Nach der keltischen Einteilung der Jahreszeiten geht heute der Winter zu Ende. Denn es ist Imbolc – ein Tag genau in der Mitte einer uns vertrauten Jahreszeit.
Unser moderner Kalender definiert die Jahreszeiten über besondere Positionen im Sonnenlauf. Der Sommer beginnt, wenn die Sonne am höchsten steht; der Winter beim Tiefststand der Sonne. Frühling und Herbst fangen mit den Tagundnachtgleichen an.
Das führt dazu, dass die Sonne im Frühling genauso lange scheint wie im Sommer; und im Herbst genauso lange wie im Winter – nur dass die Tage mal länger und mal kürzer werden.
Das ändert sich, wenn die einzelnen Phasen mitten in unseren Jahreszeiten beginnen. So war es bei den Kelten üblich.
Heute beginnt der keltische Frühling, in dem die Sonne die Tagundnachtgleiche erreicht und immer höher am Himmel aufsteigt. Anfang Mai fängt dann der Sommer an, in dem die Sonne ihren Höchststand durchläuft.
Am 7. August beginnt der keltische Herbst, in dem die Sonne rasch immer tiefer sinkt, bevor am 7. November der Winter anfängt, der die zwölf dunkelsten Wochen des Jahres umfasst.
Malt man sich den Lauf der Sonne als einen Kreis auf, bei dem Sommeranfang ganz oben, Winteranfang ganz unten und die Tagundnachtgleichen am linken und rechten Rand liegen, dann befinden sich die keltischen Anfänge der Jahreszeiten genau zwischen diesen Punkten, so als male man ein großes X in den Kreis.
Daher sprechen manche von den Speichentagen. Diese uralten Bezüge finden sich auch in unserem Kalender wieder: Der heutige Lichtmess-Tag hat seinen Ursprung im keltischen Imbolc.