Donnerstag, 28. März 2024

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Space 4.0
Die ESA und die Transparenz

Die Europäische Weltraumorganisation wähnt sich am Beginn des Zeitalters des Space 4.0. Private Unternehmen und die kommerzielle Nutzung des Alls spielen eine immer größere Rolle. Bei der Information insbesondere über die Finanzen hat die ESA allerdings Nachholbedarf.

Von Dirk Lorenzen | 16.03.2017
    ESA-Generaldirektor Jan Wörner und die Ministerratsvorsitzende Begoña Cristeto Blasco, stellvertretende Industrieministerin Spaniens
    Jan Wörner bei der letzten Ministerratskonferenz 2016 in Luzern (ESA) (ESA)
    Für die ESA steht der Space 4.0 auf vier Säulen: Man sei innovativ, man informiere und inspiriere Menschen und trete mit ihnen in einen Dialog.
    Beim Informieren gibt es aber durchaus noch Nachholbedarf, wie bei der Sitzung des Ministerrats im Dezember in Luzern deutlich wurde.
    Auf der Abschluss-Pressekonferenz baten die Journalisten ESA-Generaldirektor Jan Wörner, er möge nicht nur die Summen nennen, die die Minister für verschiedene Projekte bewilligt hätten - sondern auch, wie viel Geld er beantragt hatte. Denn nur so lässt sich erkennen, welche Einzelthemen erfolgreich waren und welche nicht.
    Jan Wörner lehnte dies zunächst mehrfach ab. Der ESA-Chef wand sich mit dem Hinweis heraus, die beantragten Zahlen seien für die Journalisten gar nicht hilfreich, weil die komplizierten Tabellen ohnehin kaum zu verstehen seien. Am Ende ließ sich Jan Wörner aber doch noch überzeugen und gab auch die beantragten Zahlen zur Veröffentlichung frei.
    Nun zeigt sich, dass etwa der Space Rider, ein neues unbemanntes Fahrzeug für den erdnahen Orbit, nur knapp zwei Drittel der beantragten 43 Millionen Euro erhalten hat, ein großes Programm für neue Technik von Kommunikationssatelliten mehr als 200 Millionen Euro weniger als erhofft.
    Transparent informiert: Weltraum 4.0!