Sperrzonen

Sinti und Roma in Frankreich

Eine Roma-Familie
Die Lage der Roma hat sich bisher wenig verändert. © picture alliance / dpa / Hannibal Hanschke
Von Ruth Jung · 16.12.2014
Es waren schockierende Bilder. Gewaltsam räumten Polizisten im Sommer 2010 die Unterkünfte von Roma-Familien in Frankreich. "Ein Vorgehen wie zur Zeit des Vichy-Regimes", empörte sich damals EU-Kommissarin Viviane Reding. Die angekündigten Sanktionen indessen blieben aus.
Seither hat sich an der Lage der Roma wenig geändert. Und noch immer zählen sie zu den Vergessenen der Geschichte. Dass es noch bis 1946 Konzentrationslager eigens für "Tsiganes" gab, erwähnt kein Geschichtsbuch. In Montreuil-Bellay, wo das größte Lager war, erstritten Überlebende und ein couragierter Lokalhistoriker die Anerkennung als Gedenkstätte - eingeweiht im August 2010. Denn mittlerweile lässt sich ein Aufbruch ausmachen: Zunehmend selbstbewusster werden französische Roma, sie wollen Diskriminierung und Misere nicht länger hinnehmen.
Dieses Feature war nominiert für den Deutsch-Französischen Journalistenpreis.
Produktion: DLF 2013