Dienstag, 16. April 2024

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Seltener Besuch für die Erde
Melpomene im Walfisch

In der kommenden Woche erreicht der Asteroid Melpomene eine besonders günstige Oppositionsstellung. Der Brocken mit etwa 140 Kilometern Durchmesser kommt der Erde auf knapp 130 Millionen Kilometer nahe.

Von Dirk Lorenzen | 17.10.2016
    Der Asteroid Melpomene zieht derzeit durch das Sternbild Walfisch
    Der Asteroid Melpomene zieht derzeit durch das Sternbild Walfisch (Stellarium)
    Damit reicht ein gutes Fernglas, um den Asteroiden im Walfisch auszumachen. Er steht nicht weit entfernt vom berühmten veränderlichen Stern Mira und von Ceres, dem größten Asteroiden.
    Etwa alle anderthalb Jahre zeigt sich Melpomene an unserem Himmel, aber nur sehr selten so gut wie dieses Mal. Erst im Sommer 2061 kommt uns dieser Himmelskörper noch näher.
    Der englische Astronom John Russell Hind hat Melpomene im Juni 1852 entdeckt. Mit insgesamt zehn Funden war er der erfolgreichste Asteroiden-Entdecker seiner Zeit.
    Melpomene war erst der 18. Asteroid - heute sind Zigtausende dieser Objekte bekannt. Mitte des 19. Jahrhunderts sorgte eine Entdeckung stets für einiges Aufsehen.
    Astraea dürfte so ähnlich aussehen wie der Asteroid Vesta
    Melpomene ist ein Felsbrocken ähnlich dem Asteroiden Vesta (NASA)
    John Hind arbeitete an einer Privatsternwarte im Regent's Park in London. Neben der Asteroidensuche beschäftigte er sich vor allem mit veränderlichen Sternen.
    Bis heute heißt der Gasnebel in der Umgebung des jungen Sterns T Tauri im Stier "Hinds Veränderlicher Nebel". John Hind hatte erkannt, dass dieser Nebel etwas flackert; denn er reflektiert das Licht eines veränderlichen Sterns.
    Fast vier Jahrzehnte lang war John Hind der Herausgeber des Nautischen Almanachs, eines wichtigen astronomischen Jahrbuchs. Seine zehn Asteroiden lassen sich immer mal wieder am Himmel blicken und erinnern so an ihren Entdecker.