zudem das "Abtrainieren" von Beatmungs- und anderen Geräten. Häufig dauert diese Phase länger, als die eigentliche Verweildauer auf der Intensivstation.

    Diese Sendung können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-On-Demand-Player hören.