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Sicherheit bei Bundesliga-Spielen
Polizeigewerkschaft: Liga sollen zahlen

Bremen bekommt bei seinem Vorstoß Unterstützung, Fußball-Proficlubs die Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen in Rechnung zu stellen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert von den Vereinen 50 Millionen Euro pro Jahr, um die Sicherheit bei den Begegnungen gewährleisten zu können. Die Belastungen für Polizisten hätten sich bei Bundesliga-Spielen deutlich erhöht.

04.08.2014
    Mit Tränengas und Schlagstöcken ging die Polizei gegen Schalker Fans vor.
    Mit Tränengas und Schlagstöcken ging die Polizei gegen Schalker Fans vor. (dpa / Friso Gentsch)
    Im Streit um Polizeieinsätze bei Fußballspielen will der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt die Deutsche Fußball Liga zur Kasse bitten. Der Gewerkschaftschef forderte eine Pauschale von insgesamt 50 Millionen Euro pro Jahr. Mit dieser Summe sollen seiner Ansicht nach die erhöhten Einsatzkosten bei Risiko-Begegnungen aufgefangen werden.
    Aus der Pauschale solle auch eine "Einsatzzulage für Bereitschaftspolizisten" in Höhe von 100 Euro pro Monat finanziert werden. Wendt unterstützte damit die Pläne des Bremer Senats, erhöhte Polizeipräsenz bei Fußballspielen in Rechnung zu stellen. "Wir wollen die Vereine nicht belasten. Die Verbände sollen die Gebühr von 50 Millionen Euro zahlen", sagte Wendt.
    Schärferes Vorgehen gegen potenzielle Gewalttäter
    Laut einer Statistik der Bundespolizei haben sich die Belastungen in der vergangenen Liga-Saison stark erhöht. So sei die Zahl der eingesetzten Beamten um 14 Prozent gestiegen, die Zahl der Einsatzstunden um elf Prozent auf 780.000. Der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann, sagte dazu, in der dritten Liga müssten aktuell „an jedem Wochenende bis zu 2000 Einsatzkräfte zusätzlich rausgeschickt werden". Er forderte ein schärferes Vorgehen gegen potenzielle Gewalttäter: "Sinnvoll wäre aus meiner Sicht, wenn die zuständigen Ordnungsbehörden der Länder stärker mit Meldeauflagen für notorische Fußball-Störer und -straftäter operieren würden." Die Bundespolizei trägt mit ihren Hundertschaften einen großen Teil der Bundesliga-Einsätze an den Spielorten und im Reiseverkehr zu den Spielen.
    Das Bundesland Bremen hatte angekündigt, künftig Gebühren zu verlangen, wenn statt der üblichen 100 bis 200 Polizisten bei Risikospielen bis zu 1.000 Beamte eingesetzt würden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte der Stadt daraufhin das EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar entzogen. Diese DFB-Entscheidung sorgte für Unverständnis.
    (tzi/dk)