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Shorttrack-Olympiasiegerin
Shim Suk Hee belastet ihren Trainer

Zutiefst traumatisiert sei sie, sagte die südkoreanische Shorttrack-Olympiasiegerin Shim Suk Hee vor Gericht. Die Gewalt durch ihren Trainer sei über die Jahre eskaliert.

Von Moritz Folk | 18.12.2018
    Die südkoreanische Shorttrack-Olympiasiegerin Shim Suk Hee
    Die südkoreanische Shorttrack-Olympiasiegerin Shim Suk Hee (Yonhap / AFP)
    Ihr Coach Cho Jae Beom habe sie schon seit ihrem siebten Lebensjahr regelmäßig geschlagen und beschimpft, berichtete die 21-Jährige jetzt unter Tränen. Noch wenige Wochen vor den Winterspielen in Pyeongchang habe der Trainer sie derart getreten und gegen den Kopf geschlagen, dass sie gedacht habe, sie könne sterben. Trotz einer dabei erlittenen Gehirnerschütterung gewann Shim mit der Staffel dennoch wie vier Jahre zuvor in Sotschi Olympiagold.
    Trainer Cho hatte bereits gestanden, Shim und drei weitere Athleten in einem Trainingslager geschlagen zu haben, um ihre "Leistung zu verbessern". Im ersten Prozess im Oktober war er wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Haft verurteilt worden, ging aber in Berufung.
    Shorttrack-Star Shim hatte da nach eigener Aussage noch nicht den Mut zur Aussage gefunden. Jetzt aber befinde sie sich in psychologischer Behandlung. Shim leidet unter Depressionen, Angstzuständen, Schlafstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen.